…das himmlische Kind. Eine Glosse
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, er hat sich längst gedreht. Joachim Löw hätte ohne Groll gehen können. Doch er bleibt. Angela Merkel müsste endlich die ohnehin schon schlaffen Segel streichen, ehe sie über Bord gespült wird.
Nichts ist so gegenstandslos wie hohe, steife Brisen über den Meeren. Nur rollende Wogen zeigen dem schwankenden Lotsen, wie ernst seine Lage ist.
Die stofflich empfundene Irrealität des Windes ist vielleicht noch vergleichbar mit vermeintlich erfühlten Berührungen in menschlichen Traum- und Rauschzuständen.
Doch Stürme der virtuellen Art haben in diesem Deutschland unserer Tage eine so unterschiedliche Beschaffenheit, dass nicht immer zu erkennen ist, ob es sich um Träume oder Räusche handelt. Manchmal rufen sie Kopfschmerzen hervor, zuweilen auch eine latente Übelkeit. Die Beschwerden sind also nur schwer zu erfassen. Das macht sie so gefährlich.
Die Unerbittlichkeit des Schlusspfiffes nach einem verlorenen Fußballspiel holt gerade reihenweise die bisher in den russischen Weiten verbliebenen Millionenkicker aus Madrid, Liverpool, Barcelona und Rio in die Bedrängnisse der Regelwerke zurück.
Aus der Traum.
Joachim Löw fährt derweil mit seinem schönen, alten Roadster gelassen durch seine badische Heimat. Der Sturm um ihn hatte sich schnell gelegt. Doch es ist jetzt fast schon zweitrangig, dass er Bundestrainer bleibt. Ein reicher Mann ist er schon, Weltmeister auch. In den Geschichtsbüchern wird er neben Herberger, Schön und Beckenbauer stehen. Politische Ambitionen hat er vermutlich nicht. Glücklicherweise.
Mit Sport, selbst im weitesten Sinne, haben die Anwandlungen in Berlin und München natürlich nichts zu tun. Horst Seehofer wurde bloß zum Einzelkämpfer, ehe er es sich versah. Seine Siege haben indes den Geruch von bitteren, also giftgeschwängerten Pilzgerichten. Ob sie ihn zu Fall bringen, ist noch ungewiss, so ungewiss und undurchschaubar wie die Pläne – sofern sie überhaupt welche hat – von Angela Merkel. Sie schaut aber nur trockenen Auges auf die Ränkespiele, die um sie herum ins Werk gesetzt werden; ohne jede Regung, wie stets. Dabei müssten sämtliche Regierungszirkel bis hinunter zum kleinsten Sachbearbeiter längst die Ärmel aufkrempeln und schlicht die Dinge tun, die nun einmal dringend zu tun sind.
Deutschland ist im konfusen Europa inzwischen zu einem röchelnden Koloss geworden, dessen – selbst aber immer blasser werdende – Reiter zu gar nicht mehr ernstzunehmenden Marionetten ihrer farblosen Dompteuse verkommen. Mit der Glaubwürdigkeit ist es in diesem Land und mit dieser Regierung, die eigentlich gar keine mehr ist, überhaupt so eine Sache.
Die vermeintlich politisch wie „moralisch“ Korrekten in der Phalanx des Mittemaßes zimmern sich nahezu täglich ihre Realität mittels gesinnungskonformer Medien zurecht. Wer dagegen aufbegehrt, ist schnell ein „Rechtspopulist“, oder ein „Rassist“, am liebsten ein „Brauner“. Die Meinungsfreiheit in diesem Land gilt danach meist nur für Regierungs- und Merkel-Protagonisten. Öko-ideologische Keulenschwinger à la Göring-Eckhardt oder Anton Hofreiter, der chronisch Beleidigte, haben ebenfalls Verlautbarungshoheit.
Doch der Wind hat sich gedreht. Dem tapfer schnaubenden Markus Söder bläst der bayerische Wahlkampfwind schon kräftig ins Gesicht. Zu seinem großen Leidwesen muss er nun immer noch das schlingernde Schwesterboot mit dessen ungeliebter Fregatte mit sich ziehen. Darum wohl wird in den Unionskajüten immer lauter darüber nachgedacht, wie man die bräsige Diva auf halbwegs elegante Weise loswerden kann.
Der Wind, das „himmlische Kind“, könnte natürlich mit einer mächtigen Welle auf dem Meer (der Wähler) dafür sorgen, dass die ganze Entourage über Bord geht.
Das sieht natürlich niemand. Aber man kann es fühlen.
Die düsteren Wolken über Berlin verheißen jedenfalls stürmische Niederschläge…
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