Die Macht, die Gier und das liebe Geld
In der mit Spannung erwarteten Fortsetzung des mit Kultsymbolcharakter versehenen Films „Wall Street: Geld schläft nicht“ beweist Oliver Stone, dass er ein Händchen für die Produktion und Regieführung bei sozial kontroversen Expositionen hat.
Der Film beginnt mit der Entlassung aus dem Gefängnis des berüchtigten Gordon Gekko (Michael Douglas), der wegen Aktienschwindel verurteilt wurde und springt dann acht Jahre weiter zur Finanzkrise im Jahr 2008. Jake Moore (Shia LaBeouf), ein Jungbanker und Keller Zabel Investmentbank-Analyst, der ein angenehmes Leben führt – ein schönes Apartment in Manhattan, eine liebenswerte Freundin (gespielt von Carey Mulligan, auch privat seine Liebe) und einen netten 1,5 Millionen US-Dollar Bonus von seinem Chef und Mentor, wird vorgestellt. Alles scheint perfekt zu sein, bis die Dinge gewaltig schief laufen.
Während Gerüchte kursieren, dass Keller Zabel faule Kredite in der Bilanz stehen hat, weigert sich die Federal Reserve Bank Keller Zabel zu aus der Krise zu retten, was letztendlich zu einer Übernahme durch eine andere Bank für lächerliche drei Dollar pro Aktie führt. (Klingt seltsam vertraut? Das könnte Bear Stearns sein, die von JP Morgan für zwei Dollar pro Aktie gekauft wurde). Jakes Boss folgt dem Untergang von Keller Zabel und begeht Selbstmord. Stone bringt schon in den ersten Minuten des Films vieles davon unter, sodass er sich hernach auf die Beziehung zwischen Gekko, Jake und Jakes Freundin Winnie Gekko (Gordons Tochter) konzentrieren kann.
Jake holt sich Rat bei Gekko, um sich an Bretton Woods, dem Geschäftsführer von Churchill Schwartz (à la Jamie Dimon, dem Geschäftsführer von JP Morgan) zu rächen. Im Gegenzug versucht er Gordon mit dessen ihm entfremdeten und überraschenderweise prinzipientreuen Tochter auszusöhnen. Hat sich Gordon geändert und rehabilitiert? Oder kann er einfach besser seine Rücksichtslosigkeit und Habgier verbergen?
Das Drehbuch, das nach 23 Jahren neu geschrieben wurde, hat die perfekter Besetzung und stellt brillant die Geschehnisse um die Finanzkrise 2008 dar. Die Fortsetzung besitzt dieselbe elektrisierende Energie und Kraft wie das Original, ist aber in Anbetracht der Umstände, in denen wir uns momentan befinden, angemessen zurückhaltend.
Während der erste Film den Exzess und die Korruption, die an der Wall Street grassierte, beinahe glorifiziert, zeigt die Fortsetzung die Konsequenzen ungezügelter Habgier und dass es im Leben mehr gibt als Macht und Geld.
Oliver Stones Fortsetzung unterhält mit den explosiven Rollendarbietungen von Michael Douglas, der für den ersten Wall Street bereits seinen zweiten Oscar kassierte, Josh Brolin, Shia LaBeouf, Carey Mulligan und Auftritten der beiden Veteranen der Filmindustrie Frank Langella und Eli Wallach und bietet darüber hinaus eine Realitätsprüfung.
Der Dreh – die echte Wall Street
Für seine Recherchen besuchten Stone und sein Team Investmentbanken und Hedgefonds-Manager und trafen sich dabei mit einigen der größten Player der Finanzwelt. „Wir haben mit so vielen Leuten gesprochen wie nur möglich“, erzählt der Regisseur, „darunter auch mit einigen der bekanntesten Finanzzauberern und Politikern.“ Eric Kopeloff, Koregisseur fügt hinzu: „Wir schlugen die New York Times und das Wall Street Journal auf und stellten eine Liste interessanter Personen zusammen, mit denen wir uns treffen wollten. Es war unglaublich, denn die meisten waren sofort bereit, mit uns über die heutige Situation an der Wall Street zu sprechen – ob nun offiziell oder inoffiziell.“ Sie drehten an Wochenenden an den Originalschauplätzen, in Handelssälen und mit vielen echten Börsenhändlern.
„Mit Wall Street wollte ich unbedingt den Krieg in der Heimat zeigen, um es malso zu sagen. Den Krieg also im Finanzdschungel New Yorks, meiner Heimatstadt“, erklärt Oliver Stone. Tatsächlich ist Stones Vater selbst Börsenmakler in New York gewesen.
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