Kartenhaus Eurozone: Politiker trotz bleibender Instabilität zufrieden

Bundesfinanzminister Olaf Scholz zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des Eurozonen-Gipfels in Brüssel. Medienmanager Gabor Steingart hingegen hält die Reformversprechen für Staffage: Über tatsächliche Schritte zur Stabilisierung gäbe es keinen Konsens, man wolle offenbar nur angesichts der absehbaren Krise den Schaden minimieren.

Wie mehrere Medien berichten, haben sich die Finanzminister der Eurozone in Brüssel am Dienstag auf eine Reform der Währungsunion geeinigt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach von einem „guten Ergebnis“.

Zweck der Verhandlungen war es, Maßnahmen zu treffen, um die Währungsunion gegenüber dem Risiko möglicher weiterer Bankenpleiten abzusichern.

Außerdem soll der Euro-Rettungsfonds ESM gestärkt werden.

Wenig überzeugt von den Verlautbarungen, zeigten sich unterdessen publizistische Kritiker.

Der langjährige Chefredakteur des Handelsblattes, Gabor Steingart, erwartete sich bereits im Vorfeld der Einigung keine entscheidenden Verbesserungen.

In seinem „Morning Briefing“ schrieb er: „Doch in Wahrheit wurden da nicht die unhaltbaren, weil labilen Zustände in der Eurozone reformiert oder gar beseitigt, sondern neue Mechanismen installiert und mit Geld ausgestattet, die genau diese labilen Zustände verlängern.“

Der „perfekte Sturm“ wäre längst unterwegs. Er werde einen Zusammenbruch der Anleihemärkte bringen und die Liquiditätsengpässe mehrerer Banken offenlegen.

Bereits jetzt werde der europäische Stabilitätspakt zudem von elf der 19 Eurozonen-Staaten verletzt.

Die weltweite Verschuldung – von privaten und öffentlichen Haushalten, Finanzdienstleistern und übrigen Unternehmen zusammen – sei im Zeitraum von 2007 bis Ende 2017 um 42 Prozent gestiegen.

Schuld sei die extensive Geldpolitik der Notenbanken. Diese Blase werde bald platzen.



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