Letzte Worte – Von Annette von Droste-Hülshoff

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Weht nächtlich seine Seraphsflügel der Friede übers Weltenreich, So denkt nicht mehr an meinen Hügel, denn von den Sternen grüß' ich euch!Foto: iStock

Letzte Worte

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,

So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew’ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß‘ ich euch!

Annette von Droste-Hülshoff  (1797 – 1848)



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