Ermittlungen aufgenommen: Schweizer Biotech-Firma lässt Hunde bei Hamburg vergiften

In einem Labor bei Hamburg sterben Hunde einen qualvollen Tod. Im Auftrag einer Schweizer Firma wird den Hunden eine "unbekannte Substanz verabreicht" und sie anschließend in winzigen Käfigen zum Sterben zurückgelassen. Kein Tier verlasse das Labor lebend, so ein interner Ermittler.
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"Kein Hund kommt hier lebend raus", berichtet ein verdeckter Ermittler über Tierversuche bei Hamburg. Auftraggeber ist eine Schweizer Biotech-Firma. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times16. Oktober 2019

Tierversuche stehen seit Jahren in der Kritik, doch offenbar gibt es immer noch Firmen, bei denen sie an der Tagesordnung sind. Und es gibt immer noch Labore, die diese Versuche durchführen – auch in Deutschland. Jüngste Enthüllungen aus dem Tierversuchslabor LPT bei Hamburg offenbaren einmal mehr die grausame Praxis.

Über Monate dokumentierte ein verdeckter Ermittler des deutschen Vereins Soko Tierschutz e. V. das Vorgehen vor Ort. Als Tierpfleger hatte er direkten Zugang zu den Hunden.

Kein Hund kommt hier lebend raus

Friedrich Mülln, Vorstandsmitglied der Soko, berichtet von jungen Beagles, denen im Auftrag der Schweizer Biotech-Firma Inthera „eine hohe Dosis einer Substanz verabreicht wurde.“ Das Ziel der Versuche sei „diejenige Dosis zu finden, bei der schwere Nebenwirkungen – bis hin zum Tod – eintreten“, berichtet SRF. Nach dem qualvollen Tod würde man die Hunde obduzieren, auch überlebende Tiere werden dafür getötet.

Die Aufnahmen des Ermittlers zeigen, wie die Tiere über Nacht allein bleiben. Ihren Todeskampf müssten sie ohne Betreuung, Fürsorge und Erlösung auf den kalten Fliesen ihrer Zwinger austragen. Damit verstoße die Versuchsanstalt gegen internationale Tierschutzgesetze. „Vorgesehen ist, dass die Tiere, wenn es ihnen schlecht geht, rechtzeitig eingeschläfert werden.“ Nicht dass sie einfach in ihrem Blut verenden, so Julika Fitzi vom Schweizer Tierschutz.

„Der Staat zwingt Pharma- und Chemiekonzerne zu diesen veralteten, unsicheren und grausamen Vergiftungsversuchen. […] Vor der Verantwortung, die Versuche zu genehmigen und zu kontrollieren, drückt sich der [deutsche] Staat weitgehend“, schrieb Soko unter ihr Video.

Warum Deutschland?

Deutsche Gesetze mögen in vielen Dingen sehr genau sein, was den Tierschutz betrifft, könnte man jedoch meinen, dass die deutsche Gesetzgebung schläft. Während in der Schweiz ein derartiger Versuch undenkbar ist, müssen man in Deutschland den Test lediglich der Behörde melden. Kommt keine Rückmeldung, könne man ohne Auflagen beginnen, erklärt Fitzi. Zudem sei es günstiger als in der Schweiz.

Kritisch sei vor allem die Vorgehensweise des Labors, nach Testbeginn – und damit nach Meldung bei der Behörde – weitere Hunde in die Tierversuche einzubringen. Wie die Soko Tierschutz berichtete, war dieses Vorgehen jedoch mit dem Auftraggeber abgestimmt.

Sowohl das Versuchslabor als auch der Auftraggeber äußerten sich nicht direkt zu den Vorfällen. Vonseiten des Labors hieß es, „solche Studien seien vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Und: ‚Unsere Tierhaltung wurde noch nie beanstandet'“, schrieb SRF. Indes teilte das Schweizer Unternehmen unspezifisch mit: „Bis Inthera Klarheit über den Sachverhalt hat, wird die Firma keine weitere Zusammenarbeit mit dem von Ihnen genannten Dienstleiter aufnehmen.“ – Was nicht heißt, das laufende Versuche abgebrochen werden.

Gemäß SRF hat das „zuständige Veterinäramt […] auf die Recherchen reagiert und Ermittlungen gegen LPT aufgenommen.“ (ts)

Das folgende Video enthält Material, das für einige Menschen verstörend wirken könnte!



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