Mein liebes Fernsehen
Das Sandmännchen hinterlässt schon prägende Spuren. Als es in den 60ziger Jahren des letzten Jahrhunderts dann sogar ein zweites Programm gab, war das eine Sensation. Jeden Tag war Spannung angesagt, was denn heute wohl geboten wird und Frankenfeld, Kulenkampff, das Sandmännchen, Wim Toelke und Rudi Carrell gehörten mit zur Familie. Man sorgte sich um ihr Wohl genauso wie um das der Oma oder der Tante. Und man konnte sich auch mit jedem anderen Menschen in der Republik über diese neuen Verwandten unterhalten, – irgendwie waren wir uns alle durch diese Gemeinsamkeit näher gekommen, die Familie der deutschen Fernsehzuschauer.
Und ein echtes Gemeinschafts-Ereignis war die Mondlandung. Man konnte am nächsten Morgen interessierte Weltbürger an tiefen Ringen der Übernächtigung unter den Augen erkennen. Das alles führte dazu, dass wir als Gemeinschaft ein ziemlich unkritisches Vertrauensverhältnis in dieses neue Informations-Medium entwickelten, das bis heute vorhält.
Informationen aller Art brachen über uns herein, das reinste Schlaraffenland. Und damit auch das ungenierte Konsumieren von allem und das meist ungeprüft. Leider hat das auch dazu geführt, dass Manipulation in Form gezielter Desinformation möglich wurde. Und dass der generelle Vertrauensvorschuss auch dazu führte, dass „Wahrheit“ über Sendezeit definiert wurde. Die lieben „Verwandten“ wurden zu Erziehern und Lehrern umfunktioniert und wir vergaßen, unseren Kindern die Geschichte zu erzählen vom Wolf, der Kreide gefressen hat. Durch die „Tagesschau“ und „Heute“ kamen aber auch die Schreckensmeldungen näher.
Nur wenige Menschen wissen, dass sich nur Mord und Totschlag gut verkäuft. Die Angst nimmt zu bei vielen Menschen und die Unfähigkeit bei solchem täglichen Schrecken einfach abzuschalten. Viele äußern sogar eine Art generelles Schuldgefühl wenn man sich nicht mehr „informieren“ will. Die Einseitigkeit der Nachrichten wird zwar allgemein beklagt auch als Mitverursacher der negativen Spirale der menschlichen Einstellungen in der heutigen Gesellschaft. Doch gerade wie in einer richtigen Familie: je schwieriger die Beziehungen werden, desto weniger hat man Spielraum für klare Gedanken. Man wird zum Teil des Problems und nicht zum Teil der Lösung des Problems.
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