Berlin feiert Götz Friedrich

Mit einer festlichen Matinée gedachte die Deutsche Oper Berlin am Sonntag ihres langjährigen Generalintendanten und Chefregisseurs, Prof. Götz Friedrich, an dessen 10. Todestag am 12.12.2010. Drei deutsche Regisseure wurden bei dieser Gelegenheit für herausragende Inszenierungen mit dem Götz-Friedrich-Preis geehrt.
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Foto: Kranichphoto
Von 13. Dezember 2010

Zur Eröffnung sang Bassist Arutjun Kotchinian die melodiöse „Elegie“ von Jules Massenet, einfühlsam begleitet von Michael Hussla am Violoncello und Ivanna Nelson am Klavier. Künstler, die Götz Friedrich eng verbunden waren, gestalteten das musikalische Rahmenprogramm der Matinée, der außer Friedrichs Ehefrau Kammersängerin Karan Armstrong-Friedrich und Familie, künstlerische Weggefährten sowie drei ehemalige Intendanten der Deutschen Oper beiwohnten.

In ihrer Begrüßung erinnerte Intendantin Kirsten Harms, selbst eine Friedrich-Schülerin, an den Arbeitseifer und den Ehrgeiz des großen Theatermanns, für den die Deutsche Oper von seinem Amtsantritt 1981 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 menschlicher und künstlerischer Lebensmittelpunkt gewesen war. Angespornt durch internationale Erfolge, sicherte Friedrichs unermüdlicher Einsatz in finanziell kritischen Zeiten das Überleben des größten Berliner Opernhauses. Und bis heute ist es Friedrichs Nachruhm und das von ihm aufgebaute Repertoire, dem der internationale Ruf des Hauses zu verdanken ist.
Ausschnitte aus dem Fernsehfilm »Der Herr der Oper«, der 1995 durch Hans-Jürgen Rosenbauer für den ORB entstand, gaben eine Ahnung von Friedrichs warmherzigem Charakter und künstlerischer Strenge. In einer sehr persönlichen Ansprache zum 10. Todestag nannte Kulturstaatssekretär André Schmitz Friedrich einen Mann, „der die Menschen zutiefst geliebt hat“ und diese Menschenliebe zu seiner künstlerischen Maxime gemacht habe.

Nach einer festlichen Gesangseinlage von Tenor Peter Seiffert („Dann werden die Gerechten leuchten“ aus dem Oratorium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy, begleitet von Kevin McCutcheon) folgte die Verleihung des Götz-Friedrich-Preises.

Dr. Karlheinz Knauthe, Vorsitzender der Götz-Friedrich-Stiftung, stellte die Arbeit der Stiftung und den mit 5000,- € dotierten Regie-Preis vor, der herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Musiktheaterregie würdigen soll.

Für die Saison 2008 wurde Elisabeth Stöppler für ihre Inszenierung von Brittens Oper „Peter Grimes“ am Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen ausgezeichnet.

Die beste Regiearbeit des Jahres 2009|2010 sah die Jury in Eva-Maria Höckmayrs Deutung von Claude Debussys Lyrischem Drama „Pelleas und Melisande“ am Theater Aachen.
Der Preisträger des „Studio-Preises“ von 2500,- €, gestiftet von der GASAG, war Elmar Supp. Er wurde für seine Inszenierung der interaktiven Kinderoper „Noahs Flut“ von Benjamin Britten ausgezeichnet, die als Zusammenarbeit des Theaters Heidelberg mit der Hallenkirche St. Albert entstand.

Nach der Preisverleihung durch Kammersängerin Karan Armstrong-Friedrich beschloss
die Sopranistin Fionnuala McCarthy die Veranstaltung mit dem Lied „Befreit“ von Richard Strauss und Kevin McCutcheon am Klavier. Und so mancher Besucher dürfte diese Titelwahl sehr treffend empfunden haben, nach all den Laudationes und Dankesreden.

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