Armutsbericht verzeichnet wachsende Unterschiede

Berlin, 28. Nov (Reuters) - Die sozialen Unterschiede in Deutschland sind nach einem Magazinbericht unter der rot-grünen Bundesregierung weiter gewachsen. Die Reichen seien reicher und die Armen ärmer geworden.
Epoch Times28. November 2004

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet in seiner neuesten Ausgabe, die Zahl derjenigen, deren Einkommen unter einer von der EU definierten Armutsgrenze liege, habe sich seit 1998 von 12,1 auf 13,5 Prozent erhöht. Das Magazin berief sich auf den Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts von Bundessozialministerin Ulla Schmidt, den die SPD-Politikerin im nächsten Jahr vorlegen will. Ein Ministeriumssprecher wollte sich zu Einzelheiten des Berichts nicht äußern. Er sagte, wer eine durchgreifende Änderung in Einkommens- und Vermögensverteilung wolle, brauche mehr Wirtschaftswachstum.

Nach „Spiegel“-Informationen sind mittlerweile 13,9 Prozent der Familien von Armut betroffen. Gleichzeitig sei der Besitzanteil der Reichsten am gesamten privaten Nettovermögen von fünf Billionen Euro gewachsen. Den reichsten zehn Prozent der Haushalte gehörten davon 47 Prozent; dies seien zwei Prozentpunkte mehr als 1998. Der Anteil der unteren 50 Prozent der Haushalte am Gesamtvermögen habe sich auf vier nach 4,4 Prozent verringert. „Soziale Unsicherheit ist eine Tatsache, und in manchen Bereichen ist sie in den letzten Jahren gewachsen“, zitierte der „Spiegel“ aus dem Entwurf des Ministeriums. Die Zahl der überschuldeten Haushalte habe sich seit 1999 auf 3,13 nach 2,77 Millionen erhöht. 1,1 Millionen Kinder seien auf Sozialhilfe angewiesen und stellten mit Abstand die größte Gruppe der Sozialhilfebezieher dar. Bildungschancen würden vererbt. So seien die Chancen eines Kindes aus einem Elternhaus mit hohem sozialen Status, eine Empfehlung für das Gymnasium zu bekommen, fast drei Mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes.



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