Mein und dein – Von Gottfried von Straßburg

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Böse Gierigkeit schlingt alles um sich hin seit Evas Zeit, verwirrt ein jedes Herz und jedes Reich.Foto: iStock

Mein und dein

Land und Leute könnten voller Ruhe sein,

Wären nicht zwei kleine Wörter: mein und dein;
Die wirken manche Wunder auf der Erde.
Wie gehen sie rüttelnd, wie so wütend überall
Und treiben alle Welt herum wie einen Ball.
Ich denke ihres Krieges nie mehr Ende werde.
Böse Gierigkeit
Schlingt alles um sich hin seit Evas Zeit,
Verwirrt ein jedes Herz und jedes Reich.
Weder Herz noch Zungen
Meinen nichts noch lieben nichts
als Falsch und Änderungen.
Liebe und auch Rechtsspruch
sind an Trug sich gleich.

Gottfried von Straßburg  (um 1200)



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