Langjähriger Leiter des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg von Saldern verstorben

Der langjährige Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Prof. Dr. Axel von Saldern, ist am Samstag, den 2. Juni 2012, im Alter von 89 Jahren verstorben. Das Museum teilte heute mit, das sein berühmter und beliebter früherer Leiter in Söcking bei Starnberg gestorben sei. Saldern, der 1923 in Potsdam geboren wurde, war einer der großen Museumsdirektoren seiner Epoche.

Er leitete das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg von 1971 bis 1988 und prägte das Haus entscheidend. Unter seiner Leitung fand im Jahre 1981 die Tutanchamun-Ausstellung statt, die mit 621.699 Besuchern als erste „Blockbuster“-Ausstellung in die Geschichte des deutschsprachigen Museumsbetriebes einging und bis heute die erfolgreichste Schau in der Geschichte des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg ist.

Durch von Salderns erfolgreiche Ausstellungstätigkeit wurde eine nachhaltige Öffnung des Museums für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen bewirkt. In seiner Amtszeit stellte er mit der Einführung der ersten Museumspädagogischen Abteilung und der aktiven Einbindung von ehrenamtlichen Mitarbeitern entscheidende Weichen für ein lebendiges Museum.

Von vielen Hamburgern wird das Museum für Kunst und Gewerbe als ihr „Lieblingsmuseum“ bezeichnet. Dies geht nicht zuletzt auf das große Engagement Axel von Salderns zurück. Neben seinen Öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten etablierte von Saldern die Restaurierungswerkstätten, initiierte zahlreiche wissenschaftliche Katalogproduktionen, verfolgte die systematische Erweiterung der Sammlungen und festigte damit den internationalen Ruf des Hauses. Seine persönliche Leidenschaft galt der Erforschung der Glaskunst. Zeitlebens wurde er als Berater international geschätzt und zahlreiche seiner Publikationen wurden zu Standardwerken.

Vor seiner Zeit im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg war Axel von Saldern viele Jahre in den Vereinigten Staaten tätig gewesen. Vom Foreign Department der Hanover Bank in New York wechselte er 1954 als Kurator in das Corning Museum of Glass im Bundesstaat New York, wo er sich bis 1961 als Spezialist auf dem Gebiet der Glasforschung etablierte. Von 1961 bis 1966 betreute von Saldern die Gemälde- und Skulpturenabteilung des Brooklyn Museum in New York. 1966 wurde von Saldern zunächst Kustos und später zweiter Direktor am Kunstmuseum in Düsseldorf. 1971 folgte er dem Ruf als Direktor an das Museum für Kunst und Gewerbe, das er bis zu seiner Pensionierung 1988 leitete.