Jugenddrama zwischen Wahrheit und Klischees

Von 26. Februar 2011

Der Film „Yelling to the Sky“ wurde am 12. Februar auf der Berlinale vorgestellt. Regisseurin Victoria Mahoney  erzählt darin vom Erwachsenwerden in einem New Yorker Gettho.

Die 17jährige Sweetness O’Hara (Zoë Kravitz, Tochter des Sängers Lenny Kravitz) wächst in einer kaputten Familie auf. Die schwarze Mutter ist psychisch labil und der weiße Vater ein Alkoholiker, der Sweetness und ihre Schwester Ola schlägt. Nachdem Vater Gordon es mit seiner Frau wieder einmal zu weit getrieben hat, verlässt diese das Haus und lässt ihre Töchter mit ihm allein. Die Schwester Ola geht ebenfalls und kehrt später, nach einer Schwangerschaft mit Kind zurück. Auch die Mutter kehrt nach einiger Zeit zurück. Doch zu jener Zeit hat sich Sweetness O’Hara schon sehr verändert. Sie beginnt mit Drogen zu dealen und diese auch zu konsumieren, um in jener harten Umgebung zu überleben. Als sie ihren besten Freund, einen Drogendealer, durch einen Mord verliert, beginnt sie ihr Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen.

Yelling to the Sky ist ein Sozialdrama, dass eine Lebenssituation ohne Aussicht zeigt. Die Kinder, die in jenem Viertel aufwachsen, haben kaum Perspektive auf ein erfülltes Leben. Meist sind die Familien kaputt und die Lebensverhältnisse miserabel. Die Regisseurin Victoria Mahoney schafft es in diesem Drama die Charaktere so echt anfühlen zu lassen, dass es einem wirklich an die Haut geht. Leider sind manche Entwicklungen nicht ganz stimmig. Der Wandel von Sweetness, vom freundlichen Mädchen zur bösartigen Drogendealerin und wieder zurück, wirkt etwas unglaubwürdig. Besonders brutale Darstellungen von Gewalt machen den Film reißerisch. In Szenen wie dem organisierten Zusammenschlagens einer Schulkameradin oder dem Mord an dem besten Freund des 17-jährigen Mädchens, sollten sensible Zuschauer lieber die Augen zu machen.

Die Auseinandergerissenheit von Sweetness, die aus einer gemischten Familie stammt, ist ein wichtiges Thema in diesem Film. Sie gehört nicht wirklich der „schwarzen“ und nicht wirklich der „weißen“ Clique an. Alles in allem zeigt Victoria Mahoneys Film den Zwiespalt in dem Jugendliche in solchen Vierteln aufwachsen. Einerseits sind stehen sie dem gesellschaftlichen Anspruch gegenüber, etwas aus sich machen, andererseits sind sie in Perspektivlosigkeit gefangen. Daher der Titel: „Yelling to the Sky“ „Aufschrei zum Himmel“.

Demnächst im Kino.

 



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