Am Fenster lehn ich – Von Theodor Storm + Video

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
O Herz, was ist's denn, das dich hält? Flieg mit, hoch über der schönen Welt!Foto: iStock
Von 18. Februar 2019

Am Fenster lehn ich

Am Fenster lehn ich, müd verwacht.

Da ruft es so weithin durch die Nacht. –

Hoch oben hinter Wolkenflug
Hinschwimmt ein Wandervogelzug.

Sie fahren dahin mit hellem Schrei
Hoch unter den Sternen in Lüften frei.

Sie sehn von fern den Frühling blühn,
Wild rauschen sie über die Lande hin.

O Herz, was ist’s denn, das dich hält?
Flieg mit, hoch über der schönen Welt!

Dem wilden Schwarm gesell dich zu;
Vielleicht siehst auch den Frühling du!

Dann gib noch einmal aus Herzensdrang
Einen Laut, ein Lied, wie es einstens klang!

Theodor Storm  (1817 – 88)

Zupfgeigenhansel – Zogen einst fünf wilde Schwäne

Antikriegslied aus Preußen, um 1900



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