„Nudeln und Klopapier“ – der Corona-Kanal mit TV-Moderatorin Aline von Drateln

Eigentlich wollte die zweifache Mutter und Moderatorin Aline von Drateln mit einem guten Beispiel vorangehen und ehrenamtlich Kinderbetreuung übernehmen. Aber dann kam alles ganz anders.
Titelbild
Moderatorin Aline von Drateln.Foto: privat
Von 20. März 2020

Erst ist der Job futsch und dann auch noch eine Idee, die im Rahmen der Corona-Krise eigentlich auf „fruchtbaren Boden“ hätte fallen sollen, beschreibt Kulturjournalistin Aline von Drateln, die früher Veranstaltungen wie „The Voice Kids“, das Sat1-Frühstücksfernsehen und das Sky-Kinomagazin „Kinopolis“ moderiert hat, ihre Situation.

Plötzlich lag, wie sie Epoch Times berichtete, ihr Talent brach. „Und das in einer Zeit, in der Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal unter großem Druck stehen und nicht wissen, wo sie ihre Kinder lassen sollen.“ Aus diesem Grund wollte sie diesen Menschen ihre Zeit schenken und sie so entlasten.

„Ich hatte das aufrichtige Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun in dieser absurden Zeit“, sagte die Moderatorin und bot via Twitter ehrenamtliche Kinderbetreuung an – bevorzugt für Pflegeberufe.

[Anmerkung der Redaktion: DM bedeutet Direktmitteilung]

Eigentlich wollte die zweifache Mutter mit gutem Beispiel vorangehen. Schließlich kenne sie die Situation nur zu gut, „wenn man keine Möglichkeit hat, seine Kinder unterzubringen“, betont die Moderatorin. Gerade für alleinerziehende Mütter sei das ein Problem. Außerdem wünschte sich die TV-Expertin, dass auch andere ihrem Beispiel folgen: „Es wäre ja bekloppt, wenn ein Teil der Gesellschaft zu Hause sitzt und verdammt ist, nichts zu tun, und der andere Teil durchdreht, weil er nicht weiß, wie er alles unter einen Hut kriegen soll.“ Diesen Zustand wollte sie ein wenig ausgleichen.

Für und Wider

Innerhalb der ersten 24 Stunden erntete sie 6.000 Likes. Doch bald darauf musste die 43-Jährige herbe Kritik einstecken. „In Zeiten des Coronavirus entwickelt sich alles rasant“, erklärt Aline von Drateln in einem Interview mit der Epoch Times. Dass sie während der Corona-Krise ihre ehrenamtlichen Dienste vorrangig Pflegeberufen anbot, sei „widerrechtlich“, so die Kritik an von Drateln. Der Moderatorin wurden sogar Klagen angedroht. Außerdem hätten sich die Ämter schon etwas dabei gedacht, wenn sie Kitas und Schulen schließen, um die Verbreitung des Coronavirus zu vermindern, heißt es. „Zu dieser Erkenntnis war ich anhand der Entwicklungen der Corona-Krise inzwischen auch gekommen“, betont sie.

Letztendlich meldete sich der – wie sie beschreibt – „Corona-Papst“ Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité per Twitter zu der Thematik. Der deutsche Virologe warnte ausdrücklich: „Kinder von kritischen Berufsgruppen in ‚#Notbetreuung‘ nicht neu gruppieren.“ Dadurch würden neue primäre und sekundäre Kontaktnetzwerke (Eltern) entstehen und die Infektion „befeuert“. Diesem Ratschlag folgte die Moderatorin.

Kinderbetreuung und YouTube-Kanal mit „Vorbildcharakter“

Nun betreut die 43-Jährige ihre eigenen und vier weitere Kinder, die im selben Haus wohnen. Damit ist die Kulturjournalistin auch dem Rat der im Haus wohnenden Kinderärztin gefolgt. „In dem typischen Berliner Wohnhaus fassen ohnehin alle dieselbe Haustür und dasselbe Treppengeländer an“, so Aline von Drateln. Und damit die Verantwortung nicht nur bei einem liegt, wechseln sich die Mütter mit der Kinderbetreuung ab. „Auf dem Hinterhof wird gemeinsam gespielt, frische Luft geschnappt und Vitamin D getankt. Bewegung ist für die Kinder unverzichtbar, damit sie keinen Koller bekommen.“

Neben der Kinderbetreuung schließt sich für die Moderatorin dank der gewonnenen Freizeit eine weitere Lücke: Aus ihrem Wohnzimmer sendete sie gemeinsam mit ihren Freunden Meike Krüger und Tom Westerholt die ersten Episoden des „Corona Channel Nudeln und Klopapier“. Regelmäßig soll es neue Sendungen geben, die „ernsthaft, aber nicht ernst“ sind, so die Journalistin. So sprachen die drei Freunde beispielsweise in Episode 2 mit Spiegelautor und Kriegsberichterstatter Hasnain Kazim, der in Wien von der Ausgangsbeschränkung getroffen wurde, und für die Sendung per Skype zugeschaltet war.

„Irgendwie sind gerade in der heutigen Zeit alle ratlos“, erklärt die trotz allem optimistische Unternehmerin die Situation. Und nur weil die üblichen TV-Formate aktuell nicht mehr möglich seien, müsse man doch erst recht nach vorne schauen und mit der Zeit gehen. Dank des „Corona Channel Nudeln und Klopapier“ müssten die Zuschauer nicht auf ihr Unterhaltungsfernsehen verzichten.

Eine Änderung gibt es jedoch wegen der Corona-Krise: Ab sofort gibt es eine leicht abgespeckte Version, die jedoch nicht nachteilig für die Zuschauer sein soll. In Zeiten der Krise hält Westerholt in den nächsten Tagen Abstand und wird per Skype zugeschaltet. Zudem verzichten die Moderatoren freiwillig auf einen Techniker, um das Team so klein wie möglich zu halten – als „Vorsichtsmaßnahme“. Und auch die beiden Damen werden den vorgeschriebenen Abstand von 1,50 Meter zueinander einhalten. Schließlich habe die Sendung „Vorbildcharakter“. Oberste Priorität für alle sei: „Keine Panik – und vor allem gesund bleiben,“ betont Aline von Drateln.

 



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