Tobias Kratzer wird neuer Opernintendant an der Hamburger Staatsoper

An der Hamburger Staatsoper ist viel Bewegung, aber nun steht es fest. Der Regisseur Tobias Kratzer wird neuer Intendant des Opernhauses. 
Titelbild
Tobias Kratzer.Foto: Priska Ketterer/Pressestelle Kulturbehörde Hamburg
Epoch Times9. Dezember 2022

Regisseur Tobias Kratzer tritt am 1. August 2025 die Nachfolge von Georges Delnon an der Hamburgischen Staatsoper an. Das hat der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper am Freitag einstimmig beschlossen. Der 42-Jährige ist einer der gefragtesten Namen in der Opernszene und kann bereits auf eine ganze Reihe an Nominierungen und Auszeichnungen verweisen. 2019 inszenierte er in Bayreuth einen viel gelobten „Tannhäuser“.

„Mit Tobias Kratzer können wir einen der derzeit spannendsten Regisseure für die Intendanz der Hamburgischen Staatsoper gewinnen“, sagte der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda bei der Presseveranstaltung am Freitag. „Er hat die Findungskommission mit einem klaren und ambitionierten Zukunftsentwurf für die Oper überzeugt.“

Seine erfolgreichen Inszenierungen in den vergangenen Jahren hätten bereits bewiesen, dass er das Publikum für die Oper begeistern kann. Aber nicht nur das, auch international hat sich Kratzer bereits einen Namen gemacht. Die „New York Times“  sieht in Kratzer einen Hoffnungsträger, der die Oper aus einer drohenden Krise herausführen könnte und rühmte ihn als „führenden Kopf seiner Regiegeneration“.

Regisseur Tobias Kratzer und Kultursenator Hamburgs, Carsten Brosda. Foto: Epoch Times

Kratzer will an der reichen Geschichte Hamburgs anknüpfen

Als Regie führender Intendant möchte Kratzer an der reichen Geschichte der Hamburgische Staatsoper anknüpfen und mit seiner Arbeit ein weiteres Kapitel aufschlagen: „Die Hamburgische Staatsoper war in ihrer Vergangenheit vieles: die erste Bürgeroper Deutschlands, ein Ort avancierten Musiktheaters, die Geburtsstätte spektakulärer Uraufführungen.“

Er freue sich darauf, diese durch den Komponisten und Intendanten Rolf Liebermann (1910-1999) gepflegte Tradition fortzuführen. Dabei will er darauf aufbauen, was Georges Delnon in den vergangenen zehn Jahren erarbeitet habe, so Kratzer, und die Oper weiter modernisieren. Den Hamburger Zuschauern verspricht er spannende Abende an der Dammtorstraße.

Ich wünsche mir, dass sie jede Vorstellung meiner Intendanz gut gelaunt, intellektuell stimuliert und mit dem Wunsch, wiederzukommen, verlassen“, sagte er.

Kratzer will neue Wege gehen

Für Kratzer ist es nach 15 Jahren als freischaffender Regisseur das erste Mal, dass er sich in den Dienst eines Hauses stellt. Statt jedem Stück seine eigene Handschrift zu geben, will er „versuchen, die Perspektive der Sängerinnen und Sänger am Haus bestimmend für Struktur und Offenheit zu machen.“

Der im bayrischen Landshut Geborene hat Kunstgeschichte, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Bern studiert. Im Anschluss absolvierte er die Theaterakademie August Everding Opern- und Schauspiel-Regie. Seit seinem Gewinn des internationalen Regiewettbewerbs Ring Award Graz ist er als freischaffender Opernregisseur tätig und arbeitete unter anderem in Paris, London und Brüssel.

Die Hamburgische Staatsoper will mit Kratzer auch neues Publikum ansprechen. Ein besonderes Augenmerk soll die Kinder- und Jugendoper bekommen. Das will nach eigenen Angaben zur „Chefsache machen“.

Gemeinsam mit dem bereits für das Hamburg Ballett gewonnenen neuen Ballettdirektor Demis Volpi und dem Geschäftsführer der Oper Ralf Klöter wird die Führungsriege der Hamburgischen Staatsoper neu aufgestellt. Wer künftig Generalmusikdirektor Kent Nagano ablösen wird, ist allerdings noch unklar. (nh)

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion