Freiheit liegt in der Überwindung der Angst

In diesem philosophischen Essay analysiert Rechtsanwalt Christian Moser die Entwicklung der Gesellschaft anhand der Geschehnisse während der Corona-Pandemie. Die Angst wirke, ohne dass es des Verstandes bedarf, stellt er dabei fest.
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Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" von der R+V-Versicherung. Symbolbild.Foto: iStock
Von 25. April 2022

In der deutschen Sprache gibt es viele, zu viele Anglizismen. In der englischen Sprache sind die Germanismen dagegen eher selten. Neben dem berühmten „Kindergarten“, dem „Rucksack“ und dem „Blitzkrieg“ ist ein im englischsprachigen Raum sehr bekannter Germanismus der Begriff der „German Angst“.

Aber ist das wirklich ein deutsches Phänomen? Mag sein, jedenfalls aber ist Angst unter den Menschen ein uraltes gängiges Herrschaftsmittel. Jede Herrschaft stützt sich auf sie, ist ohne sie nicht denkbar. Man spricht nicht umsonst von der Staatsgewalt. Es ist diese offene oder unausgesprochene Drohung mit Gewalt, welche die Untertanen gefügig macht. Es ist die Angst, in den Kerker gesteckt zu werden oder anderes Unheil zu erfahren, die Menschen dazu bringt, Gesetze einzuhalten.

Mag sein, dass sich Menschen auch ohne staatliche Gesetze anständig verhalten können. Es ist dann aber zumeist das Sittengesetz, welches sie dazu anhält, nämlich die Angst, aus der Gemeinschaft verstoßen zu werden, was für den Menschen schon vor der Zivilisation den Tod bedeutet hätte.

Solche Ängste wirken unmittelbar und unbewusst, man braucht über sie nicht nachzudenken. Das ist genau das Charmante für die Herrschaft, dass die Angst wirkt, ohne dass sie des Verstandes bedarf. Sie spielt sich völlig außerhalb des Verstandes rein auf der emotionalen Ebene ab, entsteht dort, wirkt dort und kann auch nur dort erkannt und beseitigt werden. Die Massenpsychologie weiß das, der Michel nicht.

Offensichtlich weiß er es nicht, sonst würde er nicht an den Lippen der Angst-Nachrichten-Sprecher hängen und sich nicht von der Angst „frei“-impfen lassen. Sonst würde er vor freien Angesichtern nicht um sein Leben rennen und nicht in jedem gesunden Menschen einen Todfeind vermuten. Es hat etwas von Aberglauben, wenn Bürger meinen, dass andere Bürger durch ihre schiere Anwesenheit andere Menschen töten. Den Hexen warf man seinerzeit wenigstens noch Zauber-Rituale vor. Heute wird man schon des bösen Zaubers bezichtigt, ohne mit dem Besen über den Himmel geritten zu sein. Welch eine freudlose Zeit!

Freie Information als Heilkunde der heutigen Zeit

Was den Hexen die Flugsalbe gewesen sein soll, ist den heutigen sogenannten „Corona-Leugnern“ die freie Information. Sie ist die Heilkunde der heutigen Zeit für unsere kranken Seelen und Körper. So wie die Hexen bei ihren Wurzeln verblieben waren, so streben die heute wie sie Beschimpften zu ihren Wurzeln zurück.

Das kann der Staat nicht dulden. Er leitet sich von einem angeblich höheren Gesetze, einer höheren Angst, der Ehrfurcht, ab.

Früher war es das Gottesgnadentum, das sich auf die Kirche stützte, welche dem Erbsouverän die Krone gab. Die Kirche wiederum stellte sich zwischen den Menschen und Gott. An die Stelle der beseelten Natur und des Menschen als freier Kraft in ihr trat das Berufspriestertum, welches allein die Schlüsselgewalt zum Himmelreich innezuhaben behauptete und den Menschen so von der Weltseele trennte.

Seit der bürgerlichen Revolution und Säkularisierung wurden die Kirchen – zumindest vordergründig – zurückgedrängt, letztendlich aber Gott aus der Gleichung ganz entfernt. An seine Stelle trat das freimaurerische Ideal der Massensouveränität.

Das ist bei allem Glorienschein ein Widerspruch in sich. Die Masse beherrscht sich nicht selbst. Sie hat ja noch nicht einmal Selbstbeherrschung.

Seit jenem Bruche mit dem ancienne regime wird die vormals offene Beherrschung nun lediglich verschleiert. Es herrschen jetzt Hintergrund-Mächte, die durch Einflüsterer und die Geldmacht regieren. Die gab es vorher schon, aber nun können sie sich auf allen Ebenen ihre Büttel aussuchen und nach Belieben austauschen, ohne dass es der Pöbel merkt, denn seine Peiniger kommen aus seiner Mitte und bewegen sich in ihm.

Im Vergleich zur heutigen Zeit galt die Aufmerksamkeit des vorrevolutionären Pöbels freilich ebenfalls eher dem Tagwerk als der Majestät, die Grenzen waren aber einfach zu überblicken. Zwischen Frohn, Abgaben und drei Vaterunser ließ es sich einigermaßen leben, zumal die Arbeitszeit noch von paradiesischer Kürze war, je weiter man in die Vergangenheit schaut.

Ins Wohnzimmer hinein regiert

Heute nimmt uns das Zinssystem die Luft zum Atmen und regiert uns der Staat bis in die Intimsphäre. Galt im germanischen Recht noch das befriedete Besitztum als heilig – daher der Lattenzaun –, so regiert die Bundesregierung heute in die Wohnzimmer und schreibt uns vor, ob unsere Familie dort vollzählig oder nur in Teilbesetzung am Tische speisen darf. Nicht auszudenken, was unsere Altvorderen von solch einem Ansinnen gehalten hätten.

Wie auch der Name des deutschen Michels vom ursprünglichen Erzengel Michael als Wodans Nachfolger und auf dem weißen – niedersächsisch-/westfälischen – Pferde reitenden Kriegsheiligen herabgesunken ist zum willfährigen Schlafmützen-Träger, hat derselbe heute jedem Übergriff eines seelenlosen Zwangssystemes nichts mehr entgegenzusetzen. Er hat Angst, etwas, das unsere Vorfahren nicht kannten.

Die Angst kam mit Bonifacius und dem Schwerte Karls des Großen. Drei Jahrzehnte dauerte das Ringen und die freie Seele floß tausendfach rot die Aller hinunter.

An die Stelle der freien Seele trat der Sünder-von-Geburt-an, welcher des Priesters bedurfte, um seine Seele erst rein werden zu lassen, auf dass er in den Himmel komme, statt in die Hölle. So vom Priester abhängig, konnte der einstmals freie Mensch keine unmittelbare Beziehung zur Seelenwelt mehr unterhalten. Er hatte zu glauben, wenn ihm von der Kanzel Angst gemacht wurde, dass er im Fegefeuer schmoren werde. Da er zur Kanzel hinaufblicken musste, alles Gute bekanntlich von oben kam, musste es wohl stimmen, was man ihm sagte, er aber nicht sah.

So hatte er genügend Angst vor dieser abstrakten Gefahr, dass er sich hilfesuchend in den Tempel begab, statt in den Eichenhain, um dort gesagt zu bekommen, wie er sich zu verhalten habe, um dem unsichtbaren Grauen zu entgehen: Beten, Kirchgang, Beichte und Ablass lauteten damals die wichtigsten Benimmregeln für den armen Sünder. Dann, so durfte er gewiss sein, war die Gefahr gebannt, dank der Mutter Kirche.

Jene, die noch an ihren Wurzeln festhielten, wurden im wahrsten Sinne des Wortes verteufelt. Man sagte ihnen Hexenzauber nach und die Hirten verlangten von der Herde, dass sie jene zu verraten hätten, weil sie dem Heil der Schafe entgegenstünden.

Der aufgeklärte Staat, der beste, den es in mehreren Jahrtausenden auf deutschem Boden jemals gegeben hat, ist so frei, das Gleiche zu tun.

Auch er predigt eine abstrakte Gefahr, nämlich die durch ein unsichtbares Virus. In dieser diffusen Angst nun lauschen die Bürger der elektronischen Kanzel in ihrem Wohnzimmer und auf die tägliche Lesung der Propheten-Briefe des RKI, um dann versichert zu werden, dass alles dennoch gut werde, wenn nur alle Bürger hübsch artig und auch fromm sich verhalten.

Der ehedem Sünder-von-Geburt-an ist heute der Gefährder-von-Geburt-an

Was seinerzeit Beten und Büßen war, ist heute Masken tragen, Abstand halten, seine Kinder als Gefahr-von-Geburt-an zu erziehen, sie zum Exorzismus in Einzelhaft zu sperren und seine Großeltern alleine sterben zu lassen und als finaler Rettungsschuss die Impfung.

Der ehedem Sünder-von-Geburt-an ist heute der Gefährder-von-Geburt-an. Versuchte die Kirche noch, die Menschen gefügig zu machen, indem sie behauptete, für deren Seelen zu sorgen, verlangt der heutige Staat von seinen Untertanen, dass sie sich mittels einer mRNA-Spritze genetisch erst anpassen lassen, um geduldet werden zu können. Die Würde des Menschen soll angeblich unantastbar sein. Nun wird der „Mensch“ eben umdefiniert. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika machten es einst vor, als sie in ihrer Verfassung zwar die Menschenrechte verkündeten, aber natürlich davon ausgingen, dass Schwarze eben keine Menschen seien.

Hatte die Kirche sich noch bemüht, die Vorgaben für ein wohlgefälliges Leben einigermaßen ethisch erscheinen zu lassen, hat der heutige Staat keine Hemmungen, seine Umkehrung aller Werte offensichtlich werden zu lassen. Jahrtausende Angst-Drill und „angeborenes“ Büßergewand haben das Bewusstsein der Menschen zu sehr vom Menschsein entfernt, als dass sie derartige Feinheiten noch bemerken könnten. So sind wir heute ein Volk von masketragenden Flagellanten und mRNA-Hybriden.

Um eine Gruppe zusammenzuschweißen, bedarf es eines Feindbildes. Die abstrakte Gefahr reicht dafür nicht aus.

Mussten damals die Verwurzelten noch als Hexen und Ketzer herhalten, sind sie heute Ungeimpfte und sogenannte „Corona-Leugner“. Den Hexen sagte man nach, durch altes Wissen Menschen verzaubern, von der kirchlichen Lehre abhalten zu können. Sie zögen damit die Gläubigen von der Kanzel weg und in die Hölle.

Den „Corona-Leugnern“ sagt man nach, durch neues Wissen die Gläubigen vom Fernseher wegzuziehen und damit dem neuen Gottseibeiuns auszuliefern, der in einem Virus bestehe, dessen Namensgebung anmutet, als habe die säkulare Kirche demselben als ihrem neuen Herren die Corona aufgesetzt. So heißt „Corona-Leugner“ übersetzt Leugner der Krone, also jemand, der die bestehende Herrschaft nicht anerkennt. Treffsichere Symbolik und erfrischende Offenheit muss man den Herrschenden schon lassen.

Damit liegen die Folterinstrumente auf dem Tisch. Heute wie damals regieren die Mächtigen mit betreuter Angst.

Was früher die Beichte war, sind demnächst die Sozialpunkte

Den Untertanen wird von einer Autorität eine abstrakte Gefahr gepredigt, die nur zu beherrschen sei, wenn die Untertanen die Verhaltensregeln der Autorität befolgen, mögen diese noch so widersinnig sein. Die Qualitätsmedien sind heute so unfehlbar wie seinerzeit der Vatikan.

Jeder, der dieses Spiel nicht mitspielt, ist ein Feind der gemeinsamen Anstrengung, der unsichtbaren Gefahr zu entgehen. Er ist damit selbst Teil der unsichtbaren Gefahr und muss beseitigt werden. Nulla salus extra ecclesiam.

Diese Art der Frömmigkeit ist sehr bequem, denn sie erspart das Denken. Selbst die vorzunehmenden Handlungen werden genaustens vorgegeben und müssen lediglich abgespult werden. Für Gebete gibt es vorgegebene Texte und Rituale, und der zu verwendende Maskentyp und einzuhaltende Abstand, ja selbst die Reinigung der Hände werden je nach Örtlichkeit von den Ritualen der Corona-Schutz-Verordnungen vorgegeben. So lauschen die Gläubigen der nächsten Änderung der Corona-Maßnahmen wie die Steuerberater der Verkündung der Jahressteuergesetze. Ich weiß, wovon ich rede.

Dass es sich nicht um Corona-Maßnahmen, sondern um Regierungsmaßnahmen handelt, gerät dabei völlig aus dem Blick. Und das soll es auch.

Was früher die Beichte war, sind demnächst die Sozialpunkte, mit dem Unterschied, dass die Beichte das Sündigen wenigstens noch voraussetzte. Die Sozialpunkte sollen die Sünde aber mangels Absolution von vorneherein verhindern. In diesem Sinne ist der neue Staat ganz evangelisch.

Freilich wäre Luther heute ob der Sündhaftigkeit des Staates wahrscheinlich „Corona-Leugner“. Er hätte sich noch der alten Weisheit erinnert, dass Gott dem helfe, der sich selber hilft, nicht dem, der nur dank der Hilfe anderer selig wird, also nur deshalb, weil andere um seinetwillen Maske tragen oder sich impfen lassen. Auch hätte sich das Abstandhalten schlecht mit der Barmherzigkeit vertragen.

Vielleicht hätte er angesichts der heutigen Blüten auch das evangelische Primat des Glaubens vor der Werkgerechtigkeit noch einmal überdacht. Gott mag den Glauben verdient haben, keinesfalls aber das Berliner Kabinett.

Bekanntlich wusste er ja, dass ein verzagter Hintern unmusikalisch sei, weshalb er sicherlich gegen die neue „German Angst“ wettern würde. Hätte er aber Erfolg?

Warum hatte Luther damals Erfolg? War es das Bürgertum? Der Adel? Die Bauern oder doch die Junker? Der Kurfürst von Sachsen? Melanchthon und die Rosenkreuzer?

Die Feigheit ist billiger

Die Antwort ist ganz einfach: Es war die Liebe. Und zwar die Liebe des barmherzigen Gottes. Luther verkündete den verängstigten Menschen, dass sie nicht bloß Sünder-von-Geburt-an, sondern von Gott geliebt seien und befreite sie damit von ihrer Angst. Er hatte offensichtlich selber keine, als er dastand und nicht anders konnte. Gott half ihm ja. Amen.

Warum hört man den „Corona-Leugnern“ nicht zu? Die ihnen vom Staat auferlegte Bezeichnung weist schon darauf hin, wie man sie im Sinne des Staates wahrzunehmen hat: Sie haben keinen Glauben, sie leugnen den der Gläubigen! Sie seien damit nicht von einem bejahenden, sondern von einem verneinenden Geist erfüllt. Die Psychologie nennt das Projektion, trägt den Staat doch selbst der Geist, der stets verneint.

So sieht der Corona-Gläubige in dem „Corona-Leugner“ wieder den „Eber im Weinberge“ und nur auf die Verneinung und nicht auf den Ausweg. Erzählt man ihm, dass nicht die abstrakte Gefahr des Virus ihn bedrohe, sondern ein wildgewordener Staat, der wie eine Krake sein ganzes Leben durchdringe und ihm die Gurgel schnüre, dass derjenige, von dem er sein Heil erwarte, sein Folterknecht sei, so fühlt sich der Gläubige, wollte er dies erkennen, auf sich selbst zurückgeworfen.

Er steht dann einsam einem übermächtigen, furchterregenden Gegner und seinen unsichtbaren Hintermännern gegenüber, ohne jede Handlungsanweisung, ohne eine Macht, auf die er sich berufen kann, und ganz auf sich allein gestellt.

Er muss sich selber informieren, er muss selber im wahrsten Sinne Gesicht zeigen, seine Existenz riskieren und all das für eine Freiheit, von der er nicht weiß, ob er sie im irdischen Leben jemals wird erstreiten können. Das ist kein attraktives Geschäft. Die Feigheit ist billiger.

So winken die meisten dankend ab, die meisten von ihnen wiederum bereits unwillkürlich, weil sie instinktiv merken, dass die rote Pille ein schlechter Tausch, die betreute Angst wesentlich einfacher wäre als die freie Brust. Für sie wäre der Verlust der Autorität und ihre Verkehrung ins Feindliche der tiefe Fall bereits im Diesseits, die Hölle auf Erden.

Wir kommen also vom Regen in die Traufe, wenn wir die Seelen der Corona-Gläubigen dadurch zu erretten trachteten, dass wir eine Angst durch die andere ersetzten. Der lachende Dritte bliebe immer der Sieger.

Wir müssen lernen, aufrecht zu gehen

Der wahre Schlüssel zum Himmel, von dem der Friede ist, liegt weder bei Petrus noch bei Drosten und auch nicht in der Angst vor der Weltverschwörung, sondern in der Überwindung der Angst.

In den Schulen hat man uns in einer naseweisen Zeit einmal erzählt, dass wir keine Helden mehr brauchten. Gewiss, dieser Staat braucht sie nicht und soll sie auch nicht haben. Wahres Heldentum aber bedeutet Tapferkeit, also Selbstüberwindung, die Überwindung der Angst.

Wir müssen lernen, aufrecht zu gehen, der Wahrheit frei ins Gesicht zu blicken, der Ewigkeit unserer Seele gewiss, vor keiner Unbill schreckend den Weg der Vorsehung unangefochten gehen. Was auch kommen mag, wir sind alle eines und damit hat alles seinen Sinn.

Wenn die Teile des Ganzen sich gegeneinander wenden, so löst sich das Leben an sich auf wie Krebs oder eine Autoimmunreaktion. Wer sich im Hass gegen andere Seelen wendet, der hat die eigene Seele als Teil des Ganzen bereits aufgegeben und schlägt zuerst sich selbst.

Heute sind wir alle, egal, ob Corona-Gläubige oder „Corona-Leugner“, Geimpfte oder Ungeimpfte, in der Angst gefesselt, damit zugleich getrennt und vereint. Zu erkennen, dass wir alle das Gleiche fühlen, dass nur die Vorstellung von den Erscheinungen uns trennt, lässt uns die Gräben überwinden.

Begegnen wir einander im Mitgefühl, fühlen wir mit dem anderen, so löst sich die teilende Macht der Herrschenden aus unserem Genick. Wir müssen uns alle wieder zurück in die Gemeinschaft führen, uns gegenseitig die Hände reichen, helfen und nicht zuletzt verzeihen.

Wir sind Gedanken Gottes. Wenn wir barmherzig sind, verleihen wir ihm wieder eine Stimme und damit jedem einzelnen von uns. Es bedarf nicht mehr, als die vom Durcheinanderwirbler vereinzelten Teile wieder zusammenzufügen zwischen uns und in uns. Das ist das wahre Heldentum.

Die körperliche Freiheit folgt der inneren Freiheit von selber nach.

Erinnern wir uns an den Helden in uns

So wie die Fesselung der Seelen einst einherging mit der Leibeigenschaft, so geht die heutige Gottlosigkeit als Materialismus einher mit einer auf Wachstum ausgelegten Zinswirtschaft, die nichts anderes ist als die Reise nach Jerusalem. Der fehlende Stuhl des Schuldgeldes ist die Zuchtrute der modernen Sklaverei.

Nicht umsonst einen Kirche, römisch-deutsches Zivilrecht, das Geldsystem und den gegenwärtigen Staat ein Begriff: Schuld. Ihr Kult ist der Götzendienst der herrschenden Gewalt, die Mutter der Angst.

Was im Namen dieser Angst die Herrschenden in der Welt auch anrichten, die Kanzeln finden immer einen Schuldigen, denn ein Gläubiger braucht einen Schuldner.

Ein freier Mensch aber braucht freie Menschen, um selbst frei sein zu können. Jede Unfreiheit bedeutet für beide Seiten Abhängigkeit. Freiheit gibt es entweder ganz oder gar nicht. Wir hatten sie einmal vor langer Zeit, bevor die Angst über uns kam. Erinnern wir uns, wer wir wahrhaftig sind, an den Helden in uns und streifen wir die Angst ab!

Wenn wir dann auf dem freien Felde der wiederhergestellten Ehre stehen, so sind wir nicht allein. Im Wissen, dass wir Teil des Ganzen sind, liegt das Gute in uns und lässt uns richtig handeln. Dieser kategorische Imperativ, der Ruf unserer Seele, ist das einzig göttliche Gesetz.

Christian Moser ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Gründungs- und Vorstandsmitglied der Anwälte für Aufklärung e.V. 

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 41, vom 23. April 2022.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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