SPD-Urgestein Erhard Eppler ist im Alter von 92 Jahren gestorben – Bundespräsident Steinmeier kondoliert

Der SPD-Politiker Erhard Eppler ist tot. Der politische Vordenker der Partei starb im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Schwäbisch Hall, wie die SPD Baden-Württemberg mitteilt.
Titelbild
Erhard EpplerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Oktober 2019

Der SPD-Politiker Erhard Eppler ist am Samstag im Alter von 92 Jahren gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin der baden-württembergischen SPD der Nachrichtenagentur AFP.

Eppler galt als SPD-Vordenker, er befasste sich bis ins hohe Alter mit politischen Themen und stellte sich gerne auch gegen die Parteilinie. Eppler übernahm 1968 das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, 1974 trat er wegen Differenzen mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) zurück.

Der am 9. Dezember 1926 in Ulm geborene Eppler lebte zuletzt in Schwäbisch Hall. Als Lehrer für Englisch, Deutsch und Geschichte unterrichtete er mehrere Jahre an einem Gymnasium. Zusammen mit Gustav Heinemann gründete er zunächst die Gesamtdeutsche Volkspartei, wechselte dann 1956 aber zur SPD. 1961 kam er erstmals in den Bundestag, bis 1976 war er Abgeordneter.

In den 1980er Jahren engagierte sich Eppler stark in der Ökologie- und Friedensbewegung. Als Aktivist der Friedensbewegung wurde er der politische Gegenspieler des damaligen Kanzlers Schmidt. Eppler engagierte sich zudem im Kirchentag. 1973 bis 1992 leitete er die Grundwertekommission der SPD.

Bundespräsident Steinmeier kondoliert nach Tod von Erhard Eppler

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Witwe von Erhard Eppler kondoliert. „Mit Erhard Eppler verliert unser Land einen großen Sozialdemokraten und einen wichtigen Vordenker der Gesellschafts-, Umwelt- und Friedenspolitik. Ihrem Mann war die Fähigkeit gegeben, politische Zusammenhänge zu erklären und über den Tag hinaus zu denken“, schreibt Steinmeier am Samstag.

„Er verfügte über ein hohes Verständnis von politischer Moral, das sich aus seinem christlichen Glauben speiste und stets Richtschnur seines Handelns war.“ Als leidenschaftlicher Redner habe Eppler mit vielen engagierten und pointierten Wortmeldungen zur guten politischen Kultur beigetragen, so der Bundespräsident weiter. „Sein besonderes Augenmerk galt immer dem richtigen Maß zwischen staatlicher Macht und persönlicher Freiheit. Zeit seines Lebens stand Erhard Eppler für den Frieden und für Entspannung zwischen den beiden deutschen Staaten im Kalten Krieg“, so Steinmeier.

„Der Frieden im Umgang des Menschen mit Natur und Schöpfung war ihm stets ein Herzensanliegen. Er setzte sich mit ganzer Kraft für die Stabilität demokratischer Staatlichkeit ein und gegen die Privatisierung der Gewalt im Bürgerkrieg“, so der Bundespräsident. „Er war ein großer Denker und wunderbarer Lehrer. In großer Dankbarkeit und Hochachtung erinnere ich mich an die Begegnungen mit Ihrem Mann, die in mir einen tiefen und bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir werden Erhard Eppler nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Steinmeier weiter.

(afp/dts)



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