Deutschlands berühmtester Komiker starb mit 87 Jahren

Titelbild
Vicco von Bülow alias Loriot in einer seiner Sendungen auf dem roten Sofa, die in der SWR-Sendung „Herzlichen Glückwunsch, Loriot!" zum 80. Geburtstag von Vicco von Bülow erneut ausgestrahlt wurde.Foto: Hugo Jehle/SWR/dapd
Epoch Times23. August 2011

Zürich/Berlin – Deutschlands berühmtester Humorist ist tot: Loriot, alias Vicco von Bülow, sei am Montag in Ammerland am Starnberger See an Altersschwäche gestorben, teilte der Diogenes Verlag am Dienstag in Zürich mit. Loriot wurde 87 Jahre alt.

Vicco von Bülow begann seine Karriere in den 50er Jahren als Karikaturist für verschiedene Zeitschriften. Schon damals veröffentlichte er seine Werke unter dem Künstlernamen“Loriot“, das französische Wort für Pirol war eine Anspielung auf das Wappentier der von Bülows.

Loriot, der aus Brandenburg an der Havel stammende Offizierssohn, war ein Multitalent: Zu seinem Lebenswerk zählen unter anderem zahlreiche gezeichnete Ratgeber, die Zeichentrickfiguren der Aktion Sorgenkind „Wum und Wendelin“, der berühmt gewordene Text zu Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ (1975)  und zwei Operninszenierungen („Martha“ in Stuttgart, 1986, und der „Freischütz“ in Ludwigsburg, 1988). Er versuchte sogar 1979 die Berliner Philharmoinker zu „dirigieren“.

Ein Millionenpublikum erreichte Loriot als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller seiner eigenen Sketche. Mit seiner TV-Serie (Loriot I- IV) die ab 1976 entstanden und den Filmen „Ödipussi“ (1988)und „Pappa ante portas“ (1991)hinterließ Vicco von Bülow der Nachwelt ein Werk, das als die Definition des deutschen Humors schlechthin angesehen werden kann. Seine subtilen Angriffe galten der Borniertheit der „Hoppenstedts“ und „Müller-Lüdenscheids“,  Witze über Hitler lehnte er kategorisch ab.

Privat war Loriot Wagner-Fan und passionierter Halter von Möpsen. Er war Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und zahlloser anderer Auszeichnungen. Als vor einigen Jahren das schönste deutsche Wort gewählt werden sollte, war sein Vorschlag „Auslegeware“. (dapd/rf)

 



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