Rock-’n‘-Roll-Pionier Little Richard mit 87 Jahren gestorben

Tod einer Musik-Legende: Little Richard, der Pionier des Rock 'n' Roll, ist tot. Er starb mit 87 Jahren, wie das Musikmagazin "Rolling Stone" am Samstag unter Berufung auf den Sohn des Musikers berichtete. Die Todesursache war zunächst nicht bekannt.
Thich Quang Do ist gestorben.
R.I.P.Foto: iStock
Epoch Times10. Mai 2020

Die Musikwelt trauert um Little Richard: Der Pionier des Rock ’n‘ Roll ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Little Richard sei am Samstag einer Krebserkrankung erlegen, sagte der mit dem Musiker befreundete Pfarrer Bill Minson der Nachrichtenagentur AFP. Stars wie Mick Jagger und Bob Dylan äußerten sich bestürzt über den Tod der Musik-Legende.

Little Richard gilt als Gründungsvater des Rock. Der afroamerikanische US-Musiker begeisterte eine ganze Generation und inspirierte zahlreiche andere Musiker, darunter auch Weltstars wie Buddy Holly, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley. Wie Chuck Berry oder Fats Domino schuf Little Richard in den 50er Jahren ein neues Musik-Genre, das sich vom Blues hin zum neuen Stil Rock ’n‘ Roll entwickelte.

„Er war die größte Inspiration meiner frühen Jugendtage“, schrieb Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger im Online-Dienst Twitter. Seine Musik strahle auch heute noch die gleiche „elektrisierende Energie“ wie in den 50ern aus.

Bob Dylan: „Natürlich wird er für immer leben“

Der US-Folkmusiker Bob Dylan erklärte, er habe Little Richard seit Kindheitstagen verehrt. Er sei der Antrieb gewesen für seine eigene Karriere. „Natürlich wird er für immer leben“, twitterte Dylan. „Aber es fühlt sich an, als ob du einen Teil deines eigenen Lebens verlierst“. Chic-Mitbegründer Nile Rodgers sprach vom „Verlust eines Giganten“.

Seine Fans riss Little Richard mit seiner unverwechselbaren Stimme, Hits wie „Tutti Frutti“ und „Long Tall Sally“ sowie seiner wilden Bühnenpräsenz zu Begeisterungsstürmen hin.

Die Beatles und die Rolling Stones traten als Vorbands bei seinen Konzerten in England auf. Der junge Jimi Hendrix und Mitglieder von Earth, Wind and Fire spielten in seiner Begleitband. David Bowie gab Little Richard als Grund für seine eigene Musikkarriere an.

Little Richard fiel auch optisch aus der Reihe: mit schrill-bunten Shirts, Glitzerjacken und einer 15-Zentimeter-Haartolle.

Ein vollendete Entertainer

Geboren wurde Little Richard als Richard Wayne Penniman am 5. Dezember 1932 in bitterer Armut in Macon im Südstaat Georgia. Sein Vater verkaufte geschmuggelten Alkohol und besaß eine Taverne, wo er bei einem Streit zu Beginn von Richards Karriere erschossen wurde.

Trotz seines Bühnennamens maß Richard 1,80 Meter. Als vollendeter Entertainer seit seiner Kindheit spielte Little Richard etwa Klavier, wobei er ein Bein über die Tasten legte. Bei einem legendären Konzert in Großbritannien stellte der Musiker sich auf der Bühne tot, bis die Rettungssanitäter kamen und er vor dem erstaunten Publikum wieder auferstand.

Auf Tourneen wurde Richards Lebensstil zum Inbegriff der Rock-’n‘-Roll-Dekadenz. Während er zunächst für die damalige Zeit offen über sein sexuelles Interesse an Männern sprach, wurde er später zum „wiedergeborenen Christen“ und wand sich von der Homosexualität ab, die er als Fehlverhalten der Vergangenheit abtat.

Und obwohl er einer der ersten afroamerikanischen Künstler war, der mit seiner Kunst die Rassentrennung überwand, hatten schwarze DJs der jüngeren Generation nur wenig Interesse an einem Künstler, der aus ihrer Sicht zum weißen Mainstream gehörte. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion