Menschenblick – von Franz Werfel

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Doch da weckt aus dem Schlaf des Massengeschickes.Foto: iStock
Von 13. Februar 2023

Menschenblick

In der trägen Abendheimkehr der Gasse,

Die uns durch die Schläuche der Städte presst,
Treiben wir ichlos in strudelnder Masse,
Leib mit Leibern, undurchscheinlich und fest.

Doch da weckt aus dem Schlaf des Massengeschickes
Jäh uns ein Antlitz, berückenden Sinnes schwer,
Und aus dem Wolkenriss eines träumenden Blickes
Starrt eine Ewigkeit, größer als Sonne und Meer.

 

Franz Werfel (1890-1945)

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion