Studie: Klassische Livemusik ruft bei Kindern Wohlbefinden und positive Gefühle hervor

Die britische gemeinnützige Musikorganisation Apollo Music Projects führte in den Jahren 2018 und 2019 Forschungen durch, um herauszufinden, was ein Kind während einer Liveaufführung klassischer Musik erlebt. Es überrascht nicht, dass die meisten der teilnehmenden Kinder sich ruhig und konzentriert fühlten.
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Nicht nur das Spielen eines Instruments, sondern auch das Zuhören bei klassischer Musik hat einen positiven Einfluss auf Kinder.Foto: iStock/Getty Images
Von 3. März 2021

Untersuchungen haben ergeben, dass das Hören von klassischer Livemusik bei Kindern positive Gefühle hervorruft und einen direkten Einfluss auf ihre Hör- und Konzentrationsfähigkeit hat. Laut einer Studie fühlen sich Kinder beim Hören von klassischer Livemusik ruhig und entspannt, unabhängig vom gespielten Stück.

Die Untersuchungen wurden von der britischen gemeinnützigen Musikorganisation Apollo Music Projects (AMP) durchgeführt. 574 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren nahmen dafür an einem Kammerorchester-Workshop teil. Danach wurden sie zu ihren Gedanken und Gefühlen bezüglich der Livemusik befragt und wie sie sich dabei fühlten.

82 Prozent der Kinder gaben an, dass sie während der Liveperformance positive Gefühle empfunden haben, wobei mehr als die Hälfte der Gruppe sich beim Zuhören besonders ruhig oder entspannt fühlte. Die Mehrheit der Lehrer stellte außerdem fest, dass die Workshops einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der Hör- und Konzentrationsfähigkeiten der Kinder hatten.

Die Untersuchung ergab jedoch auch, dass diese positiven Emotionen nicht unbedingt mit dem emotionalen Inhalt der gespielten Musik zusammenhingen. „Die Kinder scheinen durch den Akt des Musikhörens Ruhe und Konzentration zu erfahren“, so die Studie.

Die Wohltätigkeitsorganisation bringt klassische Livemusik zu Kindern, die sonst vielleicht nicht die Chance hätten, sie zu erleben.

2019 führte AMP auch verschiedene Feedback-Sessions mit 1.103 Schulkindern durch. Von den Teilnehmern gaben 68 Prozent an, dass sie durch das Programm inspiriert wurden, ein Instrument zu erlernen.

Klassische Musik für Kinder vor allem während und nach der Pandemie wichtig

Für David Chernaik, CEO und Programmdirektor von Apollo Music Projects, hat die Untersuchung „etwas sehr Interessantes“ gezeigt, wie aus seinem Fazit am Ende der Studie hervorgeht. Demnach gibt es zwei verschiedene emotionale Reaktionen, die beim Musik Hören auftauchen. Zum einen die Reaktion auf den Akt des Musikhörens, zum anderen die Reaktion auf den emotionalen Inhalt der Musik selbst.

„Was mir klar erscheint, ist, dass der ruhige emotionale Zustand, der von so vielen Kindern erlebt wird, ein sicheres Fundament schafft, welches ihnen erlaubt, die spezifischeren und flüchtigeren Emotionen zu erleben und zu verstehen“, schreibt er. Das wiederum erlaube ihnen zu verstehen, „was der Komponist auf eine tiefe und persönliche Weise auszudrücken versucht hat. Es scheint mir, dass diese beiden emotionalen Reaktionen notwendig sind, um Musik mit der Art von intensiver Konzentration und Fokussierung zu hören, die die Kinder bei unseren Konzerten an den Tag legen“, so Chernaik.

Das Programm von AMP sei so gestaltet gewesen, dass diese beiden Fähigkeiten im Laufe des Programms entwickelt wurden, „unabhängig von den Fähigkeiten der teilnehmenden Kinder“, schreibt er.

Bezug nehmend auf die aktuelle Situation der Corona-Pandemie betonte er gegenüber „ClassicFM“, dass das Erkennen und Benennen von Emotionen, welches eine andere Art von kreativem Ventil bietet, für Kinder in dieser Krise noch wichtiger sei. „Unsere Arbeit würdigt die Kreativität, die Konzentration und die Verbindung, die das gemeinsame Erlebnis von Livemusik mit sich bringt.“

Er finde es „riskant“, wenn junge Menschen nicht die Chance hätten, so etwas in ihren prägendsten Jahren zu erleben. Nach dem Lockdown sollten sie unbedingt die Chance bekommen, diese Künste live zu erleben.



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