Sting schlägt besinnliche Töne an

Neue CD „If on a winters night“ besticht durch reife und tiefe Schönheit
Titelbild
Foto: Evan Agostini/Hope for Haiti Now/AP
Von 1. Februar 2010

„ If on a winters night“ heißt der neue Silberling von Sting. Es ist aber wahrlich kein frostiges Album geworden. Im Gegenteil, eine ruhige und besinnliche Musik strömt einem da entgegen. Es ist ein Werk, das so heute kein junger Popmusiker schaffen kann, es zeigt einen erfahrenen Musiker, der es vermag tiefe Schönheit zu entwickeln, den Hörer zu entführen und zu bannen.

Der aus England stammende Musiker  wirkt alles andere als verbraucht.  Wir erleben ihn als einen geschmeidigen, sportlichen, fast jugendhaften Mann, denn er tut ja auch etwas für seine Gesundheit. Sting ernährt sich bewusst und betreibt intensiv Yoga, was er kürzlich während einer Talkshow in Bremen auch spontan demonstrierte. Noch beeindruckender aber ist seine Gelassenheit. Selbst die bissigsten und bohrendsten Fragen der Talkmasterin parierte er bemerkenswert freundlich mit dem ausgeglichenen Herzen eines englischen Gentlemen.

Seine neue CD „If on a winters night“ veröffentlichte Sting wieder bei der renommierten „Deutsche Grammophon“ – trotz Stings Popularität  eine außergewöhnliche Sache für einen ausgesprochen traditionsreichen Klassikverlag. Die Zusammenarbeit zwischen Grammophon und Sting begann mit der Veröffentlichung des Albums „Songs from the Labyrinth“ im Jahr 2006. Auf diesem Album wurden Lieder des Renaissancekomponisten John Dowland interpretiert und eingespielt mit dem Lautenspezialisten Edin Karamasov.

Für „If on a winters night“ konnte Sting eine bemerkenswerte Reihe von Ausnahmekünstlern gewinnen. So auch das Multitalent Daniel Hope, angesagter Konzertviolinist, Buchautor („Wann darf ich klatschen – Ein Wegweiser für Konzertgänger“) und Menschenrechtsaktivist („Kristallnachtprojekt“). Des Weiteren zu nennen sind der Jazz-Trompeter Ibrahim Maalouf als Geheimtipp gehandelt, der Cellist Vincent Segal oder auch die Folk-Harfenistin Mary MacMaster, nicht zu vergessen den begabten Gitarristen Dominic Miller als Stings jahrelangen Mitstreiter. Ein Teil des Albums besteht aus Folksongs. Erstaunlich leicht interpretiert Sting auf seine Art  Kulturschätze wie „Es ist ein Ros entsprungen“ oder aus Schuberts Winterreise den Leiermann.

Im Interview erläutert Sting sein Verhältnis zur Winterzeit. Sie ist für ihn eine Zeit der Imagination. Von Jugend an habe ihn die Magie der Winterlandschaft berührt, der Schnee vermochte einiges Unzulängliches der modernen Industrielandschaft, in der er aufwuchs zu verstecken, weg zu zaubern. Die Dunkelheit und die Kälte, aber auch das feierliche Beisammensein, die Wärme in der Familie sind winterliche Momente, die er sehr schätze.

Im Rahmen der Movimentos Festwochen 2010 in Wolfsburg wird der Musiker zwei Konzerte geben. Am 26. und 27. Mai 2010 spielt er gemeinsam mit dem Bundesjugendorchester im denkmalgeschützten KraftWerk des Volkswagen Konzerns. Das Orchester besteht aus 100 ausgewählten Musikern zwischen 14 und 19 Jahren.

Dr. Maria Schneider, die künstlerische Leiterin der Festwochen Wolfsburg, ist bereits mit „großer Vorfreude“ erfüllt:  Er [Sting] ist nicht nur einer der besten Musiker unserer Zeit, sondern bringt darüber hinaus viel Zeit und Energie auf, um sich für Umweltschutz und Menschenrechte einzusetzen. Solches Engagement ist heute längst nicht mehr selbstverständlich – es gibt nur noch wenige Vorbilder wie ihn. Im kommenden Jahr heißt unser Festivalthema ‚Mut und Demut‘ und ich kann mir keinen anderen Künstler vorstellen, der diese Haltung so authentisch verkörpert wie er“.

Die beiden Konzerte in der Autostadt Wolfsburg sind bereits ausverkauft. Ein Trostpflaster für alle deutschen Fans ist die zum Album produzierte DVD. In der Nähe von Stings Heimatstadt Newcastle, in der altehrwürdigen Durham Cathedral im Norden Englands, wurde mit großem Orchester feierlich konzertiert und gefilmt.

Foto: Evan Agostini/Hope for Haiti Now/AP

 



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