Strauchelnde Menschen beim Filmfestival Cannes + Fotogalerie

Cannes (dpa) – Menschen, deren Leben plötzlich Kopf steht – das war beim Filmfest Cannes am Wochenende das beherrschende Thema. Während sich Matthew McConaughey in „The Sea of Trees“ am Fuji umbringen möchte, kämpfen Cate Blanchett und…
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Cate Blanchett (l.) und Rooney Mara stellten ihren Film 'Carol' in Cannes vor.Foto: Sebastien Nogier/dpa
Epoch Times17. Mai 2015

Cannes  – Menschen, deren Leben plötzlich Kopf steht – das war beim Filmfest Cannes am Wochenende das beherrschende Thema. Während sich Matthew McConaughey in „The Sea of Trees“ am Fuji umbringen möchte, kämpfen Cate Blanchett und Rooney Mara in „Carol“ um ihre Liebe.

Und in „Mia madre“ muss eine Regisseurin ihren Filmdreh durchstehen, obwohl sie mit den Gedanken bei ihrer sterbenden Mutter ist. Außer Konkurrenz feierte außerdem die Dokumentation „Amy“ über den Aufstieg und Absturz der britischen Sängerin Amy Winehouse Premiere.

In „The See of Trees“ des US-Amerikaners Gus Van Sant reist McConaugheys Figur nach Japan, wo er sich nach dem Tod seiner Frau in einem bei Selbstmördern bekannten Wald umbringen möchte. Doch dann trifft er auf einen Mann, der sich verlaufen hat. Je mehr die beiden versuchen, dem Meer aus Bäumen zu entkommen, desto größer wird McConaugheys Lebenswille.

So intensiv Oscarpreisträger McConaughey das spielt, so kitschig mutete die Inszenierung von Van Sant mitunter an, sodass sich der Regisseur (der 2003 die Goldene Palme für „Elephant“ gewann) dieses Mal wohl kaum Hoffnungen auf einen größeren Preis machen kann.

Da dürfte Todd Haynes deutlich bessere Chancen haben. Sein Drama „Carol“ basiert auf einem Roman von Patricia Highsmith (1921-1995), die darin ein autobiografisches Erlebnis verarbeitete: Eine junge Verkäuferin trifft Anfang der 1950er Jahre eine etwas ältere Frau, beide verlieben sich in einander.

Regisseur Haynes, der in „Dem Himmel so fern“ ebenfalls von einer verbotenen Liebe erzählte, inszeniert dies als ein wunderbar und detailgetreu ausgestattetes Drama. Er deutet viel an, lässt sich und den Charakteren Zeit für die Entwicklung. Dabei ist es vor allem Rooney Mara, die mit ihrer Darstellung der jungen Frau überzeugt.

Der Italiener Nanni Moretti, der für das Drama „Das Zimmer meines Sohnes“ einst die Goldene Palme gewann, schickte „Mia madre“ in das Cannes-Rennen. Darin versucht eine Regisseurin ihren Film zu drehen, während ihre Mutter im Sterben liegt. Sie kämpft mit ihren Emotionen – und dann ist da noch ihr Hauptdarsteller (John Turturro), der ebenfalls einige Aufmerksamkeit fordert.

In der Doku „Amy“ zeigte der britische Regisseur Asif Kapadia außer Konkurrenz zahlreiche bisher unveröffentlichte Aufnahmen der Jazzsängerin Winehouse, die 2011 im Alter von 27 Jahren gestorben war. Kapadia („Senna“) sprach für den Film mit Dutzenden Weggefährten und integrierte viele Aufnahmen der jungen Winehouse, gerade vom Beginn ihrer Karriere. Dabei tritt sie auch als sehr humorvolle junge Frau auf. Im Film werden allerdings ebenso ihre Alkohol- und Drogensucht sowie ihre Bulimie-Probleme thematisiert.

 (dpa)



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