Alarm an Berliner Schule: Polizei ermittelt wegen Notruf-Missbrauch

Aufruhr an einer Berliner Schule: Ein bewaffneter Mann soll sich in der Nähe des Eingangs aufhalten. Doch die Notrufe entpuppen sich als Fehlalarm. Der Missbrauch der Notruf-App ist nicht neu.
Polizei steht nach mehreren Notrufen vor der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin Kreuzberg.
Polizei steht nach mehreren Notrufen vor der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin Kreuzberg.Foto: Christophe Gateau/dpa
Epoch Times28. Juni 2023

Großes Aufatmen an der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Kreuzberg: Die Notrufe über einen bewaffneten Mann am Schuleingang haben sich als Fehlalarm herausgestellt. „Es wurde ein Strafermittlungsverfahren wegen des Missbrauchs von Notrufen eingeleitet“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Ermittlungen laufen gegen unbekannt. Von wo genau die Notrufe abgesetzt wurden, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen.

Wegen mehrerer Notrufe am Mittwochmorgen hatte die Polizei Durchsuchungen an der Schule veranlasst. Laut einem Notruf, der gegen 9.30 Uhr über die Nora-App bei der Polizei einging, soll eine männliche Person mit einem waffenähnlichen Gegenstand am Eingang der Schule gesehen worden sein. Kurz darauf ging ein zweiter Notruf über die App ein. Zunächst waren alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert worden, in ihren Klassenräumen zu bleiben.

Schüler und Lehrer verließen Gebäude

Nach Angaben der Sprecherin wurde kein bewaffneter Mensch gefunden. Der Polizeieinsatz wurde gegen um 12.50 Uhr beendet. Beobachtungen eines dpa-Reporters zufolge verließen Lehrer und Schüler gegen 13 Uhr das Schulgebäude. Es sei psychologisches Betreuungspersonal bereitgestellt worden. Die Stimmung wirkte ausgelassen. Die Lehrer unterhielten sich, während einige Kinder Ball spielten. Zwischendurch habe es Applaus gegeben. Kurze Zeit später holten Eltern ihre Kinder von der Schule ab und fielen sich erleichtert in die Arme. Gegen 13.30 Uhr lichtete sich der Schulhof.

Die App Nora ist eine offizielle Notruf-App der Bundesländer. Menschen in Notlagen können darüber Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen. Notrufe lassen sich damit auch ohne Sprechen absetzen. Das soll insbesondere Menschen mit Sprach- und Höreinschränkungen helfen – und Menschen, die in bedrohlichen Lagen möglichst unbemerkt Hilfe rufen wollen. Genutzt wird die Standortfunktion des Geräts. Registrieren muss man sich mit einer Mobilnummer und dem Namen. In Bayern nahm der Missbrauch der App zuletzt stark zu. Auch aus anderen Bundesländern sind Fälle von vorgetäuschten Notrufen über die App bekannt.

Die Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Kreuzberg ist eine Gemeinschaftsschule mit etwa 1200 Schülern und 125 Lehrern, wie es auf der Internetseite der Schule heißt. Das Schulgelände umfasst demnach sieben Hektar und 140 Räume. (dpa)



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