Christkinds getreuer Knecht – Von Emil Weber
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Christkinds getreuer Knecht
Von grünen Tannen dicht umstellt,
Darinnen haust auf seine Art
ein alter Mann mit langem Bart.
Wenn’s Winter wird, dann gibt’s zu tun;
nicht mal am Abend kann er ruh’n.
Und wenn’s die ersten Flocken schneit,
dann schmunzelt er: Bald ist’s soweit.
Und eines Abends schwebt ganz sacht
ein Engel durch die dunkle Nacht.
Er schwebt, umglänzt von goldnem Schein,
aufs Häuschen zu und geht hinein.
»He Alter« – ruft er – »sei bereit;
Dezember ist’s und Weihnachtszeit!«
Der Engel aber, dass ihr’s wisst,
kein andrer als das Christkind ist.
Ihm dient der Alte treu und recht:
Knecht Ruprecht ist’s, des Christkinds Knecht.
Der Alte streicht den langen Bart
und spricht: Ich bin bereit zur Fahrt!
Längst fertig sind die Sachen all;
der Esel wartet schon im Stall.
Der gute Graue, dick vom Ruh’n,
bekommt nun tüchtig was zu tun.
Schwer die Säcke, bis zum Rand
gefüllt – so geht’s ins Menschenland.
Drei Tage drauf klopft’s bei euch an.
Du kriegst ’nen Schreck …: Der Weihnachtsmann!
Emil Weber (1877 – 1944)
Kommentare
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion