Gemeindereferentin über Shen Yun: Humorvoll und trotzdem eine Botschaft vermittelt
Köln – Laut der Shen Yun Website besagt eine alte chinesische Legende, dass einst Gottheiten vom Himmel herabstiegen, um den Menschen eine prachtvolle Kultur zu hinterlassen. In unterschiedlichen Rollen – von Kaisern, über Helden bis zu Weisen und Generälen – sollten sie mit ihrer Weisheit und Tugend den Grundstein für Chinas reichhaltige Kultur legen. Es hieß, dass jede chinesische Dynastie ein einzigartiges himmlisches Paradies darstellte.
Shen Yun wurde 2006 in New York gegründet und ist ein Ensemble für klassischen chinesischen Tanz von Weltklasse, welches diese traditionelle und spirituelle Kultur, die im heutigen China nicht mehr zu sehen ist, auf die Bühne zurückbringt. Shen Yun gab vom 11. bis 16. Februar sieben Vorstellungen im Musical Dome Köln.
Gemeindereferentin Angela Gotzhein arbeitet für die katholische Kirche in einer Kirchengemeinde in Wuppertal und besuchte eine der Vorstellungen von Shen Yun in Köln. NTD TV hatte die Möglichkeit für ein kurzes Interview nach der Aufführung.
Wie hat Ihnen die Aufführung gefallen?
Angela Gotzhein: „Ganz großartig. Eine ganz tolle Atmosphäre. Ich fand die tänzerischen Darbietungen, die Körperspannung, die Farben, die Musik wunderschön.“
Die Schönheit kommt aus der Göttlichkeit, wie wir erfuhren, sie ist göttlich inspiriert. Was halten Sie davon?
Angela Gotzhein: „Ich würde sagen, dass es überall auf der Welt und in allen Kulturen etwas Göttliches gibt. Ich bin Gemeindereferentin, also bin ich Christin. Aber ich glaube, dass wir überall etwas Göttliches entdecken. In dem Tanz war es ganz bestimmt zu spüren und in dem Lächeln der Menschen war es ganz bestimmt zu spüren. Und ich glaube auch, dass man etwas gemerkt hat von einer Kraft und einer Liebe, die sich in diesem Tanz einfach gespiegelt hat. Ich glaube, das ist überreligiös.“
Außer dieser Anmut und Schönheit gibt es auch die Dunkelheit und …
Angela Gotzhein: „Ja, ich möchte das jetzt nicht interpretieren, weil ich glaube, das ist schwierig zu sagen. Zuvor habe ich gelesen, dass es diese Aufführungen nicht in China gibt. Und ich glaube, ich verstehe, warum. Ich glaube, eine Kritik an vielen Dingen gesehen oder herausgehört zu haben, die sich in den Tänzen dargestellt hat. Das hat etwas damit zu tun, dass Menschen heute in China nicht so frei sind, wie sie sein sollten.“
Das ist nur im Ausland möglich, freie Kunst zu entfalten, oder?
Angela Gotzhein: „Ich glaube, vielleicht auch nur zu sagen, was man denkt.“
Verschiedene Tanzgeschichten, Geschichten durch Tanz dargestellt, ist das ausdrucksstark?
Angela Gotzhein: „Ja, ich finde, es ist sehr ausdrucksstark. Ich habe ein bisschen was gelesen über chinesische Geschichte und Dynastien. Und ich finde – wir saßen sehr weit vorne – auch die Mimik und die Gestik der Tanzenden hat die Macht, die Zweifel und das Ringen sehr gut dargestellt. Das hat mich sehr beeindruckt.“
Es hat die traditionellen Werte widergespiegelt?
Angela Gotzhein: „Ja, das finde ich auch. Das hat mir auch gut gefallen, dass man humorvolle Wege gefunden hat, trotzdem den Leuten eine Botschaft mitzugeben, die aber nicht so in den Vordergrund tritt. Aber man kriegt es schon mit. Ich glaube auch, dass man noch eine ganze Weile über diese Botschaft nachdenken muss, die auch ganz subtil und leicht verpackt ist in wunderschönen Farben, wunderschönen Bildern, sehr, sehr schöner Musik … Ich glaube schon, dass es ganz viele wirklich gute Botschaften gegeben hat. Das denke ich schon.“
Ist das für die heutige Gesellschaft wichtig?
Angela Gotzhein: „Ich glaube für alle. Das ist gar keine Botschaft, die nur auf den asiatischen Raum beschränkt ist. Es sind Botschaften, die für alle Menschen wichtig sind. Weil Kapitalismus überall ein Problem ist. Und ich glaube, dass es ganz egal ist, ob es ein totalitäres Regime gibt oder ob alle Welt dem Kapitalismus opfert, das ist genauso falsch. Diese inneren Werte, die betont werden … Ich sage mal, wenn ich das Göttliche ersetze durch die Werte dieser Erde, die Schöpfung und das Gelingen der Menschen miteinander, dann würde ich sagen, ist das ein interreligiöses Thema, was hier in diesen Tänzen dargestellt wird. Mir hat es gut gefallen.“
(NTD TV /rls)
EPOCH TIMES ist Medienpartner von Shen Yun Performing Arts und betrachtet es als bedeutendes kulturelles Ereignis unserer Zeit. Wir berichten über die Reaktionen des Publikums seit der Gründung des Künstlerensembles im Jahr 2006. Die Tournee 2020 durch Europa wird bis in den Mai fortgesetzt.