WSI – Arbeitszeitverlängerung könnte zu Geburtenrückgang führen
Berlin – Eine Verlängerung der Arbeitszeit könnte der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge zu einem weiteren Geburtenrückgang führen. „Wenn in der heutigen Situation die Arbeitszeiten wieder absolut ansteigen, wird es für die Beschäftigten noch schwerer, Berufstätigkeit und Familie zu vereinbaren“, erklärte am Mittwoch der Leiter des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung, Hartmut Seifert. In Folge der jüngsten Flexibilisierungen arbeiteten schon jetzt mehr als die Hälfte der Bevölkerung gelegentlich an Samstagen, Sonntagen oder in der Nacht. Würden die Arbeitszeiten weiter erhöht, könne zu wenig Zeit für Familie und Fortbildung bleiben. Beides sei jedoch bei einer alternden Gesellschaft von hoher Bedeutung.
Schon jetzt würden drei Viertel der Männer und etwa die Hälfte der Frauen mit Kindern oder regelmäßigen Pflegeaufgaben einer WSI-Umfrage zufolge ihre Arbeitszeit gerne verkürzen. Eine generelle Ausweitung der Wochenarbeitszeit führe damit nicht nur zu Entlassungen, sondern verschärfe auch die demographischen Probleme Deutschlands. Eine Lösung für die derzeitigen Probleme seien Lebensarbeitszeitmodelle, die nach Angaben des WSI Raum für die Familie und Weiterbildungsmaßnahmen ließen.
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