Wenn der Wind des Abschieds weht

Titelbild
Foto: AFP/Deshakalyan Chowdhury
Epoch Times13. April 2010

Eine große Ehrung für die Hannoveraner Rocker: Die „Scorpions“ durften sich nun auf dem „Hollywood Rockwalk“ (Sunset Strip) mit Handabdrücken verewigen. Neben solchen Größen wie Eric Clapton, Carlos Santana, Jonny Cash und Elvis Presley haben sie einen verdienten Ehrenplatz bekommen und dies gerade rechtzeitig, denn nach der geplanten Abschiedstournee wollen sie sich endgültig trennen.

Im Rock-Olymp angekommen

Der Sänger der deutschen Band „Scorpions“ Klaus Meine konnte es kaum fassen: „Es ist ein unglaublicher Augenblick in unserer Karriere, ein ganz besonderer Tag. Wer hätte das damals gedacht, als wir in den 70er Jahren von Hannover in Westdeutschland hinaus gezogen sind in die Welt, dass wir so viele Jahre später im Jahr 2010 hier in Hollywood landen würden und nun unsere Handabdrücke neben all diesen Legenden des Rock’n’roll setzen dürfen!“ Man kann ohne Zweifel von einem verdienten Erfolg für die fünf Musiker sprechen , haben sie doch „deutsche Wertarbeit“ geleistet und im Laufe ihrer über vierzig Jahre dauernden musikalischen Karriere um die 100 Millionen Alben weltweit verkauft. Sie spielten auf allen großen Bühnen der Welt und traten in den größten Stadien auf – von Rio bis Tokio, von Hannover bis New York. Die Truppe hat nun ihr 17. Studioalbum „Sting in the Tail“ vorgelegt, mit dem sie auf einer dreijährigen „Farewell“-Abschiedstournee noch mal richtig Dampf machen wollen.

Mit „Wind of Change“ Musikgeschichte geschrieben

Die Ballade „Wind of Change“ die in den neunziger Jahren so genial die Stimmung rund um den Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks so wie den Fall der Berliner Mauer und der ehemaligen DDR eingefangen hatte ist der größte Hit und Meilenstein in der Karriere der „Scorpions“. Der von Sänger Klaus Meine geschriebene Text feiert den in den 1980er-Jahren eingetretenen politischen Wandel in Europa und die neu gewonnene Freiheit der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten. Im Text beschreibt ein Erzähler, wie er in einer Sommernacht den Fluss Moskwa entlang geht und dem „Wind der Veränderung“ zuhört, der über alte Feindschaften hinwegweht. „Wind of Change“ gilt heute als ein Monument der internationalen Musikgeschichte zeigt es doch beispielhaft die Kraft und Mächtigkeit einer prägnanten Melodie in Verbindung mit einer starken Botschaft. Mehrfach wurde es von anderen Künstlern nochmals neu aufgelegt und zelebriert. So von Startenor Jose Carreras im Duo mit Klaus Meine, den Gregorian Chants im Stil eines Gregorianischen Chorals und anderen. Der damalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow empfing die „Scorpions“ aufgrund dieses Liedes sogar zu einem Besuch im Kreml.

Kraft aus Yoga und Meditation geschöpft

Auch nach den „Scorpions“ soll es für die Musiker kreativ weiter gehen. Bandleader Rudolf Schenker zum Beispiel ist nicht nur ein hervorragender Komponist und Rhythmusgitarrist. Er veröffentlichte mit seinem Co-Autor Lars Amend eine interessante Biographie seines Lebens mit dem Titel „Rock your Life“. Außergewöhnlich für die Biographie ist, dass sie in der Form eines Ratgebers geschrieben ist. In „Rock your Life“ zeigt Schenker anhand seiner Lebensgeschichte Möglichkeiten einer entspannten und erfüllten Lebensweise auf und gibt praktische Lebenstips. Auf eine Frage hinsichtlich der Buchveröffentlichung was für ihn das Glück des Lebens bedeute, antwortete er kürzlich in einem Interview mit der „Welt online“: „Das Glück liegt darin, die Persönlichkeit zu definieren und Fortschritte mit sich selbst zu erleben. Sie wachsen innerlich und äußerlich. Das darf man nicht überwässern oder vertrocknen lassen, wie bei einem Baum. Es geht um Gleichgewicht. Das Leben ist wie eine Gitarre, man muss sie stimmen, um sie zu spielen.“ Schenker hatte auf Empfehlung seines Vaters schon früh begonnen Yoga und später Meditation zu praktizieren. „Durch Meditation habe ich außergewöhnliche Sachen erlebt. Bis zu einem Lichtschlag, bei dem mein ganzer Körper mit Licht durchflutet wurde.“ „Wir sind umgeben von sehr viel mehr, als wir uns denken können. Ich habe gemerkt, was man durch starke Meditation bewegen kann.“ Die Frage ob er gläubig sei beantwortet Rudolf Schenker eindeutig: „Auf jeden Fall. Gott geht ja durch einen durch. Wenn du meditierst, bist du mit Gott und der Evolution verbunden. Das Beste wäre, du vertraust dem Fluss und nimmst die Möglichkeit wahr, Dinge zu entscheiden. Aber wir schwimmen meist zu schnell oder gegen den Strom. Wir kämpfen mit unserem Ego. Es geht den Menschen schlecht, weil sie nicht sich selbst hörig sind, sondern dem Geld. Rock your life!“

 

Tourneedaten in Deutschland

07.Mai 2010 Leipzig, Arena

08.Mai 2010 München, Olympiahalle

12.Mai 2010 Frankfurt, Festhalle

14.Mai 2010 Stuttgart, Schleyerhalle

29.Mai 2010 Berlin, O2 World

30.Mai 2010 Zwickau, Stadthalle

01.Juni 2010 Hannover, TUI Arena

12.Juni 2010 Recklinghausen, Stadtgarten am Festspielhaus

12.November 2010 Mannheim, SAP Arena

13.November 2010 Köln, LANXESS Arena

19.November 2010 Hamburg, Color Line Arena

Foto: AFP/Deshakalyan Chowdhury


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion