Sally Potters „Ginger & Rosa“ im Kino

Titelbild
Ginger & Rosa bei einer Demonstration gegen Atombomben.Foto: Concorde Filmverleih
Epoch Times8. April 2013

 

„Ginger & Rosa“ ist der siebte Film der vielfach preisgekrönten britischen Regisseurin Sally Potter („Tango-Fieber“, „Rage“), und kommt diese Woche in die deutschen Kinos. In diesem gefühlvollen Drama geraten zwei unzertrennliche Freundinnen in die politischen und emotionalen Turbulenzen der frühen 1960er-Jahre – bis ihre Rebellion gegen Krieg und Konventionen eskaliert.

„Ich wollte zum einen eine einfache, schlichte Geschichte erzählen, zum anderen zeigen, dass private Augenblicke unseres Lebens mit der Weltgeschichte verflochten sind“, erklärt die Regisseurin Sally Potter. „Wir sind Teil von allem, und alles ist ein Teil von uns.“

Die Handlung von „Ginger & Rosa“ beginnt 1962 in London. Die zwei Teenager Ginger (Elle Fanning) und Rosa (Alice Englert) sind unzertrennliche Freundinnen. Sie schwänzen gemeinsam die Schule, reden stundenlang über Liebe, Religion, Politik und träumen von einer Zukunft voll abenteuerlicher Freiheiten. Sie haben keine Lust, im selben tristen Alltagsmief zu enden wie ihre eigenen Mütter. Rosas Mutter Anoushka (Jodhi May) ist ein überforderter Single, Gingers Mutter Natalie (Christina Hendricks) befindet sich im frustrierenden Clinch mit ihrem Ehemann Roland (Alessandro Nivola). Doch für die beiden Mädchen ist der Schriftsteller ein Idol von fast magischer Anziehungskraft. Rosa verliebt sich in ihn. Für Ginger geht damit die Welt unter. Sie stürzt sich in ihr politisches Engagement und nimmt an den Anti-Atom-Demonstrationen teil. Als schließlich die Kuba-Krise eskaliert, ist der emotionale Abgrund zwischen den beiden Freundinnen so zerstörerisch wie der drohende Atomkrieg.

„Wir sind Teil von allem, und alles ist ein Teil von uns – diese Überlegung wollte ich in „Ginger & Rosa“ anhand zweier Mädchen untersuchen, die in den frühen Sechzigern aufwachsen. In einer Zeit also, in der allmählich der Kalte Krieg immer stärker ins Bewusstsein der Menschen rückt und die atomare Bedrohung während der Kuba-Krise ihren bisher gefährlichsten Höhepunkt erreichte“, so Potter. „Viele Menschen dachten damals, dies könnte das Ende der Welt sein. Diese weltweite Krisensituation spiegelt sich in den Beziehungen der einzelnen Charaktere dieser Geschichte: in ihren Lügen und ihrem Verrat, dem Aufeinanderprallen ihrer Überzeugungen, ihrer Angst vor der Vernichtung und ihrer Hoffnung für die Zukunft. Es gibt keine guten oder bösen Figuren in dieser Geschichte. Es geht um Individuen, die einfach ihr Bestes versuchen – angesichts dessen, woran sie in diesem Moment gerade glauben und wovon sie annehmen, es sei richtig, um weiterhin ein erfülltes Leben zu führen.“

Das sensible Drama ist ein Film mit großen Gefühlen, gespielt von einem eindrucksvollen Cast, allen voran die beiden Hollywood-Newcomerinnen Alice Englert und ganz besonders Elle Fanning, die gerade einmal dreizehn Jahre alt war, als die Dreharbeiten zu „Ginger & Rosa“ begannen.

„Ginger & Rosa“ wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ ausgezeichnet und startet am 11.04. 2013 bundesweit. (concorde / mcd)

 



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