Niemand kann seinem Schicksal entfliehen

Oder der Wille Gottes - Eine Erzählung aus alter Zeit.
Von 9. Januar 2007

Zhang Tingyu (prinzipientreuer Staatsmann, Verfasser der „Geschichte der Ming“; 1672-1755) aus der Qing Dynastie (1616 bis 1911 n. Chr.) sagte einmal: „Alles in der Welt ist das Ergebnis des Schicksals. Niemand kann seinem Schicksal entfliehen. Jeder Mensch hat eine vorausbestimmte Lebensspanne und Medizin kann niemandes Lebensspanne verändern.„ Diese Überlegung basiert auf einer alten Geschichte:

Die Geschichte des Herrn Gu

Bei einem Mann namens Gu Yongshan entwickelte sich einmal ein schwerer Abzess auf seinem Rücken, der ihm eine Menge Schmerzen bereitete. Er suchte viele berühmte Ärzte auf und gab eine Menge Geld für Heilbehandlungskosten aus, bevor er endlich gesund wurde. Während er unter dem Abzess litt, erkrankte ein völlig mittelloser Nachbar an demselben Problem. Doch sein Nachbar konnte sich keinerlei medizinische Behandlung leisten. Er konnte sich jeden Tag nur einen dünnen Reisbrei kochen, doch sein Abzess heilte von selbst. [Anmerkung: Die chinesischen Menschen setzen üblicherweise Reisbrei als sanfte Diät ein, anstelle von gedämpftem Reis, wenn sie erkranken.]

Als Zhang Tingyu diese Geschichte vernahm, fing er an, den Willen Gottes zu begreifen. Er sagte: „Dies beweist, dass jeder seinem Schicksal begegnet, mit oder ohne Medizin.„

Schwierige Situationen zeigen die wahre Natur

Es gab in China einmal einen Mann, namens Yu Yan. Der hatte drei ältere Brüder. In seiner Heimatstadt brach eine Seuche aus. Zwei seiner Brüder starben an der Seuche und der dritte war auch an der Seuche erkrankt und war in einem kritischen Zustand. Seine Eltern und jüngeren Brüder entschieden sich, aus dem Gebiet wegzugehen, bis die Seuche vorüber war. Yu Yan dagegen entschied dazubleiben und nach seinem kranken Bruder zu sehen. Seine Mutter versuchte eindringlich, ihn zum Weggehen zu überreden und sein Vater befahl ihm zu gehorchen, doch Yu Yan entgegnete: „Ich habe eine starke Kondition, deshalb sollte ich hier bleiben und auf meinen Bruder aufpassen. Ihr könnt ja weggehen, wenn ihr das wollt.„ So blieb er also zurück und versorgte seinen älteren Bruder rund um die Uhr.

Yu’s Familie kehrte nach einigen Monaten wieder in das Dorf zurück, als die Seuche wieder vorüber war. Sie waren sehr erstaunt zu sehen, dass es Yu Yan’s älterem Bruder wieder viel besser ging und Yu Yan bei bester Gesundheit und gegen die Seuche völlig immun war.

Als die älteren Leute diese Geschichte erfuhren, waren sie von Yu Yan’s moralischem Charakter sehr beeindruckt. Sie sagten: „Die Moral dieses Sohnes überragt alles. Es ist wirklich wahr, dass die schwierigsten Situationen die wahre Natur eines Menschen zum Vorschein bringen. Er ist wirklich bewundernswert.„ Die Dorfbevölkerung zog eine sehr wichtige Lehre aus Yu Yan’s Geschichte: Krankheit kann niemals in einen aufrichtigen Menschen eindringen.

Die heimgesuchte Stadt

Während der fünf Jahrzehnte von 541 bis 591 wurde der Nachfolgestaat des römischen Imperiums von fünf großen Seuchen heimgesucht, denen ein sehr großer Teil der Bevölkerung zum Opfer fiel. Die damaligen Ärzte waren nicht in der Lage, die Seuchen zu identifizieren oder sie gar in den Griff zu bekommen. Die Historiker zeichneten die Symptome dieser Seuchen auf. Gemäß diesen historischen Aufzeichnungen, traten bei einigen Patienten die Symptome am Kopf in Erscheinung. Ihre Augen röteten sich und die Gesichter waren angeschwollen. Am nächsten Tag kamen Halsschmerzen hinzu. Dann starben sie. Die Leistengegend einiger Patienten war infiziert und sie eiterten dort. Die Infektion verursachte hohes Fieber und diese Menschen starben innerhalb von Tagen. Die Leichen türmten sich in den Straßen. Niemand beerdigte sie. Rom wurde eine heimgesuchte Stadt.

Was Ursache, was Wirkung?

Doch einige Menschen schienen gegen die vier großen Seuchen von Rom immun zu sein. Gemäß den Aufzeichnungen der Historiker, erkrankten die Menschen an den Seuchen durch verschiedene Ursachen. Einige Menschen lebten mit den Patienten zusammen und hatten körperliche Kontakte mit den Erkrankten, waren jedoch gegen die Seuchen völlig immun. Einige, die ihre sämtlichen Familienmitglieder verloren hatten, umarmten die toten Körper ihrer Lieben, in der Hoffnung an der Seuche zu erkranken. Doch es war so, als sollten sie nicht an der Seuche erkranken. Sie waren gegen die Seuchen immun. Diese Aufzeichnungen zeigen, dass nicht immer eine Ursache-Wirkungs-Beziehung vorliegt, im Falle einer Erkrankung.

Die oben erwähnten Geschichten vermitteln eine Einsicht: Erkrankung hat nicht immer etwas mit dem Gesundheitszustand zu tun; die Immunität gegen Krankheit oder die Fähigkeit, sich von einer Erkrankung wieder zu erholen, hat nicht unbedingt einen Zusammenhang mit medizinischer Behandlung. Möglicherweise liegt Zhang Tingyu richtig, mit seiner Aussage: „Medizin kann die Lebensspanne von jemandem nicht verändern.



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