Dierks Bentley: „Modern Day Drifter“

Bluegrass, Country a little bit Rock
Titelbild
Der amerikanische Country-Sänger Dierks Bentley aus Phoenix, Arizona: mit 17 hat der Sänger seine Liebe zur Country-Musik entdeckt. (Foto - APPhoto/Hermann J. Knippertz)
Epoch Times27. Februar 2006
Der amerikanische Country-Sänger Dierks Bentley aus Phoenix, Arizona: mit 17 hat der Sänger seine Liebe zur Country-Musik entdeckt. (Foto - APPhoto/Hermann J. Knippertz)Der amerikanische Country-Sänger Dierks Bentley aus Phoenix, Arizona: mit 17 hat der Sänger seine Liebe zur Country-Musik entdeckt. (Foto – APPhoto/Hermann J. Knippertz)

Vermutlich ist er schon oft danach gefragt worden, von Journalisten, Bekannten, Kollegen und Freunden. Und so hat er die Geschichte von seiner Liebe zur Country-Musik wohl schon unzählige Male erzählt. Doch wenn das Gespräch darauf kommt, klingt bei Dierks Bentley noch immer die Begeisterung durch: Es ist die Geschichte, wie der Sänger als 17-Jähriger seine Liebe zu dieser uramerikanischen Musik entdeckte – eine Liebe, die ihm eine komplett neue Lebensplanung und seinen Fans nun mit „Modern Day Drifter“ bereits das zweite Album bescherte.

Mit „Man To Man“ begann es

„Ich wusste damals nicht viel über diese Musik. Mein Vater hat Country gehört, ich habe das im Autoradio natürlich mitbekommen, aber viel mehr hatte ich damit nicht zu tun“, sagt Bentley im einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Dann hörte er den einen Song, der alles veränderte: „Man To Man“ von Hank Williams Jr., ein Lied über das imaginäre Gespräch zwischen einem Sohn und seinem verstorbenen Vater. „Das war einfach fantastisch“, sagt der Sänger. „Das hat wirklich etwas bewegt. Von diesem Moment an liebte ich Country.“ Bentley brachte sich selbst das Gitarrespielen bei, schrieb Lieder und zog in die Hauptstadt des Country, nach Nashville/Tennessee. Er sammelte Songtexte und Noten, las alles über Geschichte und Entwicklung der Country-Musik, studierte sie regelrecht.

Doch was er auf seinem neuen Album bietet, ist mehr als graue Theorie. „Ich würde sagen, es sind Songs über das Leben“, sagt er selbst. „Ich liebe natürlich die Musik, aber die Texte sind mir dabei sehr wichtig. Ich denke, man kann sich in meinen Texten wieder finden.“ Die heiter-gelassene erste Single-Auskoppelung „Lot‘ Of Leavin‘ Left To Do“ handelt vom unsteten Single-Leben, zudem wartet der inzwischen 30-Jährige auf seinem zweiten Longplayer mit Texten über Beziehungen und Beziehungsabschiede auf.

Songs über das Leben

„Mein Herz ist ein-, zweimal gebrochen worden“, erzählt er. „Da gibt es viel Stoff für Texte. Du willst über sie wegkommen, dann willst du ihr sagen, dass du über sie hinweg bist.“ Und dann gehe es oft auch um ganz einfache Dinge: „Vor allem darum, eine gute Zeit zu haben.“ Musikalisch bewegt sich der inzwischen in die erste Garde der jungen Country-Acts aufgestiegene Bentley zwischen traditionellem Bluegrass und modernem Country, auch Rock-Anklänge blitzen durch.

Ohnehin macht dem Sänger der Gedanke Bauchschmerzen, in einer bestimmten Schublade zu landen. „Das ist so eine Sache mit dem Begriff Country-Musik“, sagt er. „Viele Leute verstehen ihn falsch.“ Um nicht gleich abgestempelt zu werden, bezeichne er sich oft einfach als Sänger und Songwriter. Überhaupt, betont Bentley, gebe es im Grunde ja nur zwei Arten von Musik: „Es gibt gute und schlechte. Und wir sind hoffentlich auf der guten Seite.“

Vom Charme kleiner Clubs

Das testet der unermüdlich arbeitende Sänger und seine Band rund 300 Tage im Jahr bei Konzerten. „Ich wollte einfach rumkommen, das ist spaßig“, erzählt er. In den USA wachse man angesichts des steigenden Bekanntheitsgrades langsam aus kleineren Clubs heraus, obgleich gerade die ihren Charme hätten: „Ich mag es, dass man da an die Leute rankommt. Man redet miteinander, hat Spaß, das sind großartige Abende.“ Gehe es nach ihm, werde er genau so weiterarbeiten. „Ich möchte Songs über Hoffnung und Liebe singen, ich möchte immer weiter Musik machen und natürlich meine Fan-Basis vergrößern.“ Mehr wünsche er sich gar nicht, betont er, und es klingt ganz und gar ehrlich, als er ergänzt: „Ich interessiere mich nicht besonders für Ruhm.“

Nicole Lange für AP/DNE



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