Medienwissenschaftler: „Ein bisschen schöner, als das Leben wirklich ist“

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Medienwissenschftler Prof. Dr. Wolfgang Schöhl in Frankfurt.Foto: Matthias Kehrein/ The Epoch Times
Epoch Times31. März 2012

FRANKFURT a. M. – Am ersten Abend in Frankfurt erntete Shen Yun viel Beifall von einem vollen Haus. Die in New York ansässige Künstlergruppe Shen Yun Performing Arts wird nach zwei weiteren Vorstellungen am heutigen Samstag nach Schweden weiterreisen. Im Publikum war auch der Medienwissenschaftler und Volkswirt aus Darmstadt, Prof. Wolfgang Schöhl, der uns nach der Aufführung zum Gespräch zur Verfügung stand.

„Für mich war es eine große Freude“, sagte er spontan. „Ich war auch schon einmal in China. Zehn Tage, aber so viel dieser Schönheit habe ich davon nie gesehen.“ Und mit einem Lächeln: „Es ist schon perfekt. Ein bisschen schöner, als das Leben wirklich ist, aber wunderbar, präzise getanzt, diese Freude im Ausdruck und sehr jung, muss ich auch sagen. Fast alle Tänzer wirken, als wären sie gerade achtzehn geworden und ich muss schon sagen, es ist außergewöhnlich akrobatisch, lebensfroh und ist tänzerisch perfekt.“

Auf seine Verbindung zu Chinas traditioneller Kultur befragt, meinte Prof. Schöhl: „Von der alten Kultur weiß ich zu wenig. Wenn man China besucht, als Arbeitsbesuch, findet man, glaube ich, sehr wenig von der alten Kultur, wie sie hier gezeigt wird. Solche Tänze von früheren Zeiten, da habe ich nie etwas dazu gesehen. Wenn man durch den Kaiserpalast geht und durch die verbotene Stadt – da sieht man auch nichts davon. Das ist ein bisschen starr, ein bisschen hoheitsvoll, zeugt von der Macht, die davon ausging. Das hier war sozusagen das heitere, lebensfrohe und sehr hübsche China – muss ich sagen.“

Hat es Ihnen eine Inspiration für Ihr eigenes Leben gegeben?

„Eine Inspiration? Es ist eine Freude und ich wünschte, ich könnte von der wunderschönen Aufführung oder einer früheren Aufführung eine DVD kaufen – ich weiß nicht, wo es die gibt. Das sollte man sich öfters anschauen. Das ist etwas, das Europa sich auch anschauen kann, mehrfach und sich an der Lebensfreude und an dem Spiel erfreuen, das da ausgedrückt wird. Ich weiß nicht, gibt es so eine DVD?

Nein, man muss das live erleben. Aber es gibt mehrere Kurzvideos, auch über die Künstler beim Training auf der Shen Yun-Webseite. Gibt es etwas Ähnliches, das Sie schon einmal in Europa gesehen hätten?

Prof. Schöhl: „Ich muss sagen ‚Nein‘ und meine Frau und eine Freundin haben auch gesagt, selbst wenn wir von mehreren Nationen die Nationalballetts zusammen nehmen würden, glaube ich nicht, dass wir so viel Akrobatik auf einmal gesehen hätten und so einen schönen Tanz und ästhetische Figuren, die da getanzt werden. Das hat mir schon sehr gut gefallen, muss ich sagen.“

Und gibt es auch etwas, das Sie berührt hat? Ein Stück, das Ihnen im Kopf oder im Herzen geblieben ist?

„Ja, ich weiß ja ein bisschen über Unterdrückung in China und die Falun Gong- Bewegung“, antwortete Prof Schöhl. „Natürlich, wenn man solche Szenen sieht, ich war auch in China und kenne auch die Szenen im Park, wenn da Qi Gong geübt wird und das, was dann passieren kann, das erfahren wir ja im Westen nicht. Ja, das berührt einen schon. Natürlich auch die Schönheit von anderen Zeiten, die China ja gesehen hat und ich glaube, das gefällt mir sehr, sehr gut. Das gibt es ja auch bei uns: So romantische Ufer, Szenen, wenn die Landsleute tanzen und das verbindet einen auch, nicht? Man sieht das ländliche Leben in China, wie das so im Tanz geschildert wird und das wie von einer Oper von Smetana oder aus dem Freischütz aussieht. Also, das gefällt mir auch gut, aber diese Shen Yun ist wirklich außergewöhnlich akrobatisch. Also, wie das schön getanzt wird und gleichzeitig akrobatisch wie die Schneeflocken. Das hat mir schon sehr gut gefallen. Ich wüsste nichts, was genauso perfekt getanzt wird wie das, was wir da gesehen haben.“

Springt hier auch der Funken auf Sie über?

Prof. Schöhl: „Tut er schon. Es ist halt die traurige Seite der Ein-Parteien-Diktatur. Man wird beides in Erinnerung haben: Das Schöne und die in getanzter Form dargestellten Schattenseiten eines Regimes, das sehr, sehr erfolgreich ist, aber eben auch sehr, sehr viele Opfer erzeugt hat auf seinem langen Weg. Ich glaube, wenn man weiß, was in den Umerziehungslagern alles Schlimmes passiert, dann haben Sie schon das Recht, dem Publikum das durch Tanz indirekt zu sagen.“

Und wie wirkt das Orchester auf ein westliches Ohr wo westliche und östliche Musikinstrumente gemischt werden?

Prof. Schöhl: Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe schon gefragt, wo ich vielleicht eine CD, eine Musik-CD bekommen kann. Ich war einmal in China und habe ein bisschen chinesische Musik mitbekommen, aber diese Kombination finde ich besonders schön, muss ich sagen. Also, wenn es hier irgendetwas zu kaufen gäbe, würde ich es gerne kaufen. Und begeistert hat mich natürlich, wie jung die Mitglieder des Orchesters waren, nicht? Die Orchesterleiterin ist ganz sympathisch. Ich bin zu ihr hingegangen und habe gesagt: ‚Darf ich mal schauen? Sie haben ja lauter junge Leute hier sitzen. Wie ist das Durchschnittsalter? 23?‘ Sie hat es mir nicht gesagt, aber es war schon erstaunlich, wie viele junge Leute da mitspielen.“ (rls)

Reporter Alexander M. Hamrle

The Epoch Times freut sich, Shen Yun von der ersten Stunde an als Medienpartner begleitet zu haben. Wir möchten Ihnen und Ihren Lieben dieses kulturelle Ereignis ans Herz legen. Tickets bestellen für Frankfurt:

Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Fr., 30. März 2012, 19:30 Uhr
Sa., 31. März 2012, 14:00 Uhr
Sa., 31. März 2012, 19:30 Uhr

Hotline: 01805-697469
Und an allen bekannten Vorverkaufskassen
www.ticketonline.de

www.ShenYun2012.com



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