Ehre der Arbeit – Von Ferdinand Freiligrath

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Wer im Felde mäht die Aehren, wer ins Mark der Erde dringt, Weib und Kinder zu ernähren, ...Foto: iStock

Ehre der Arbeit

Wer den wucht’gen Hammer schwingt,

wer im Felde mäht die Aehren,
wer ins Mark der Erde dringt,
Weib und Kinder zu ernähren,
wer stroman den Nachen zieht,
wer bei Woll und Werg und Flachse
hinterm Webestuhl sich müht,
dass sein blonder Junge wachse:

Jedem Ehre, jedem Preis!
Ehre jeder Hand voll Schwielen!
Ehre jedem Tropfen Schweiss,
der in Hütten fällt und Mühlen!
Ehre jeder nassen Stirn
hinterm Pfluge! – doch auch dessen,
der mit Schädel und mit Hirn
hungernd pflügt, sei nicht vergessen!

Ferdinand Freiligrath  (1810 – 76)



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