Musik für die (innere) Freiheit

Mit Akkustik-Gitarre und seinem Gesang hat der Hobby-Musiker aus Schweden, Anders Eriksson, sein eigenes Album aufgenommen: "Music for Freedom". Gefühlsbetont und melanchonisch klingt die Musik, die auch ernste Themen aufgreift.
Titelbild
(Emil Almberg)
Von 26. August 2009

Bereits mit neun Jahren saß er am Klavier und mit fünfzehn hatte er seine eigene Gitarre, aber gesungen, sagt er, habe er schon immer. Der aus Schweden stammende Anders Eriksson schrieb in den 80er Jahren bereits seine eigenen Texte. Als Teenager hörte er Musik von den Eagles, ELO, Bruce Springsteen, den Beatles, Elvis Presley, Thin Lizzy, Dire Straits, Bob Dylan und anderen, die ihn alle musikalisch beeinflussten.

Nach einigen Erfahrungen, die er mit Rockbands in seiner Heimatstadt in Schweden gemacht hatte, gründete er im Jahre 2003 die  Band „Yellow Express“. Der Sound dieser Gruppe war bereits in Berlin und München zu hören. Und möglicherweise, so verrät eine Internetseite von „Yellow Express“, wird die Band am 31. Dezember 2010 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking stehen und ihre Songs an Millionen Festland-Chinesen richten, denen wegen der kritischen Texte ihre Musik noch immer verwehrt wird.

Nun gibt Eriksson, für den Musikmachen immer ein Hobby gewesen ist, ein eigenes Album heraus und singt vom Fall der Berliner Mauer und dem im gleichen Jahr stattfindenden Studentenaufstand auf dem Platz des Himmlischen Friedens in China sowie darüber, dass die kommunistische Partei Chinas nicht nur die Gedanken des Volkes kontrolliert, sondern auch seine Tränen.

Vor drei Jahren entstand der Wunsch, ein eigenes Album aufzunehmen, was der jetzt fast 43 Jahre alte Musiker nun auch verwirklicht hat. Die Bandmitglieder von „Yellow Express“ hatten ihn ermutigt, sein eigenes Album zu machen. Die Lieder seines neu erschienen Albums „Music for Freedom“ (Musik für die Freiheit) werden teilweise von seinen alten Bandmitgliedern begleitet.

Seine Musik sei eine Mischung aus Rock/Pop und höre sich an wie Van Morrison oder Gram Parsons, meint der Musiker selbst über seinen Stil.

Mitlieder der Band "Yellow Express" unterstützen und begleiten den Hobby-Musiker, wie Eriksson sich selbst nennt. (Anders Eriksson) 
Mitlieder der Band "Yellow Express" unterstützen und begleiten den Hobby-Musiker, wie Eriksson sich selbst nennt. (Anders Eriksson)

Leichte Melodien mit tiefgehendem Inhalt

Die Melodien wirken leicht und lebendig. Doch der Inhalt geht in die Tiefe. Mit dem langsamen und zugleich etwas traurig stimmenden Lied „They can´t make my waver” (Sie bringen mich nicht ins Wanken) erzählt der Musiker die Geschichte des mutigen Chinesen Liu Chengjun. Liu Chengjun starb im Dezember 2003 nach 21 Monaten Folter. „In China gibt es viele Helden wie ihn, manche sind bekannt, manche werden es nie.“

Eriksson machte ihn noch bekannter, indem er ihm dieses Lied widmete. Es beginnt mit sanften Gitarrenklängen, dann ertönt Anders gefühlvolle Stimme: „Three years ago I raised a banner in Tiananmen”. Liu Chengjun hatte sich auf dem Tiananmen Platz in Peking für die vom chinesischen Regime verbotene buddhistische Kultivierungsschule Falun Gong eingesetzt, indem er auf ein Transparent gemalt die drei Prinzipien von Falun Gong in die Lüfte hob: „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“.

Bald wurde er in eine dunkle Zelle geschleppt, isoliert von seiner Familie und seinem Sohn, den, wie das Lied verrät, er besonders vermisste. Aber „seinen Glauben werden sie niemals brechen können“, ertönt die Stimme von Eriksson. Doch genau dies wurde für Liu Chengjun zum Verhängnis. Er schwor seinem Glauben nicht ab und wurde dafür zu Tode gefoltert. Das Lied kann als eine Hommage an die unerschütterlichen Falun Gong-Praktizierenden in China gelten, die in ihrem Willen und Glauben standhaft bleiben, trotz zehn Jahre andauernder Verfolgung.

Für inneren und äußeren Frieden – auf CD. (Anders Eriksson)Für inneren und äußeren Frieden – auf CD. (Anders Eriksson)

Auf Reisen in China inspiriert

Dass Eriksson solch ernste Texte singt und damit ein Stück weit auch die Menschenrechtsverletzungen in China aufdeckt, ist keineswegs zufällig. Schon im Herbst 1996 traf er in China chinesische Falun Gong-Praktizierende. Damals war Falun Gong in China noch nicht verboten, im Gegenteil, es war von der Regierung sogar anerkannt und gefördert. „Es war eine großartige Erfahrung, so viele Menschen zu treffen, die sich kultivierten. Sie waren so zuvorkommend und warmherzig. Es half mir, zu verstehen, was es bedeutet, ein guter Mensch zu sein. Als die Verfolgung im Jahre 1999 begann, hat mich das sehr verwirrt, da ich ja wusste, dass es gute Menschen sind. Ich konnte nicht verstehen, warum das chinesische Regime Falun Gong verboten hatte.“

Eriksson erzählt von seinen Erlebnissen in China. Als er im Jahre 1998 noch einmal nach China ging, war er sehr beeindruckt von einem älteren Mann, der ihm sagte, dass er in seinem Dorf früher als Gammler und Trinker bekannt gewesen war und nicht ohne Hilfe alleine hatte gehen können. Als er dann Falun Gong kennen lernte, erkannte er, dass er kein gutes Leben führte und fing an, diese besondere Art des Qigong auszuüben. Mit magischer Wirkung. Eriksson sagt begeistert: „Er konnte sogar wieder alleine gehen!“

Seine Lieder handeln jedoch nicht nur von dem „Chinese Way“ (Chinesischen Weg), wie in einem gleichnamigen Lied, in dem es um die Austrittswelle aus der Kommunistischen Partei Chinas geht.

Ein Stück, begleitet mit Geige, „Getting closer“ (Näher kommen), beschreibt die Suche nach dem Sinn des Lebens, die Sehnsucht Erikssons nach einer inneren Ruhe im Leben, und es bringt gleichzeitig die Zuversicht und den Wunsch zum Ausdruck, dass eines Tages alles gut sein wird. „Dieses Lied spiele ich sehr gerne“, meint Eriksson. Für ihn ist dies ein „hoffnungsvoller Song über das Finden des inneren Friedens“.

Auch die Schönheit der Natur besingt Eriksson in seinem Lied „Walking On Holy Ground“ (Auf heiligem Boden gehen). Der Text und die melancholisch-klingende Musik lässt die Natur lebendig werden, und Visionen erscheinen wie „Up in the mountains“ (Oben in den Bergen).

Obwohl Eriksson noch kaum Erfahrung mit Solo-Konzerten hat, wird er sich auf die Reise begeben. Und singt weiter seine berührenden Lieder von der Freiheit zu leben, der Schönheit der Natur und der tiefen Zuversicht, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Hörproben und CD-Kauf unter: http://anderserikssonmusic.net/

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 32/09

(Emil Almberg)
(Emil Almberg)

 



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