Shen Yun-Künstler: Die Geschichte eines tibetischen Tenors

Titelbild
Der Solo-Künstler Yuan Qu von Shen Yun Performing Arts gewann die Goldmedaille beim internationalen chinesischen Gesangswettbewerb des Fernsehsenders New Tang Dynasty.Foto: Dai Bing/The Epoch Times
Von 17. Dezember 2011

New York – Tenor Yuan Qu begeistert nicht nur das Publikum bei Shen Yun-Aufführungen. Carlo Bergonzi, einer der bedeutendsten italienischen Operntenöre prophezeite dem Sänger: „Du wirst hoch aufsteigen!“

Sein Gesangstalent ermöglichte ihm sogar, zwei Gesangsstunden bei dem legendären Luciano Pavarotti zu bekommen. Weitere prominente Opernsänger, mit denen Yuan Qu in Europa studierte, sind unter anderen Maria Soler und Eduardo Giménez an der Musikhochschule des Liceo in Barcelona und Isabel Penago in Madrid.

Weil der Tenor so tief verbunden ist mit seiner Heimat, wurde Yuan Qu bei großen Anlässen eingeladen, als Sänger Tibet zu unterstützen. Dieses Bild von ihm mit dem Dalai Lama wurde am 13. September 2003 in der Kathedrale in Washington DC, aufgenommen.Weil der Tenor so tief verbunden ist mit seiner Heimat, wurde Yuan Qu bei großen Anlässen eingeladen, als Sänger Tibet zu unterstützen. Dieses Bild von ihm mit dem Dalai Lama wurde am 13. September 2003 in der Kathedrale in Washington DC, aufgenommen.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Paula Wilson

Als Tibeter, der in den Höhen des Himalaja aufwuchs, war Yuan Qu ganz offensichtlich dazu geboren, um aufzusteigen. Er wurde mit einer großen Stimme beschenkt, einer kräftigen Stimmfarbe, klarer Aussprache, geschmeidigem Legato und einem warmen Flair für den italienischen Stil.

Yuan Qu sang in vielen der großen Opernhäuser in Europa und auch bei vielen prominenten Musikfesten. Bei den angesehenen internationalen Gesangswettbewerben in Barcelona und Florenz wurde er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Im Jahr 2008 schaffte er es bei der britischen Fernsehshow „The X Factor“ mit der italienischen Arie „O Sole Mio“ bis zum Finale-Vorsingen und schlug 7000 Bewerber aus dem Feld.

2009 gewann er die begehrte Goldmedaille beim chinesischen internationalen Gesangswettbewerb des Fernsehsenders New Tang Dynasty.

Trotz seines Talents benötigte der Tenor über zwei Jahrzehnte, um seinen Platz zu finden. Tatsächlich sind seine Lebenserfahrungen genauso dramatisch wie die Ereignisse in den italienischen Opern, die er so gerne singt.

Sein tibetischer Name ist Tashi Dorje und bedeutet übersetzt „glückverheißende Vajra“ oder „Buddhas Beschützer“. Aber da er während der Kulturrevolution geboren wurde und 31 Jahre lang unter der chinesischen kommunistischen Herrschaft lebte, war sein Leben alles andere als Glück verheißend.

Yuan Qu spricht und singt auf Tibetisch (Khamdo), Chinesisch (Mandarin), Italienisch (er lernte dies, als er mit Carlo Bergonzi studierte), Spanisch (er lebte acht Jahre in Spanien) und Englisch (mit seiner Frau Paula Wilson lebte er im Landkreis Cheshire, bevor er sich Shen Yun in New York anschloss). Außerdem singt er auch auf Französisch und Deutsch.

Entwurzelung: Von Tibet nach Peking

Im Jahr 1975 wurde der neunjährige Yuan Qu zusammen mit über 500 anderen tibetischen Kindern, die von chinesischen kommunistischen Beamten ausgewählt wurden, nach Peking zur zwangsweisen systematischen „Umerziehung“ verschickt.

Ein Teil der chinesischen kommunistischen Taktik, um die tibetische Kultur zu zerstören, ist die „Umerziehung“, zu der gebürtige Tibeter bereits im jungen Alter von acht Jahren gezwungen wurden. Somit wird tibetischen Kindern ihre angeborene tibetische Identität entzogen und umgewandelt in die der chinesischen kommunistischen Roten Garden.

Die Beamten wussten, dass seine Eltern es nicht zulassen würden, dass ihr einziges Kind nach Peking gebracht wird. Deshalb erzählten die chinesischen Kommunisten den Eltern: „Wir bringen Ihren Sohn nach Lhasa, damit er die Lamas und lebenden Buddhas sehen und dort eine gute Ausbildung erhalten kann. Sobald er seine Ausbildung vervollständigt hat, schicken wir ihn wieder nach Hause zurück.“

Die Eltern, fromme tibetische Buddhisten, waren einverstanden. Obwohl es ihnen sehr schwer fiel, von ihrem Sohn getrennt zu sein, wollten sie, dass Yuan Qu die Chance bekommen sollte, diesen heiligen Ort zu sehen – wie ein Ziel für eine heilige Pilgerfahrt.

„In den Jahren, als ich in Peking war, durfte ich keinen Brief an meine Eltern schreiben oder mit ihnen telefonieren“, erzählte er. Es war für ihn als Neunjährigen sehr hart, von seinen Eltern und seiner Kultur entfernt zu sein und mit dem Zug und Bus über Tausende Kilometer – fern von seinen geliebten tibetischen Wurzeln – transportiert zu werden.

Der junge Yuan Qu wurde in Peking in die Schule geschickt und lebte bei einer Pflegefamilie. „Wir durften kein Tibetisch sprechen. Sie sagten, wir sollten die tibetische Kultur vergessen. Sie meinten, unsere tibetische Religion und Kultur sei abergläubisch und nutzlos.“

Er wollte gerne Gesang studieren, doch stattdessen arrangierten die chinesischen Kommunisten für ihn eine medizinische Ausbildung.

„O sole Mio“ und die Entstehung eines Wunsches

Carlo Bergonzi (links), einer der am meisten bewunderten italienischen Operntenöre der Welt, mit Yuan Qu.Carlo Bergonzi (links), einer der am meisten bewunderten italienischen Operntenöre der Welt, mit Yuan Qu.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Yuan Qu

Eines Tages hörte Yuan Qu zufällig eine Kassette von Pavarotti. Dies war ein seltener Glücksfall: Diese Kassette stammte aus der privaten Sammlung eines Lehrers, der während Maos „Anti-Rechtsbewegung“ verfolgt worden war. Diese Musik wurde während der Kulturrevolution als „schlechter Einfluss vom kapitalistischen Westen“ diffamiert.

Der Klang von Pavarottis „O Sole Mio“ traf den neunjährigen tibetischen Jungen wie ein Blitzschlag und entzündete in ihm ein Feuer der Liebe zu dieser Musik. „Ich war sofort ergriffen. Diese Kassette spielte eine entscheidende Rolle in meinem Leben“, so Yuan Qu rückblickend.

Er erinnert sich, dass er in dem Moment, als er dieses eine Lied hörte, zu sich sagte: „So sollte Musik klingen; so will ich singen – für den Rest meines Lebens!“

Während seines Medizinstudiums appellierte er wiederholt an die chinesischen kommunistischen Behörden, dass er sein Studium wechseln wolle. Die Parteikader waren irritiert von der Forderung des jungen Mannes und bestraften ihn, weil er nicht zufrieden war mit dem Schicksal, das von der Partei arrangiert wurde. Yuan Qu wurde für drei weitere Jahre zu einer anderen Medizinschule geschickt. Nachdem er promoviert hatte, wurde er in eine abgelegene Landschaft in Tibet delegiert.

Enttäuschende Gesangskarriere in China und die Reise in den Westen

Pavarottis „O Sole Mio“ tönte weiter in Yuan Qus Kopf. Um eine Bestrafung der chinesischen Kommunisten zu vermeiden, bat er seine Patienten um Hilfe, anstatt direkte Appelle bei den chinesischen Behörden vorzubringen.

„Ich will singen – kennen Sie jemanden, der mich als Sänger ausbilden würde“, fragte er seine Patienten in der Klinik. Durch seine Fähigkeit, Patienten gut zu behandeln, gewann er nicht nur großen Respekt, sondern auch Sympathie. Mit Hilfe einiger Patienten konnte Yuan Qu endlich seinen Arztposten verlassen und seiner Liebe zur Musik nachgehen.

Er sang beim Kunstensemble Chamdo in Osttibet vor und wurde aufgenommen. Später wurde er zum Studium am chinesischen Musikkonservatorium zugelassen und fünf Jahre im Fach Oper ausgebildet. Danach studierte er am gesangsmusikalischen Forschungsinstitut Peking im Magisterstudiengang „Stimme“. Nach seinem Abschluss arbeitete er hauptberuflich als Solist beim Nationalorchester China, einem staatlichen Institut für chinesische Volksmusik.

Eine Gesangskarriere im kommunistischen China erfüllte jedoch nicht seine Liebe für die Musik. Die sechs Jahre am Nationalorchester China enttäuschten Yuan Qu. Er wollte Opern singen, doch die Partei billigte diese Kunstform nicht.

„Sie sind ein Tibeter und sollten tibetische Volksmusik singen. Hören Sie auf, so entartete Kunst wie Belcanto und Opern gut zu finden“, drohten die chinesischen Kommunisten. Sie hatten über alle Kunst- und Kulturorganisationen in China die Kontrolle.

Laut Yuan Qu sind die darstellenden Künste in China nichts anderes als Propagandawerkzeuge. Künstler, die sich nicht an die Vorgaben der chinesischen Kommunisten halten, haben keine Zukunft und keine Überlebenschance.

Yuan Qu rebellierte dagegen: „Ich werde Belcanto und Opern singen, auch wenn ich dafür Hunger leiden muss!“

Yuan Qu`s Traum ist es mit Shen Yun nach China zu reisen, um die reiche Kultur wieder aufleben zu lassen.Yuan Qu`s Traum ist es mit Shen Yun nach China zu reisen, um die reiche Kultur wieder aufleben zu lassen.Foto: privat

Der frustrierte und unterdrückte Sänger setzte weiterhin seine Suche nach Möglichkeiten fort, um seine Liebe zum Belcanto-Gesang zu verwirklichen. Mit Hilfe von Akong Tulku Rinpoche, einem tibetischen Freund in Großbritannien, der infolge der Unterdrückung des tibetischen Aufstands durch die chinesischen Kommunisten 1959 nach Indien geflohen war, konnte Yuan Qu im Jahr 1997 China verlassen, um in der Folge am 34. Internationalen Gesangswettbewerb Francisco Viñas im spanischen Barcelona teilzunehmen.

Seine kräftige Stimmfarbe, seine wunderschöne Stimme und seine warme Phrasierung versetzten die Jury in Erstaunen. Nach dem Wettbewerb und der Empfehlung der Jury wurde er sofort beim Conservatori Superior Liceu zugelassen, wo er zusammen mit einigen der gefeiertsten Tenöre Europas studierte.

Ab 2003 trat er regelmäßig bei Konzerten in der Arena di Verona in Italien auf. Diese Örtlichkeit hat Platz für mehr als 15.000 Zuhörer und gab Yuan Qu das Gefühl von Zuhause. „Dort zu singen, ist wie in der unermesslichen Weite des tibetischen Plateaus entlang des Himalaya“, schwärmte der Tenor.

Hoffnung auf ein neues China

Yuan Qu wartet darauf, dass seine Hoffnung für Shen Zhou – „das Land des Göttlichen“, der traditionelle Name für China – in Erfüllung geht.

Bei Shen Yun findet er diese Hoffnung und die Mission, die göttlich inspirierte Kultur von 5000 Jahren wiederzubeleben. Er hofft, damit die zeitlose Schönheit von Tugend und Moral zu erneuern.

Der Tenor glaubt, dass Shen Yun der beste Ort für ihn und seine Stimme sei. „Hier kümmert sich keiner um die eigene Selbstbestätigung oder um persönlichen Ruhm und Gewinn. Jeder bemüht sich mit ganzem Herzen, sein Bestes für das Publikum zu geben.“

Yuan Qu meint, dass das „Beste“, was das Publikum erlebt, mit Worten nicht beschrieben werden kann. „Ganz gleich wo und wann, es gibt viele Menschen, die von Shen Yun zu Tränen gerührt werden.“

„Es ist die Explosion der Freude in ihrer reinsten Form. Es ist das warme Gefühl von Lichtintensität, das Erwachen eines innersten wahren Selbst, das in der einsamen Kälte so lange schlummerte.“

„Dass ich Teil von Shen Yun bin, ist ein großer Segen für mich“, sagt er.

Yuan Qu ist optimistisch: Er glaubt daran, dass er in nicht allzu ferner Zukunft mit Shen Yun auf Tournee durch China gehen wird und in seiner Muttersprache singen wird. Und vertraut darauf, dass sich damit seine tiefe Liebe für das tibetische Volk und der dortigen Kultur erfüllen wird.

 

Epoch Times freut sich, Shen Yun von der ersten Stunde an als Medienpartner begleitet zu haben. Wir möchten Ihnen und Ihren Lieben dieses kulturelle Ereignis ans Herz legen. Tickets bestellen für Berlin oder Frankfurt:

Berlin ICC Saal 1

Fr.  16. März 19:30 2012
Sa. 17. März 19:30 2012
So. 18. März 15 Uhr 2012

Hotline: 030 – 609885290
www.ticketonline.de

Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Fr.  30. März 19:30 2012
Sa. 31. März 14 Uhr 2012
Sa. 31. März 19:30 2012
Hotline: 01805-697469
www.ticketonline.de

www.ShenYun2012.com

 



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