Musikerin: Bei Shen Yun fühlte ich mich „wie auf einem anderen Planeten“

Titelbild
Maria MokhovaFoto: Mit freundlicher Genehmigung von Maria Mokhova
Von 14. Mai 2014

Maria Mokhova wurde 1982 in Russland, Nischnij Nowgorod geboren. Mit sechs Jahren bekam sie Klavierunterricht und mit elf Jahren fing sie mit Orgelunterricht an. Nach ihrem Studium in Frankfurt am Main an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, kam sie nach Heidelberg und studierte dort Kirchenmusik. International gewann die Musikerin bereits viele Preise, u.a. beim Prager Frühling und der Orgelwoche in Nürnberg. Sie lebt in Schriesheim an der Weinstraße.

Von zwei ihrer Klavierschüler wurde Maria Mokhova auf Shen Yun aufmerksam gemacht und besuchte am 30. April 2014 Shen Yun im Festspielhaus von Baden-Baden. Gern beantwortete sie für uns einige Fragen.

Wie hat Ihnen Shen Yun gefallen? Wie haben Sie sich bei der Aufführung gefühlt?

Maria Mokhova: "Ich kann gar nicht beschreiben, wie unglaublich diese Show war! Ich wusste nicht so genau, was mich erwartet und bin deswegen ohne bestimmte Vorstellung dorthin gegangen. Was dann kam, hat mich sofort mitgenommen und ich hatte das Gefühl, diese zwei Stunden wie auf einem anderen Planeten verbracht zu haben."

Gibt es bei Shen Yun etwas, das Sie am meisten überrascht oder berührt hat?

Maria Mokhova: "Sehr faszinierend und mutig – wenn man die heutige Situation in China betrachtet – fand ich die Idee, die Menschen im Westen mit chinesischer Kultur, Geschichte, Mythologie und Glauben durch wortlose Kunst bekannt zu machen. Musik und Tanz brauchen keine Worte, die Kunst ist vielleicht das einzige, was verschiedene Länder und Kulturen wirklich vereinen kann. Doch wissen die Menschen im Westen eigentlich viel zu wenig über die östliche Geschichte. Diesen Weg – die Geschichte von Anfang bis heute in der Kunstform darzustellen – fand ich grandios. Ich habe noch nie so viel über China erfahren dürfen, wie an diesem einen Abend."

Wie hat Ihnen als Musikerin die Musik bei Shen Yun gefallen?

Maria Mokhova: "Diese Musik hat auf jeden Fall eine sehr positive Ausstrahlung. Allein die in China erfundene Pentatonik unterscheidet sich von den westlichen Harmonien durch eine neutrale aber ausgeglichene und positive Wirkung. Die Musik muss göttliche Harmonie und Liebe vermitteln, nicht über menschliches Leiden und Zerrissenheit erzählen – diesen Gedanke hatte ich an dem Abend. Und ich glaube, das ist genau das, was Shen Yun weiter vermitteln will. Eine tolle Einstellung!"

Maria MokhovaMaria MokhovaFoto: Mit freundlicher Genehmigung von Maria Mokhova

Was meinen Sie, ist der Unterscheid in der Art wie Shen Yun Musik anwendet und ausdrückt, im Vergleich zur westlich klassischen Musik?

Maria Mokhova: "Eine wichtige Rolle spielen bei Shen Yun-Shows offenbar Einheit und Harmonie. Einzeldetails und Einzeldarsteller sind nicht so wichtig wie das Gesamtbild und die Gesamtwirkung. So etwa wenn viele Tänzerinnen eine aufblühende Blume darstellen, keine ist Solistin, sondern sie sorgen dafür, dass sie alle gemeinsam ein atemberaubendes Bild erstellen. Das gilt auch für das Orchester – Musik ist ein wichtiges Teil der Show, ist aber dafür da, um die Geschichten und Tanz zu unterstützen. Das ist in der westlichen Kultur anders. Die westliche Welt ist eine Welt der Solisten und der Individualisten. Es gibt immer Solo und Hintergrund, Begleitung. Jedes Ballett ist eine Reihenfolge der Solo-Variationen. Die meisten Musikstücke sind für ein Instrument oder für Soloinstrumente mit Begleitung geschrieben. Ich denke, das hat etwas mit der Philosophie, Religion und Weltblick zu tun. Im Westen ist jeder Mensch vor allem ein „ICH“. Im Osten ist jeder Mensch in der ersten Linie ein Teil des Universums, der seinen Platz in der kosmischen Harmonie spüren muss."

Wie sehen Sie nach Shen Yun den göttlichen Aspekt der chinesischen Kultur? Manche Westliche meinen, dass China keine religiösen Menschen habe.

Maria Mokhova: "Das stimmt gar nicht. Dass chinesische Kultur und chinesische Kunst sehr religiös sind, merkt man sofort. Wie ich schon erwähnt habe, es ist ein besonderes Gespür für die Harmonie des Universums, für den Platz des Menschen in dem, für die Musik und Kunst als göttliche Sprache. Mich haben die Szenen tief berührt, in denen dargestellt wurde wie man die religiösen Menschen heute in China verfolgt. Man denkt gar nicht, dass so was in der modernen Welt noch möglich wäre."

Haben Sie sich durch Shen Yun inspirieren lassen? Konnten Sie etwas für sich und Ihre Zukunft mitnehmen?

Maria Mokhova: "Auf jeden Fall! Ich bin selbst Künstlerin und habe auch beim Üben und Musizieren nach diesem Abend immer wieder an die Show denken müssen. Mich faszinierte die unglaubliche Leistung der Tänzer und Musiker, man merkt, wie viel harte Arbeit dahinter steckt. Doch keiner will eine richtig solistische Rolle annehmen, sondern mit eigener Perfektion dazu beitragen, dass die gesamte Show einen überwältigenden atemberaubenden und göttlich schönen Eindruck hinterlässt."

Daran könnte sich jeder Künstler ein Beispiel nehmen.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Caroline Chen

Besuchen Sie auch die Webseite von: de.shenyunperformingarts.org/



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion