„Ich bin nicht politisch“: Netrebko sagt vorerst alle Konzerttermine ab
Im Kreml feierte Netrebko vergangenes Jahr ihren 50. Geburtstag und 2012 warb sie für Putins Wiederwahl. Das fällt nun auf die Operndiva zurück. Aufgrund ihrer angeblich „fehlenden ausreichenden Distanzierung“ im Ukraine-Konflikt kündigte die Bayerische Staatsoper die bestehenden Engagements der 50-jährigen Sopranistin.
In einem Tweet vom Leiter des Hauses Serge Dorny heißt es am 1. März: „Für die Bayerische Staatsoper sind der Respekt voreinander und der Dialog miteinander absolut essenziell für ein friedvolles und humanitäres Zusammenleben.“
Aufgrund des schrecklichen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und einer fehlenden ausreichenden Distanzierung von Valery Gergijev u Anna Netrebko wird die Bayerische Staatsoper die bestehenden Engagements annullieren. #Ukraine
— Serge Dorny (@DornySerge) March 1, 2022
Netrebko sagt bis auf weiteres alle Konzerte ab
Seit 20 Jahren wird die weltweit gefeierte Sopranistin auf den großen Konzertbühnen bejubelt. Jetzt sagte sie alle Konzerte der nächsten Monate ab:
„Nach reiflicher Überlegung habe ich die äußerst schwierige Entscheidung getroffen, mich bis auf weiteres aus dem Konzertleben zurückzuziehen. Es ist nicht die richtige Zeit für mich aufzutreten und zu musizieren. Ich hoffe, dass mein Publikum diese Entscheidung verstehen wird“, wird Netrebko auf der Website der Elbphilharmonie in Hamburg zitiert.
Auf Facebook gab Netrebko zudem ein Statement zum Krieg ab. Sie sei gegen diesen Krieg. „Ich bin eine Russin und liebe mein Land, aber ich habe auch viele Freunde in der Ukraine und das Leid und der Schmerz brechen mir das Herz.“
Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und die Menschen in Frieden leben können. Das erhoffe ich mir und dafür bete ich“, erklärt die Operndiva auf Facebook.
Sie betont: „Ich bin nicht politisch.“ Sie sei aber dagegen „Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen“. Diese Entscheidung sollte jeder frei treffen können.
„Ich bin keine Expertin für Politik. Ich bin Künstlerin und mein Ziel ist es, über politische Unterschiede hinweg zu vereinen.“
(bs)
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