Nachts – Von Joseph Freiherr von Eichendorff

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Von fern nur schlagen die Glocken über die Wälder herein, ein Reh hebt den Kopf erschrocken und schlummert gleich wieder ein.Foto: iStock

Nachts

Ich steh im Waldesschatten

Wie an des Lebens Rand,
Die Länder wie dämmernde Matten,
Der Strom wie ein silbern Band.

Von fern nur schlagen die Glocken
über die Wälder herein,
Ein Reh hebt den Kopf erschrocken
und schlummert gleich wieder ein.

Der Wald aber rühret die Wipfel
Im Traum vor der Felsenwand.
Denn der Herr geht über die Gipfel
und segnet das stille Land.

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857)



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