Zur Verteidigung unserer Musik

"Es ist unbegreiflich, dass jemand mit einem Minimum an Gewissen die Förderung, den Vertrieb und den Verkauf von Gangsta-Porno-Rap an Kinder propagieren kann“, schreibt Dolores Tucker zur Rolle der RIA, der "Recording Industry of America" – Wie sich die Musik im Laufe der Zeit veränderte. Eine Analyse von Manfred von Pentz.
Titelbild
Foto: Wikimedia commons
Von 10. Februar 2018

Es geschieht manchmal im Leben, dass der Tod unseren Weg kreuzt und uns einen kühlen Blick zuwirft. Je nach Nähe der Begegnung setzt entweder unser Herz für einen Moment aus oder lässt uns etwas zerfranster zurück.

Wie es mir einst in Italien widerfuhr, mit dem Resultat, dass kurz darauf mein schwer beschädigter Torso in einen Operationssaal gerollt wurde. Und während ich noch zusah, wie die vielen weiss gekleideten Chirurgen ihre glänzenden Instrumente vorbereiteten, überkam mich ein Moment der stillen Besinnung. Zeit in solchen Augenblicken ist irrelevant, und es mögen nur ein paar Sekunden oder eine endlose Minute gewesen sein. Schon leicht betäubt, schien mein Verstand formlos und schwebend, und ich fragte mich ganz ohne besonderen Nachdruck, ob dies vielleicht das letzte und eher kurze Kapitel meines Lebens sein könnte.

Während ich noch darüber nachdachte, erklang Musik von ganz weit her.

Musik ist die harmonische Stimme der Schöpfung, ein Echo der unsichtbaren Welt. (Guiseppe Mazzini)

Ich konnte keine klare Melodie ausmachen, und schon gar nicht ein bestimmtes Instrument. Aber es erinnerte mich deutlich an das Andante in Mozarts 21. Klavierkonzert, für mich das himmlischte Stück Tonkunst überhaupt. Mit anderen Worten, was ich da zu hören vermeinte, schien einfach nur schön zu sein. Und ich dachte bei mir, dass jemand in der Verwaltung eine wirklich gute Idee gehabt hatte, denn es gibt wohl keinen besseren Weg als das Abspielen eines sanften und beruhigenden Musikstücks im Hintergrund, um das Unbehagen derer zu verringern, die darauf warten, aufgeschnippelt und wieder zugenäht zu werden.

Dann kam der Anästhesist, bedachte mich ebenfalls mit einem kühlen Blick, senkte die Maske über mein Gesicht und liess mich in ein tiefes schwarzes Loch fallen.

Einige Wochen später, nach einer unerwartet schnellen Genesung, schien es mir eine gute Idee, mich bei den grossartigen Profis für die Rettung meines Lebens zu bedanken. Und da der italienische Staat weitgehend für ihre Bemühungen bezahlt hatte, entschied ich mich zu einer grosszügigen Geste und besuchte einen der feineren Winzer im Valpolicella, letzterer tatsächlich ein direkter Nachkomme des unvergleichlichen Dante Alighieri. Von dem ich dann ein paar Kisten des sublimsten superiore erwarb.

Die Geste wurde gut aufgenommen, und während einer kurzen Plauderei mit dem Chefarzt erwähnte ich nebenbei, wie sehr mir die Idee der schönen Musik im Operationssaal gefallen hatte.

Woraufhin er mich mit einem seltsamen Blick bedachte, lächelte und sagte, dass sie nie Musik im Operationstheater spielten, denn dies würde ja ganz fraglos die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.

Auf dem Weg nach Hause dachte ich lange über die Worte nach, drehte und wendete sie nach allen Seiten, und kam schliesslich zu dem Schluss, dass das, was ich im Operationssaal vernommen hatte, in irgendeiner Weise mit Guiseppe Mazzinis Worten zu Beginn dieses Kapitels in Verbindung gebracht werden konnte.

Jetzt sind dies Erkenntnisse, die man in der Regel für sich behält, da sie jemanden, der nie die Erfahrung gemacht hat, vermutlich an unserem Verstand zweifeln ließe.

Ein Denkmal für Mozart im Wiener Hofgarten, Österreich. Foto: iStock

Amsterdam: Suite für sieben gesengte Kater und eine Hafenhure?

Als Kontrapunkt zum oben Gesagten, oder besser, als sein diametral entgegengesetztes Extrem, mag eine Episode gelten, die sich während meines Sojurns in Amsterdam zutrug. Wie bereits erwähnt, war dies die Flower-Power Epoche der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, und was Musik anbelangte, standen Rock und Pop ganz oben auf der Tagesordnung. Aber da ich dank meiner Mutter mit den großen Klassikern aufwuchs, schien mir gelegentlich eine Verschnaufpause von akustischen Giganten wie Credence Clearwater, Family oder den Rolling Stones angebracht.

Als mir also eines Tages die Ankündigung für ein Kammerkonzert ins Auge fiel, beschloss ich impulsiv, daran teilzunehmen. Was das Programm anbelangte, so hatte ich dem nur einen flüchtigen Blick geschenkt. Vivaldi und Schubert, zwei meiner Favoriten, befanden sich unter den Komponisten, und das war entscheidend. Die Veranstaltung, privat organisiert, fand in einem der prächtigen Patrizierhäuser statt, die eng zusammengedrückt an Amsterdams Keizersgracht stehen.

So geschah es also an einem schönen Sonntagmorgen im Sommer, dass mein Mädchen und ich ungewöhnlich früh aus dem Bett rollten und unsere besten Gewänder anzogen. In meinem Falle eine schwarze Samthose und ein leicht verschlissener Djellaba, der gut zu meiner langen Mähne und den weinroten Stiefeln aus gefälschtem Krokodilleder passte. Für sie ein langes fliessendes Etwas aus hauchdünnem Stoff und fast transparent. Um das große Ereignis sensuell zu verfeinern, gönnten wir uns vorab einen Joint mit exquisitem Red Lebanon, den gerade jemand auf besonders raffinierte Art in das Land geschmuggelt hatte.

In bester Stimmung zum Ort der Veranstaltung driftend, wurden wir daselbst von einer älteren Dame mit unsteten dunklen Augen und einer fahlen Gesichtsfarbe empfangen, welche uns unverhohlen abschätzig in Augenschein nahm und meinen Beitrag nur sehr zögernd akzeptierte. Aber dies war Amsterdam, und Freaks und Hippies gehörten zum Stadtbild wie holländischer Käse auf ein weiches Sandwich.

Die erste Hälfte des Konzertes verlief äußerst erhebend und endete mit Schuberts Ave Maria. Welches wie üblich all meine Willenskraft verlangte, um eine aufwallende Träne zu unterdrücken. Während der Pause tranken wir jeder zwei Gläser kalten Champagner, was unsere Stimmung noch mehr beschwingte. Wir setzten uns wieder, voll freudiger Erwartung, während ein Sextett, meist Flöten und Geigen und überwiegend Japanisch, die Noten zurechtlegten. Alle saßen im Halbkreis um ein niedriges Podest, auf das nach einigen Minuten eine übergewichtige Dame mit eng zusammenliegenden Augen und einem beeindruckenden Doppelkinn kletterte. Sie trug einen losen Umhang, der wie ein Stück Militärtarnung aussah.

Und während ich sie noch verblüfft anstarrte, vage denkend, dass sie vielleicht eine ausgezeichnete Sopranistin sein könnte aufgrund ihres enormen Umfangs, brach die Hölle los. Das Sextett begann zu kreischen und zu quietschen wie ein überhitztes Stück Maschinerie, und die dicke Dame beschimpfte das erschrockene Publikum laut schreiend in einer nicht identifizierbaren Sprache, dabei wie wild mit dem mächtigen Hinterteil wackelnd. Der fürchterliche Tumult dauerte einige Minuten, und als er zu Ende war, saß ich nur da mit offenem Mund und konnte meinen Ohren nicht trauen. Der Rest des Publikums schien ebenso verblüfft wie ich, denn als meine Freundin ganz unerwartet sprach, klang es glasklar in dem geschockten Schweigen.

Was, bitteschön, ist der Titel von diesem Opus? Suite für sieben gesengte Kater und eine Hafenhure? Und was in aller Welt hat das fette Flusspferd da geschrien und gegrölt?“

Oder etwas in dieser Art.

Nun hatte sie, ein bildhübscher und höchst fantasievoller Hüpfer, jedoch nicht zu dick gebuttert auf der kulturellen Seite, nie irgendwelche Skrupel, sich klar verständlich zu machen. Um ihren Standpunkt zu unterstreichen, brach sie in ein helles Gelächter aus, das im Publikum ebenfalls viel Kichern und Schmunzeln verursachte. Was wiederum die eingangs erwähnte ältere Dame mit den unsteten Augen und der fahlen Gesichtsfarbe auf den Plan rief.

Zischend und spuckend wie eine erboste Klapperschlange, nannte sie mein Mädchen ein Freudenmädchen und befahl uns, umgehend die Prämissen zu verlassen. Nachdem die Beleidigung voll durchgedrungen war, stand ich mit einigen Schwierigkeiten auf, drohte ihr den dünnen alten Hals umzudrehen und gab meinem eleganten Rokoko-Stuhl zur Unterstreichung meiner Worte einen kräftigen Tritt, der ihn eines seiner zierlichen Beinchen beraubte.

Woraufhin die alte Hexe das Weite suchte und aus sicherer Entfernung auf uns einschrie.

Eine mittelgrosser Skandal also, und als wir endlich auf der Straße standen, begriff ich immer noch nicht, was genau ihn verursacht hatte. Aber ein Blick auf das Programm löste das Rätsel: man hatte uns mit Pierrot Lunaire traktiert, einem Meisterwerk des atonalen Avantgarde-Komponisten Arnold Schönberg.

Auf dem Heimweg fragte meine Freundin, was ich von dem Mann wusste. Sehr wenig, antwortete ich, und erinnerte mich nur daran, dass er irgendetwas mit einem aberwitzigen akustischem System namens Zwölftonmusik zu tun hatte, von Geistesgrößen wie dem bereits erwähnten Theodor Wiesengrund Adorno und seinen Frankfurter Defätisten als bedeutender Erneuerer klassischer Musik gehandelt wurde, dass das links-liberale Proletariat ihn als eine Art musikalisches enfant terrible verehrte, und dass er vor einiger Zeit tot umgefallen war.

Kein großer Verlust, sprach sie ernst und hoffte, er möge in einem ganz spezifischen Part der Hölle büßen, wo man ihn ununterbrochen mit Pierrot Lunaire traktierte… zum Frühstück, auf dem WC und in alle Ewigkeit. Woraufhin ich, generell humanitär eingestellt und bis zu einem gewissen Grade vergebungswillig, das WC ausgenommen haben wollte.

Schöne Musik führt die Seele ins Paradies – Atonaler Lärm in die Hölle

Am nächsten Tag schlugen wir ihn in der Encyclopaedia Britannica nach und entdeckten zu unserer Überraschung, dass der Eintrag für den atonalen Knallkopf fast so lang war wie jener des großen und wunderbaren Franz Schubert einige Seiten weiter. Was mich derart verärgerte, dass ich garnicht erst versuchte, die Methode hinter dem Unsinn zu erkennen.

In jenen Tagen der Unschuld und Unwissenheit war mir natürlich nicht klar, wer die neuen Eigentümer der Britannica waren und wie weit sie deren Inhalt verfälscht hatten, um eine Version der Neueren Geschichte unter die Leute zu bringen, welche in vielen wichtigen Bereichen so weit von der Wahrheit entfernt war wie Schönbergs Pierrot Lunaire von Schuberts Ave Maria.

Um beide Episoden nun in einen größeren Zusammenhang zu bringen, könnte man vielleicht sagen, dass die paradiesische Orientierung einerseits und seine höllische Antipode auf der anderen Seite die äußersten Grenzen unseres akustischen Wahrnehmungsvermögens demarkieren. Mit anderen Worten, die Pforten des Paradieses öffnen sich bereits ein wenig, wenn unsere Seele beflügelt wird von einem Stückchen schöner Musik, egal ob eine Mozart Symphonie, eine Verdi Arie, eine Hymne gesungen während der Sonntagsmesse, oder einfach nur ein herzerwärmendes Volkslied am Lagerfeuer.

Wohingegen der atonale Lärm, produziert von Barbaren wie Schönberg und seinesgleichen, nichts anderes sein kann als ein ohrenbetäubender Vorgeschmack des schrecklichen Aufruhrs, der da über die schwefelgeschwängerte Schwelle der Hölle wabert.

Aatonaler Lärm, produziert von Barbaren wie Schönberg und seinesgleichen, kann nichts anderes sein als ein ohrenbetäubender Vorgeschmack des schrecklichen Aufruhrs, der da über die schwefelgeschwängerte Schwelle der Hölle wabert. Foto: iStock

Zwölftonmusik setzte sich so nicht durch – doch sie schlich sich ein

Pierrot Lunaires Angriff auf den ästhetisch noch ziemlich gefestigten Geist der damaligen Zeit hatte nicht die beabsichtigte Wirkung. Egal wie hochgejubelt von den Feuilletonisten und anderen medialen Zuhältern, brillierte der grosse avantgarde Komponist zwar sporadisch auf den Kulturfeten der liberalen Linken, vermochte aber ansonsten keinen Hund hinter dem Ofen hervorzulocken. Bach und Mozart waren einfach zu überzeugend. Daher brauchten jene, die schon jeher darauf aus waren, das musikalische Erbe Europas und insbesondere Deutschlands zu zerstören, einen geeigneteren Angriffspunkt.

Gershwin, wiederum mit viel Hilfe der Medien, zeigte Wirkung, erwies sich aber als zu oberflächlich und verlor mit der Zeit einen Großteil seines Glanzes. Modern Jazz wurde für eine Weile als das Non-Plus-Ultra in fortgeschrittenem Musikgeschmack angepriesen, konnte aber ebenfalls nicht das gewünschten Resultat produzieren, insbesondere unter der Jugend. Es dauerte ein paar Jahrzehnte, aber dann ergab sich eine Gelegenheit.

Rap is Crap (Urban Dictionary)

In einer insgesamt beschleunigten Gesellschaft, die Zeit mit Geld gleichsetzte und Freizeit als Konsumismus definierte, erfuhr auch die populäre Musik einen tiefgreifenden Wandel. Während unsere Eltern und Großeltern sich noch an sanfte Abende unter riesigen Linden und dem Singen schöner alter Volkslieder mit Nachbarn und Freunden erinnerten, erlag die junge Generation einer aufregenden Neuentdeckung namens Rock’n’Roll.

Es begann ganz harmlos, mit musikalischen Wunderkindern wie John Lennon oder Keith Richards als vielbejubelte Protagonisten der Szene, die aber langsam an Einfluss verloren. Grandiose Gigs wie Norwegian Wood, Nights in white Satin oder Moonlight Mile verblassten mit der Zeit, zum Teil auch weil Lennon, vielleicht der begabteste Komponist des 20. Jahrhunderts, auf eine bis heute nie genau geklärte Art ermordet wurde.

Pervertierte Dilletanten wie Johnny Rotten, Marilyn Manson oder die vulgäre und gotteslästerliche Schlampe Madonna begannen die Charts zu erobern, alle gegängelt von den noch viel perverseren Muzak-Mogulen im Sündenbabel New York.

So wurden Punk, Heavy Metal und ähnliche Anbormitäten auf unsere Jugend losgelassen, und um diesen Abstieg in die ersten Höllenvorhöfe abzurunden, fischten hochbezahlte Spezialisten Arnold Schönbergs magnum opus aus der Mülltonne und strukturierten es in Rap um.

Drogen gehören zur Tagesordnung: Kein Rap ohne Crack

Wobei die ganze elende Geschichte nicht denkbar wäre ohne ein überaus wichtiges Detail, nämlich Drogen.

Im Amsterdam der Siebziger Jahre gehörten Joints, je nach Finanzlage gestopft mit hausgezogenem Gras, billigem Kif oder exquisitem Black Nepal, zur Tagesordnung wie makrobiotisches Essen oder indische Gurus. Allerdings erkannte ich damals auch nach etwa vierjährigem Genuss, dass Haschisch und Marihuana wesentlich gefährlicher waren als allgemeinhin angenommen. Der tägliche Konsum, selbst in kleinen Mengen, bewirkte mit der Zeit eine deutliche psychologische und physiologische Veränderung im Persönlichkeitsbild eines Menschen, die für jemanden mit einem einigermaßen klarsichtigen Verstand nicht zu übersehen war.

Das Ganze entpuppte sich als eine Art Vabanque-Spiel, dessen Ausgang niemand genau vorhersagen konnte. Zwar überstanden die meisten meiner damaligen Bekannten und Freunde diese spezifische Lebensphase einigermaßen ungeschoren, gaben die Angwohnheit irgendwann auf und stiegen auf Rotwein oder Bier um. Aber andere waren nicht so gesegnet. Drei meiner engeren Bekannten, darunter ein brillianter Wissenschaftler, landeten für mehrere Jahre in geschlossenen Anstalten, haben sich nie wieder erholt und leben oder lebten seitdem als Schatten ihrer selbst von der Sozialhilfe.

Erkenntnisse, die auch bei mir nach einem langsamen Erschlaffen von Körper und Geist und den ersten beängstigenden Anfällen von akutem Verfolgungswahn dazu führten, das unheimliche Zeug für immer aus meinem Leben zu verbannen.

Davon abgesehen nahm die Szene in Amsterdam ganz generell eine hässliche Wendung. So bemerkte man plötzlich, dass der Stoff mit seltsamen Zutaten angereichert worden war, die sich gelegentlich wie ein Tritt gegen den Hinterkopf anfühlten. Speed, Crack und ähnliche Chemikalien machten eine erste Aufwartung im Milky Way, und ab und an lief ein Freak Amok oder sprang der Einfachheit halber vom Balkon. Heroin wurde ganz offen und ungehindert von dunkelhäutigen Typen in roten Ford Mustangs verkauft, und ihre Kunden waren bald Teil des Stadtbildes, entweder als menschliche Wracks oder durchgeknallte Taschendiebe.

Was Crack anbelangt, wirkt sein Stimulus auf die kinetischen Reflexe derart gewaltig, dass man zu jedem Rhythmus wie wild mit den Hüften wackelt, egal ob es eine defekte Waschmaschine ist oder das bestialische Blubbern eines Gangsta-Rappers. Crack wird heute teuflisch-poetisch als Crystal Meth gehandelt. Es zerstört das Gehirn in kürzester Zeit und ist, obwohl wir selten davon in der Tagespresse lesen, bei längerem Gebrauch tödlich.

Das Gift, überwiegend in Tschechien oder Israel hergestellt, kann völlig problemlos in Metropolen wie Berlin an stadtbekannten Straßenecken erstanden werden, angeboten von hauptsächlich afrikanischen Asylbewerbern, die derart ihr bereits großzügiges Taschengeld aufbessern. Wobei man als benommener Bürger besser zur Seite sieht, um nicht als Nadelstreifen-Nazi oder Rassist verunglimpft zu werden. Heroin ist ebenfalls reichlich zu haben, letzteres ohne Zwischenlandung eingeflogen aus Afghanistan, wo unsere siegreiche NATO bis vor Kurzem die gewaltigen Opiumfelder und einheimischen Giftküchen rund um die Uhr für die CIA bewacht hat.

Wie gesagt, ohne Crack läuft bei Rap absolut nichts.

Ohne Drogen keine Party. Foto: iStock

Tupac Shakur und der Gangsta-Porno-Rap

Zu den umstrittensten Rap Labels gehört Death Row Records mit Tupac Shakur, Dr. Dre und Snoopy Doggy Dog, die das Genré noch um Gangsta-Porno-Rap bereicherten. Alle Produkte wurden von Time-Warner Inc. vertrieben, bis der „Druck von Aktionären nach einem Aufschrei über die offenkundig gewalttätigen und frauenfeindlichen Texte“ seiner Stars die Geschäftsführung in Schwierigkeiten brachte. Time-Warner legte den Label auf Eis, aber achtzehn Monate später wurde er für $ 200.000.000,00 US$ von der Universal Music Group übernommen, Eigentum der mächtigen New Yorker Bronfman Familie.

Gangsta Rap ist, zusammen mit der gesamten „populären“ Musikindustrie, fest in einigen wenigen Händen konzentriert. Namen wie etwa Joseph Heller, Steve Rifkind, Rick Rubin, Edgar Bronfman, Michael Koch oder Lyor Cohen kontrollieren die Show exklusiv.

Wobei Lyor Cohen laut Rolling Stone seine musikalische Basis derart verbreitert hat, das er heute „ein riesiges Reich überwacht, in dem Hunderte von Künstlern in Dutzenden von Gattungen tätig sind. Lyor Cohen führt den Beinamen „Little Lansky“ , dies nach dem berühmten Gangster Meyer Lansky.

Ihm und seinen New Yorker Kumpanen ist es daher zu danken, dass man heute in vielen Kneipen, Supermärkten oder Diskotheken der Welt ein von elektrischen Gitarren, Schlagzeugen, Saxophonen und ähnlichen Instrumenten erzeugtes rhytmisches und vollkommen unmelodisches Lärmgebilde vernimmt, welches nichts mehr mit der populären Musik zu tun hat, wie wir sie kennen.

Und wem das nicht reicht, der kann sich einen ganz großen bösen schwarzen Gangsta-Rapper auf Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch oder Russisch genehmigen, in der Regel begleitet von einer lasziven Blondine mit piepsiger Stimme, die nur darauf wartet, möglichst schnell auf den entblössten Hintern zu fallen.

All dies mit einer riesigen Propagandamaschine wie etwa Time-Warner weltweit zum Wohle der kids verbreitet, die den sound total cool finden und uns für musikalische Fossilien halten. Genau wie wir, als wir damals die konsternierten Gesichter unserer Eltern und Großeltern sahen auf die Bitte hin, uns zum Geburtstag die neueste Single der Stones zu schenken.

Mit dem kleinen Unterschied, dass Crack damals nicht zum Wunschzettel gehörte.

RIA ist für Kinder die zerstörerischste Lobbymacht Amerikas

Die ganze widerliche Bande ist derartig umfassend organisiert, dass sie sich eine Lobby mit über siebzig Agenten leisten kann. Die nennt sich „Recording Industry of America“, oder RIA, und wird von einer „starken“ Frau namens Hillary Rosen geführt, Busenfreundin des vorgenannten Little Lansky Cohen.

Dies ist es, was Dolores Tucker, die Gründerin des National Political Congress of Black Women, hierzu anzumerken hatte:

In Bezug auf Kinder ist RIA die zerstörerischste Lobbymacht in ganz Amerika überhaupt. Es ist unbegreiflich, dass jemand mit einem Minimum an Gewissen die Förderung, den Vertrieb und den Verkauf von Gangsta-Porno-Rap an Kinder propagieren kann.“

Uns aber erscheint es durchaus begreiflich, erkennen wir doch schon längst die Macht und Methode hinter dem Unbegreiflichen.

Andererseits ist noch nicht alles verloren!

Ich schreibe diese Zeilen während der Vorweihnachtszeit, und das mittelalterliche Städtchen, in dem meine kleine Familie und ich nach unserer überstürzten Flucht aus der Ukraine Unterschlupf gefunden haben, bereitet sich auf das größte Fest des Jahres vor. Allerlei Konzerte gehören dazu, so auch am kommenden Sonntag eines in der schönen alten Kirche. Fünf Kinderchöre aus Stadt und direkter Umgebung werden singen, und das ist aus einem ganz besonderen Grund ausgesprochen erfreulich.

Denn im letzten Jahr waren es erst … drei !

Ein Kinderchor beim Üben. Foto: iStock

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion