Bewaffneter Friede – Von Wilhelm Busch

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Tagsüber halten sich Stadtigel bevorzugt in privaten Gärten auf - gut bewaffnet.Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa
Von 4. Juli 2022

Bewaffneter Friede

Ganz unverhofft auf einem Hügel

sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt! rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Order nicht!
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
Und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
der immer noch gerüstet geht!

Im Namen seiner Majestät,
komm her und übergib dein Fell!
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell,
nur nicht so schnell!
Laß dir erst deine Zähne brechen,
dann wollen wir uns weitersprechen.

Und also bald macht er sich rund,
zeigt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
bewaffnet, doch als Friedensheld.

Wilhelm Busch (1832 – 1908)



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