Bizarre Wirklichkeiten – Deutschland im Zeichen des Kleinen Eisbären

Titelbild
Knut und sein erster Pfleger Thomas Dörflein (Alle Fotos:Getty Images)
Von 4. April 2007

Angesichts jüngster demographischer Veränderungen in unserer geliebten Hauptstadt hat die spontane Redewendung: ,,Ich habe dich zum Knut-schen gerne“ in unserer heutigen Zeit eine ganz neue Dimension erhalten. Ist damit nun noch das Bekenntnis eines Liebenden gemeint oder verbergen sich inzwischen ganz andere Wirklichkeiten dahinter. Es könnte sich nämlich genauso gut auch um die subtile Andeutung handeln, man wünsche sich mehr Aufmerksamkeit von seinem Partner, denn genau diese widerfährt derzeit einem anderen Trippel-Trappel-Lebewesen im Herzen Berlins. Oder drückt man damit aus, man hat für den anderen die Empfindungen eines Eisbären? Genauso gut könnte es auch für so manche Schönheit in Begleitung eines x-beliebigen Hollywood-Stars bei einem medienwirksamen Auftritt vielleicht der Spruch der Stunde sein?! Oder ist es einfach nur eine orginelle Promotion-Strategie par excellence für den Wirtschaftsraum einer alternden und verschuldeten Hauptstadt, um etwas Nutzen aus der jugendlich frischen Energie polarer Raritäten zu ziehen? Wie dem auch sei, nun rollt es über die Berliner und Ganz-Deutschland hinweg, mit einem Affenzahn, Verzeihung, Bärenspeed.

Psychologen mögen dahinter eher das Bedürfnis sehen, im Kreis der Familie wieder einmal ganz Kind zu sein und statt dem gewohnten braunen Teddy-Bären „Made in Kuschelland“, einmal einen richtigen leibhaftigen weißen Bären „Made in Zooland“ an sich schmiegen zu können oder zumindest davon zu träumen. Und solange doch der Euro rollt und die Räder Scharen interessierter Zoobesucher in Bussen nach Berlin bringen, wen soll es stören, Hauptsache Knut geht es kgnut, pardon gut. Da können wir für Berlin und Ganz-Deutschland nur hoffen, dass Knut noch lange die Menschen beglücken möge, denn die Zeiten für Eisbären sind in Zeiten globaler Klimaerwärmung gezählt. Aber vielleicht irren sich ja auch die Klimatologen und wir erleben heute in Berlin den Anfang einer neuen Epoche, deren kleinen neugeborenen tolpatschigen Vorläufer wir heute schon bestaunen dürfen: die nächste Eisbärenzeit, pardon, Eiszeit.

Da fällt mir noch ein, sollte sich der kleine zottige Freund wider Erwarten doch noch einmal den Gesetzen der Natur folgend dazu entschließen zu wachsen, dann könnte sich unter Umständen die Marketing-Mannschaft einer bekannten Waschmittelfirma vielleicht dazu durchringen einen Eisbären auf ihre Waschmittelpackungen zu bringen. Dann hätte auch „der Weiße Riese“ (aus Berlin, Anmerkung der Redaktion) endlich einmal einen Bezug zur Wirklichkeit.

Es wird dann wohl auch nur eine Frage der Zeit sein, bis wir einen bekannten Entertainer dabei erleben werden, wie er uns mit seinem gewohnten strahlenden Lächeln verkünden wird: „Knut macht Kinder froh, und Erwachsene eben so“. Denn die Konkurrenz schläft nicht und ist jederzeit bei Tatze, pardon, Fuß, wenn es darum geht auch noch die letzten Ressourcen unserer Natur für sich in Anspruch zu nehmen.

Eigentlich ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit bis sich ein Regisseur mit Hollywood-Erfahrung nach Deutschland begeben wird um daraus das Berliner Märchen in Weiß zu machen: Hauptdarsteller Knut, der Eisbär. Zumindest ist es inzwischen offenkundig: Berlin hat einen TV-Star mehr in seinen Reihen und vielleicht wird er demnächst auch in einer Talkshow auftreten. „Knut lädt ein“ oder „ zu Gast bei Knut“, das wäre doch einmal ein echt tierisches Ereignis im Berliner Medien-Zoo. Was wird aber in Zukunft passieren, wenn in irgendeinem anderen Zoo Deutschlands ein kleines Waisenkind der Spezies Braunbär das Licht der Welt erblicken sollte. Wäre das nicht dann ein Grund für eine Fortsetzung: „Knut der Braunbär – Teil 2“? Wie dem auch sei, Berlin hat eine Attraktion mehr zu bieten und Bahnhof Zoo gilt nun als die Kita für verwaiste Eisbären-Kinder. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis auch unsere Familienministerin auf den Plan gerufen wird und sich für mehr Kita-Plätze zu Gunsten verwaister Eisbären stark machen wird. Die Nation braucht Knut und Knut braucht die Nation. Das ist das Zeichen der Stunde. Lang lebe der Eisbär und seine deutschen Fans!



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