Klassik des Tages: Im schönsten Wiesengrunde
Das Lied Im schönsten Wiesengrunde wurde im November 1851 von Wilhelm Ganzhorn (1818–1880), einem württembergischen Juristen und Hobbydichter, auf die ältere Volksliedweise „Drei Lilien, drei Lilien“ verfasst. Über Schulliederbücher wurde es rasch verbreitet und zu einem „neuen Volkslied“ des 19. Jahrhunderts.
Es wurde zuerst im süddeutschen Raum und in der Schweiz bekannt gemacht – ohne Angabe des Verfassers. Daher behaupteten andere Dichter wie Otto Weddigen oder Johann Rudolf Weber, das Lied geschrieben zu haben. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es in der Chorliteratur und auf Liedpostkarten veröffentlicht, später wurde es vor allem bei Auswanderern und Auslandsdeutschen sehr beliebt.
Hier eine Aufnahme mit dem Männergesangsverein Alsdorf Broicher Siedlung.
Bei Wilhelm Ganzhorn hat das Lied 13 Strophen:
Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus
Dich mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus
Wie Teppich reich gewoben, steht mir die Flur zur Schau;
O Wunderbild, und oben des Himmels Blau.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
O Wunderbild, und oben des Himmels Blau.
Herab von sonn´ger Halde ein frischer Odem zieht;
es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.
Die Blume winkt dem Schäfer mit Farbenpracht und Duft;
den Falter und den Käfer zu Tisch sie ruft.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Den Falter und den Käfer zu Tisch sie ruft.
Das Bächlein will beleben den heimlich trauten Ort
Da kommt´s durch Wiesen eben und murmelt fort.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Da kommt´s durch Wiesen eben und murmelt fort.
Das blanke Fischlein munter schwimmt auf und ab im Tanz
Rings strahlen tausend Wunder im Sonnenglanz.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Rings strahlen tausend Wunder im Sonnenglanz.
Wie schön der Knospen Springen, des Taus Kristall im Licht!
Wollt ich es alles singen – ich könnt es nicht!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Wollt ich es alles singen – ich könnt es nicht!
Kommt, kommt der Tisch der Gnaden winkt reichlich überall
Kommt, all seid ihr geladen ins stille Tal!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Kommt, all seid ihr geladen ins stille Tal!
Wie froh sind da die Gäste da ist nicht Leid noch Klag
Da wird zum Friedensfeste ein jeder Tag!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Da wird zum Friedensfeste ein jeder Tag!
Wie sieht das Aug so helle im Buche der Natur!
Der reinsten Freuden Quelle springt aus der Flur.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Der reinsten Freuden Quelle springt aus der Flur.
Hier mag das Herz sich laben am ew´gen Festaltar
Kommt, bringet Opfergaben mit Jubel dar!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Kommt, bringet Opfergaben mit Jubel dar!
Müßt aus dem Tal ich scheiden wo alles Lust und Klang
Das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Dich, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Sterb ich in Tales Grunde will ich begraben sein,
Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein:
Dir, o stilles Tal gruß zum letztenmal!
Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.
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