Eine Fahrt auf der Themse: Die Wassermusik
Georg Friedrich Händel (1685-1759) war ein deutscher Komponist aus Halle (Saale) am englischen Hof. Er komponierte um 1717 die Wassermusik, sie besteht aus drei Suiten (HWV 348, 349 und 350).
Hier in einer Aufnahme der Akademie für alte Musik Berlin unter Leitung von Georg Kallweit.
Nur mit der zweiten Suite lässt sich eine Fahrt des englischen Königs Georg I. am 17. Juli 1717 auf der Themse in Verbindung bringen. Dazu schreibt zwei Tage später The Daily Couran ( The Daily Courant, zitiert nach Donald Burrows, Handel, 2. Auflage, Oxford 2012)
„Am Mittwochabend, ungefähr um acht, begab sich der König bei Whitehall in eine offene Barke, in der die Herzogin von Bolton, die Herzogin von New Castle, die Gräfin von Godolphin, Frau Kilmaseck und der Graf von Orkney waren, auf eine Bootsfahrt. Und sie fuhren flussaufwärts nach Chelsea. Viele andere Boote mit Personen hohen Ranges folgten, und so bedeckte diese große Anzahl von Booten den ganzen Fluss. In einem Schiff der Stadtgilde spielten die Musiker, die über 50 Instrumente jeglicher Art verfügten. Sie spielten den ganzen Weg von Lambeth (während die Boote mit der Strömung ohne Rudern nach Chelsea trieben) die schönsten, besonders für diesen Anlass von Mr. Händel komponierten Sinfonien, welche Seiner Majestät derart gefielen, dass sie auf dem Hin- und Rückweg dreimal wiederholt werden mussten. Um elf bestieg Seine Majestät wieder eine Barke und legte den gleichen Weg zurück, während die Musik wieder zu spielen begann, bis er an Land ging.“
Die Reihenfolge der Musikstücke ist nicht genau überliefert, so dass heutige Musiker viel Spielraum haben. Die Kompositionen sind als Freiluftmusik geschrieben, was eine starke Orchesterbesetzung notwendig macht. Eine komplette Partitur erschien erst im Jahr 1743 als Variante für Cembalo – doch ob ein Cembalo auf der Themse mitfuhr, ist fraglich.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion