Schah-Sohn zeigt Verständnis für „Megxit“

"Fortzugehen kann auch eine Art Befreiung sein", sagt Reza Pahlavi, Sohn des ehemaligen Schahs von Persien, zur Entscheidung von Prinz Harry und seiner Frau Meghan. "Wenn Sie an die Freiheit des Menschen glauben, sollte man Prinz Harry die Wahl lassen."
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Der Buckingham Palast in London.Foto: iStock
Epoch Times26. Januar 2020

Reza Pahlavi, Sohn des ehemaligen Schahs von Persien, hat Verständnis für die Entscheidung von Prinz Harry und seiner Frau Meghan gezeigt, künftig im Ausland zu leben. „Ich werde mich hüten, über die Mentalität, Kultur oder Tradition anderer zu urteilen. Aber wenn Sie an die Freiheit des Menschen glauben, sollte man Prinz Harry die Wahl lassen“, sagte er der „Welt am Sonntag“.

Reza Pahlavi selbst war 19 Jahre alt, als sein Vater, der letzte Schah, während der Islamischen Revolution im Jahr 1979 gestürzt wurde. Die Familie musste zurücktreten und sich ein neues Leben im Exil aufbauen. „Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man auswandert oder aber ins Exil gezwungen wurde“, sagte der 59-Jährige.

Der Herzog und die Herzogin von Sussex hätten den Luxus, ihre eigene Entscheidung treffen zu können. „Vor 50 Jahren wäre ein solcher Schritt vielleicht noch tabu gewesen. Heute dokumentiert sie ein neues, offenes Denken“, Pahlavi.

„Fortzugehen kann auch eine Art Befreiung sein. Dass man sich beweist, sein Leben auch woanders und in Eigenverantwortung schaffen zu können.“ Die beiden müssten nun danach leben und die Konsequenzen tragen.

Reza Pahlavi ist der älteste Sohn von Farah Diba und des Schahs von Persien, der ein Jahr nach seiner Verbannung in Kairo an Krebs starb. Das „Kaiser“-Paar hatte vier Kinder. Eine Tochter, Leila, und der jüngste Sohn, Ali Reza, starben durch Selbstmord im Exil. Beide litten an Depressionen.

Als 1979 die Islamische Revolution die Monarchie im Land stürzte, befand sich Reza Pahlavi in den USA. Seit seiner Jugend war er nie mehr im Iran, ist aber in der Opposition aktiv. Er lebt in Maryland bei Washington, zusammen mit seiner persischen Frau und drei Töchtern.

Wenn er an seine Heimat denke, vermisse er, was er von früher kenne: „Aufzuwachen und das frische Brot zu riechen, was typisch für die Region nördlich von Teheran war, dort, wo meine Großmutter lebte. Dieser Geruch war so vertraut. Wahrscheinlich findet man iranisches Brot auch in Washington oder Paris, aber das ist eben nicht das Gleiche.“ Pahlavi sieht sich als Advokat des Friedens und der Demokratie.

Er fühle sich bedroht, sagte er der Sonntagszeitung. Das gelte heute mehr denn je. „Ich stehe auf der schwarzen Liste. Das ist kein Geheimnis. In den vergangenen Monaten haben die Bedrohungen zugenommen. Aber ich weigere mich, in Angst zu leben.“ Als Iraner sei er verpflichtet, nach dem Besten für sein Land zu streben. (dts)



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