Zu Ehren eines großen Musikers

Über die Person und das Leben von Georg Friedrich Händel
Titelbild
Denkmal von Georg Friedrich Händel in London ‒ 2009 ist das Händeljahr. (Peter Macdiarmid/Getty Images)
Von 4. Juni 2009

Georg Friedrich Händel (1685-1759) ist wohl einer der bedeutendsten Figuren der deutschen und internationalen Musikgeschichte. Er lebte hauptsächlich in Deutschland und England.

In diesem Jahr wird der Großmeister weltweit geehrt und seine Stücke wiederaufgeführt. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 250 Mal, doch seine Werke werden bis heute weltweit gefeiert. Sein Ruhm war selbst zur damaligen Zeit unermesslich. Händel stellt mit Bach und Georg Philip Telemann eine der wichtigsten Ikonen der barocken Epoche dar.

Der Lebensweg eines Großmeisters

Georg Friedrich Händel kam am 23. Februar 1685 im sächsischen Halle an der Saale zur Welt. Schon mit nur vier Jahren schlich er sich heimlich ans Cembalo und übte seine ersten Töne.

Je älter Händel wurde, desto mehr Gefallen fand er an der Musik. Schon in seiner Jugend traf er die Entscheidung, Musiker zu werden. Doch noch kein Familienmitglied der Händels hatte jemals den Weg der Musik eingeschlagen. Händels Vater schaffte es nur mit größter Mühe zum „Wundarzt“ und „kurfürstlichen Leibchirurgen“. Aus damaliger Sicht konnte man als Musiker keinesfalls die Familie ernähren, und so stellte sich der Vater gegen die Pläne des jungen Händel. Er konnte natürlich nicht ahnen, dass sein Sohn später einer der größten Musiker aller Zeiten werden sollte.

Im Jahr 1704 zog Händel nach Hamburg, wo er als Violinist und Cembalist im Opernorchester spielte. Hier schrieb er auch seine ersten Opern „Almira“ und „Nero“ und ließ sie uraufführen − ein großartiger Auftakt!

Aufgrund des großen inneren Dranges, sich mit der Thematik der Oper zu beschäftigen, entschied sich der junge Musiker, nach Italien zu reisen. Er wollte die Geburtsstätte der Oper aufsuchen. Er setzt sich das Ziel, von den größten italienischen Komponisten zu lernen. In Italien schließt er Freundschaften mit Größen wie Corelli, Antonio Lotti, Agostino Steffani und Alessandro Scarlatti. Händels Leichtigkeit, Noten zu schreiben, faszinierte die Italiener. Außerdem verfügte der junge Händel über eine gigantische Ausstrahlung, die alle Menschen um sich herum in den Schatten stellte. Man sprach ihm eine außergewöhnliche Lebensenergie zu.

Balthasar Denner malte G.F. Händel. (Public Domain)
Balthasar Denner malte G.F. Händel. (Public Domain)

Der junge Erfolgsmusiker zwischen den Metropolen

Im Jahr 1710 wird Händel mit nur 25 Jahren Hofkappellenmeister in Hannover. Zu der Zeit beträgt sein Gehalt das Zwanzigfache dessen, was Bach zur gleichen Zeit am Weimarer Hof verdiente! Die Stellung unter dem Kurfürsten von Hannover, der später zum König von England wurde, brachte Händel eine gute finanzielle Absicherung.

Im selben Jahr reiste Händel nach London. Dort bemerkte er, dass die Oper seit Purcells frühem Tod kaum eine Weiterentwicklung erfahren hatte. So entschloss er sich diesen Zustand zu ändern. Er wurde unter anderem Queen Ann vorgestellt und schuf das Meisterwerk „Rinaldo“ in nur 14 Tagen.

In den darauffolgenden Jahren pendelde der Barockkünstler immer wieder zwischen London und Hannover hin und her. Händels Opern heimsen in England gigantischen Applaus ein. Ihm wird unter anderem die Leitung der Royal Academy of Music überlassen.

Aufgrund von starken Konflikten in der Opernbranche und einer Satire-Oper namens „Beggar’s Opera“(„die Bettleroper“), die eine Gegenbewegung zur Oper darstellte, und den damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten zieht sich der Großmeister später aus dem Operngeschäft zurück und widmet sich einer neuen Gattung: dem Oratorium.

Um dieses wundervolle Werk zu schreiben, schließt sich der große Komponist in seinem Zimmer ein. Er preist ein ums andere Mal den Herrn für seine Eingebungen. Insgesamt vierundzwanzig Tage benötigte Händel, um sein größtes Meisterwerk zu vollenden. Oft sollen dem Komponisten bei der Anfertigung des „Halleluja“ die Tränen geflossen sein. Auf dem Boden kniend weinte der große Komponist zum Himmel hinauf, und mit ausgestreckten Händen rief er: „Ich sehe den Himmel offen!“ So bewegt von allem Erlebten entschied sich Händel, mit diesem Werk keinesfalls Geld zu verdienen. Er gab sogar Benefizkonzerte.

In der damaligen Zeit drückten die Menschen ihren gemeinsamen Glauben und ihre Verehrung Gottes vor allem durch gemeinsames Chorsingen aus. In den meisten geistlichen Werken ging es um den Zusammenhang zwischen Gott und der Menschheit.

Der Grabstein G.F. Händels in London, Westminster Abbey. (Peter Macdiarmid/Getty Images)
Der Grabstein G.F. Händels in London, Westminster Abbey. (Peter Macdiarmid/Getty Images)

Wie es vermutlich auch Händels Wunsch gewesen war, starb er an einem Karfreitag, man schrieb den 14. April 1759.

Händels Erbe in der Neuzeit

Das Jahr 2009 ist das Händeljahr. Vor 250 Jahren starb der Komponist. Sein Erbe wird seither weitergeführt. Seine Opern, Oratorien und Instrumentalwerke erfreuen sich größter Beliebtheit. Auf der ganzen Welt und besonders in seinem Heimatland Deutschland wird der 250. Todestag auf besondere Weise gewürdigt. Sowohl seine Opern als auch seine Oratorien und Instrumentalwerke werden in großem Ausmaß aufgeführt.

Tage für Alte Musik in Berlin

In der Hauptstadt Deutschlands wird Alte Musik jährlich gefeiert und professionell wiederaufgeführt. Die Leo-Borchard-Musikschule führt unter der Schirmherrschaft von Norbert Kopp, dem Bezirksbürgermeister von Steglitz, jedes Jahr die alten Meisterwerke der barocken Komponisten wieder auf.

Dieses Jahr ging es in der Zeit vom 20.-24. Mai um die Werke von Georg Friedrich Händel. Seine Oratorien „Messiah“ und „Semele“ wurden beim hochrangigen Abschlusskonzert am 24. Mai wiederaufgeführt. Die einzelnen Arien und Duette wurden von Berühmtheiten wie Prof. Charlotte Lehmann, einer der besten Gesangspädagogen der Welt und Nigel Rogers, der jahrelang als der Hauptvertreter der barocken Musik weltweit anerkannt war, mit den Gesangsstudenten und professionellen Sängern einstudiert. Die Teilnehmer dieser Meisterkurse arbeiten unter anderem solistisch an Deutschlands wichtigsten Opern- und Konzerthäusern.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion