„Gottheiten und Buddhas gibt es wirklich“: Ex-Atheist und Künstler inspiriert mit himmlischen Welten

Früher war er Atheist, heute drehen sich die Werke des jungen preisgekrönten Malers Loc Minh Duong um den Glauben: Er malt himmlische Welten und glaubt an die Existenz des Göttlichen. Seine Werke erinnern an Bilder aus der Renaissance.
Titelbild
Ein Teil des Gemäldes "Tian Guo Marching Band". Die Worte Tian Guo bedeuten auf Chinesisch "Göttliches Land".Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong
Von 17. Februar 2023

Loc Minh Duong, von Beruf digitaler Illustrator, lebt in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam. In seiner Freizeit malt er Gemälde. Duongs Interesse für Kunst entstand in der Schule, als er zum ersten Mal die „Litta Madonna“ von Leonardo da Vinci sah. Er war von dem Meisterwerk fasziniert. „In diesem Gemälde gibt es etwas Anziehendes, das über die Schönheit der Realität hinausgeht – es hat etwas Göttliches“, sagt er im Interview mit Epoch Times. Seitdem ist er ein Bewunderer der Gemälde der Renaissance.

Während er früher den Glauben an Gott milde belächelte, sind Glaube und traditionelle Werte inzwischen die Hauptanliegen seiner Arbeit. Damit ähneln sie den Werken der Renaissance, die oftmals religiöse oder spirituelle Inhalte hatten und auf naturgetreue Darstellung großen Wert legten. Mit seinen Bildern will Duong im Menschen die Sehnsucht nach dem Reinen und Guten wecken und Hoffnung geben. „Ein Gemälde sollte uns Menschen an die Kraft der Barmherzigkeit und an Gott erinnern“, findet er. Das ist aus seiner Sicht die Aufgabe eines Künstlers. Allerdings spielen dabei die Gedanken des Künstlers selbst auch eine große Rolle.

„Woran denkt ein Künstler, wenn er seine Werke schafft?“, so Duong. „An seinen persönlichen Nutzen oder strebt er nach höheren Idealen? Bekommt der Betrachter ein friedvolles Gefühl, wenn er das Bild anschaut?“ Traditionelle Werte bilde man nicht einfach nur an der Oberfläche des Kunstwerks ab, sie seien Bestandteil des Schaffensprozesses, betont er.

Loc Minh Duong. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

„Der Weg nach Hause“: Ein Ausschnitt aus dem Gemälde, an dem Duong derzeit arbeitet. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Ein Buddha hält eine heilige Schriftrolle mit den chinesischen Schriftzeichen 誓約 (shìyuē), was „Gelübde“ bedeutet. Gemäß der östlichen Kultur besteht der Sinn des Lebens darin, sein heiliges Gelübde einzulösen, das man vor seiner Geburt den Göttern gegeben hat. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Ein Ausschnitt aus dem Gemälde „Wahl der Zukunft“: Der Höllenkönig sitzt auf einer Wolke und spricht die Urteile auf der Grundlage der ihm vorgelegten Berichte und Beweise. Darunter ist ein böser roter Drache zu sehen, der für den Kommunismus und seine weltweiten Verbrechen steht. Die Teufel sind bereit, ihn in der Hölle zu bestrafen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

„Ein Künstler sollte jemand sein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seinen Charakter zu verbessern. Denn jeder seiner Gedanken wird sich im Bild widerspiegeln“, meint Dong. Er ist überzeugt, dass der Betrachter eines Kunstwerks die Einstellung seines Schöpfers spüren kann. „Im Leben strebt man nach Wohlstand und Fülle, aber im Herzen muss man die grundlegenden moralischen Prinzipien bewahren.“

„Ein schönes Gemälde kann beeindrucken, aber in Gedanken sollte ein Künstler unbewegt und frei [von Egoismus] bleiben.“

Loc Minh Duong bei der Arbeit an einem digitalen Gemälde. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

„Unbewegt“

Nach der Schule entschied sich Duong für ein Studium der Innenarchitektur. Er hatte große Freude am Kunstunterricht. Außerhalb des Unterrichts arbeitete er als Assistent für einen Künstler, der ihm vieles über Kunst beibrachte. Nach seinem Abschluss an der Universität begann Duong seine Karriere als digitaler Illustrator. Zurzeit arbeitet er in der Werbebranche und gestaltet hauptsächlich digitale Bilder.

Eines seiner bekanntesten Werke ist das Gemälde mit dem Titel „Unmoved“ (Unbewegt). Es wurde 2019 im Rahmen des Wettbewerbs für Ölmalerei von NTD mit dem Ehrenpreis für „Menschlichkeit und Kultur“ ausgezeichnet.

Das Bild zeigt ein entschlossenes kleines Mädchen, das ruhig auf einem Felsen meditiert und in helles, goldenes Licht gehüllt ist. Obwohl es von wilden, hungrigen Wölfe bedroht wird, sitzt es ganz unbewegt da.

Das Mädchen steht laut Duong symbolisch für die alles harmonisierende Barmherzigkeit – eine uns innewohnende Kraft, die nur dann zum Vorschein kommt, wenn man entschlossen ist und das Herz trotz Schwierigkeiten unbewegt bleibt.

„Unmoved“: Das Gemälde wurde 2019 im Rahmen des Ölmalerei-Wettbewerbs von NTD mit dem Preis für „Menschlichkeit und Kultur“ ausgezeichnet. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Das in vielen Ausstellungen präsentierte Bild hat Menschen aus verschiedenen Kulturen inspiriert. Die meisten sagten, es vermittle ihnen ein „Gefühl von Frieden“, so Dong. Andere spürten vom Bild eine „gute Energie“ ausgehen.

„Vielleicht ist das die Mission des Bildes“, sagt er.

„Götter und Buddhas gibt es wirklich“

Früher war Duong ein bekennender Atheist. Er gehörte zu den Menschen, die Buddha Shakyamuni als weisen Mann abtaten, der eine Philosophie für ein harmonisches Leben überlieferte.

Als Duong eines Tages die Bibliothek eines Tempels aufsuchte, um für einen Freund einen Film abzuholen, geschah etwas Ungewöhnliches. „Als ich dort nach dem Film suchte, fiel mir plötzlich ein Stapel DVDs auf den Kopf. Ich hörte großes Gelächter und das, obwohl nicht viele Menschen in der Bibliothek waren“, sagt er. „Dann kam mir Frage: ‚Gibt es Gott vielleicht doch?’“

Ein Teil des Gemäldes „Tian Guo Marching Band“. Die Worte Tian Guo bedeuten auf Chinesisch „Göttliches Land“. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

„Tian Guo Marching Band“: Das vollständige Gemälde. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Später erinnerte er sich daran, dass einige seiner Freunde in Vietnam einmal über den buddhistischen Kultivierungsweg Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, gesprochen hatten. Interessanterweise erfreut sich Falun Gong in Vietnam großer Beliebtheit, während es im nahe gelegenen China seit 1999 grausam verfolgt wird. Beide Länder stehen unter kommunistischer Herrschaft.

Aus Neugier lieh sich Duong von einem Freund das Buch „Zhuan Falun“ aus, das Hauptwerk von Falun Gong. Beim Lesen stellte er erstaunt fest, dass es viele seiner Fragen beantwortete.

„Vieles im Buch ist wissenschaftlich begründet und erklärt verschiedene spirituelle Phänomene auf eine sehr leicht verständliche Weise“, sagt er. „Ich verstand, dass Götter und Buddhas wirklich existieren. Sie sind real und keine menschliche Phantasie.“

„Ich respektiere sie aufrichtig, weil ich weiß, dass sie Menschen die ganze Zeit über beschützen.“

Das Gemälde mit dem Titel „Sprachlos“ zeigt eine Falun-Gong-Praktizierende, die das Buch „Zhuan Falun“ liest, das bisher in über 40 Sprachen übersetzt wurde. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Ewiges Glück

Duong glaubte früher, dass das Glück im Leben eines Menschen sehr begrenzt ist und fragte sich, ob es ewiges Glück gebe. Nach dem Lesen des Buches Zhuan Falun verstand er, dass „man ewiges Glück nur erreichen kann, wenn man im Einklang mit den Eigenschaften des Universums – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – lebt.“

„Mittlerweile habe ich Zuversicht, dass ich alles erhalte, was mir in diesem Leben zuteilwerden soll.“ Dadurch habe er innere Ruhe gefunden. „Wichtig ist nur, dass ich meine Gedanken und Taten nach diesen Prinzipien ausrichte“, sagt er. „Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man auch in schwierigen Situationen Glück und Frieden empfinden.“

Die seit mehr als 20 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Gong in China ist für Duong mittlerweile zu einer Gewissensprüfung für die Menschen auf der ganzen Welt geworden. „Unabhängig von Land, Hautfarbe und Religion kann man angesichts eines solchen Verbrechens schwer schweigen.“

Ein Gemälde zeigt Häftlinge in einem chinesischen Gefängnis, die eine Falun-Gong-Praktizierende beim Meditieren bestaunen, weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Minghui.org

„Wir sehen uns da oben, Mama“: Das Gemälde basiert auf einer wahren Begebenheit. Es zeigt eine Mutter, die wegen ihres Glaubens an Falun Gong gefoltert wird. Die Seele ihres kleinen Sohnes, der von den chinesischen Gefängniswärtern getötet wurde, schwebt über ihr und ermutigt sie, stark zu bleiben. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

„Das Gespenst des Kommunismus regiert unsere Welt“: Duong fertigte das Gemälde für eine Veranstaltung in der Tschechischen Republik zur Vorstellung des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ an. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von The Epoch Times

Glauben und Tradition als Schlüssel für Erfolg

Für Duong sind Tradition und Glauben der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. „Wenn der Geist rein ist, kommt die Inspiration wie von selbst – wie eine unerschöpfliche Quelle.“ Es sei wichtig, mehr an seine Mitmenschen zu denken und zur Güte zurückzufinden.

Einflussreiche Personen und Unternehmen brächten oftmals Lehrmaterial auf den Markt, wie man im Beruf auf clevere Weise schnell zum Erfolg kommen kann, so Duong weiter. Dauerhaft erfolgreich seien jedoch diejenigen, die traditionelle Tugenden wie Geduld, Ehrlichkeit und Nachsicht hochhalten, habe er festgestellt.

„Es gibt Zeiten, in denen ich das Gefühl habe, dass mir die Inspiration zum Zeichnen fehlt“, sagt er. „Das kommt vor, wenn negative Gedanken in den heiligen kreativen Akt eindringen. Gedanken wie: „Ich hoffe, dass meine Bilder von anderen gelobt werden‘, oder ich habe einfach Angst, dass andere meine Arbeit kritisieren könnten.“

„Freude, die aus Egoismus entsteht, ist sehr kurzlebig. Wenn man also mit solchen Gedanken malt, fühlt man sich schnell ausgelaugt“. Anders sei es, wenn er beim Malen an andere denkt und höhere Ideale verfolgt.

„Das Licht der Zukunft“: Eine Gruppe von Kindern mit einem Falun-Gong-Amulett mit Lotosblüte, auf dem die Worte „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut“ stehen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong


Loc Minh Duong praktiziert die Sitzmeditation von Falun Gong. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Loc Minh Duong

Selbstlosigkeit inspiriert

Wenn er daran denkt, eine Brücke zwischen Mensch und Gott zu schaffen, sprüht es in seinem Kopf nur so vor Ideen, schildert der Künstler. Sie würden „förmlich darauf warten, von ihm gezeichnet zu werden“.

„Malerei ist wie eine Tür, die den Betrachter mit anderen Welten verbindet. Natürlich gibt es die göttliche Welt und es gibt auch eine böse Welt“, betont er. „Böse Dinge wollen auch gezeichnet werden. Dabei muss ich wach bleiben und lüsterne Gedanken verjagen. Wenn ich male, um reich oder berühmt zu werden, hat es auf den Betrachter eine negative Wirkung und meine Kreativität wird auch versiegen.“

Bevor Duong ein Bild malt, visualisiert er es zuerst in Gedanken. „Wenn mich das berührt, entscheide ich mich, diese Welt mit allen zu teilen.“

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: Former Atheist Artist Paints Heavenly Realms, Inspires Kindness in Others: ‘Gods and Buddhas Really Do Exist’ (deutsche Bearbeitung nh)

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion