Klassik des Tages: Was für eine Mondnacht – gewidmet der Ukraine

Aus der Reihe Epoch Times Musik – Für Liebhaber.
Titelbild
In der ukrainischen Steppe.Foto: iStock
Epoch Times17. März 2022

Vor einigen Jahren führte das Jugend-Sinfonieorchester und der Chor von Gimnazija Kranj das ukrainische Liebeslied Was für eine Mondnacht (Ukrainisch: Ніч яка місячна) auf. Es ist eines der populärsten Volkslieder der Ukraine und wurde von Mykola Lysenko (1842-1912; Pianist und Dirigent) komponiert, der Text stammt von Mykhailo Starytsky (1840-1904; Schriftsteller, Dichter und Dramatiker).

Das Arrangement stammt von Diana Novak, Solisten sind Rok Zupanc und Lovro Krišelj, Chorleiter des gemischten Chors ist Erik Šmid, Dirigent Nejc Bečan.

Das Gymnasium ist eines der größten Sloweniens. Das Sinfonieorchester wird von Nejc Bečan geleitet, der Chor von Erik Šmid. Die Schüler widmen das Lied dem ukrainischen Volk.

Mykola Lyssenko, der Komponist des Liedes, schrieb neun Opern und drei Kinderopern, viele Lieder zu Texten von Heinrich Heine in ukrainischen Übersetzungen und vertonte Gedichte ukrainische Dichter. Seine Oper Taras Bulba gefiel Peter Tschaikowski, der sie in Moskau aufführen wollte – Lyssenko stellte jedoch als Bedingung, dass das auf ukrainisch geschah. Sein Beharren auf der ukrainischen Kultur brachte ihn mehrfach Schikanen von russischer Seite ein. Schon ab in seinen Studienzeiten 1865 (er studierte Biologie) sammelte er ukrainische Volkslieder. Musikunterricht nahm er privat. Von 1867 und 1869 lernte er mit einem Stipendium am Leipziger Konservatorium.

Mychajlo Staryzkyj stammt aus einem Dorf in der heutigen Ukraine und wurde als Kind Waise. Sein Onkel, nahm ihn daraufhin auf – es war der Vater von Mykola Lyssenko. Staryzkyj studierte später an den Universitäten Charkiw und Kiew. Ab 1867 arbeitete er mit Mykola Lyssenko zusammen an den Volksliedern. Er schrieb Libretti zu vielen Opern, darunter das der Oper Tara Bulba. Zudem betätigte er sich als Verleger und gründete das erste professionelle ukrainische Theater. Später schrieb er Dramen, Lyrik und Erzählungen und übersetzte Shakespeare und Lord Byron ins ukrainische.

Eine Mondhelle Nacht

Sternklare Nacht ist so hell von dem Mondeslicht,
Freu’ dich mit mir daran,
Komm, meine Liebste, ins Wäldchen , ich wart’ auf dich,
Trotz der Ermüdung komm an.

Setzen wir uns aufs Häufchen beim Schneeballstrauch,
Dann bin ich der Herrscher der Herr’n.
Sieh‘ da ,wie alles in silbernen Nebel taucht,
Wie auf den Wellen im Meer.

Magischer Wald steht Gedankenverloren da,
Schläft er oder doch nicht?
Blätter der Espe nur zittern so wunderbar,
Führen ein Spiel im Mondlicht.

Fürchte dich nicht dass du Füße im kalten Tau
Am Weg zurück nasse machst.
In meinen Armen bringe ich dich genau
Dahin, wohin du mir sagst,

Fürchte dich nicht vor die Kälte, mein Schwänchen, nein,
Die Nacht ist windlos und hell.
Ich drücke dich an mein Herz doch, mein Vögelein.
Und mein Herz ist Glühenquell!

Deutsche Nachdichtung: Leonid Kust



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