Blumen, Schokolade – und Kühe: So feiert die Welt den 14. Februar

Blumen für sie, Schokolade für ihn, Umarmungen für Kühe: Zum Valentinstag gibt es weltweit die unterschiedlichsten Traditionen.
Eine rote Rose zum Valentinstag? Kann sein, muss aber nicht sein. Paare können sich Liebe ganz unterschiedlich zeigen.
Eine rote Rose zum Valentinstag? Kann sein, muss aber nicht. Paare können sich ihre Liebe ganz unterschiedlich zeigen.Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Von 14. Februar 2023

Zum Valentinstag werden in Deutschland auch in diesem Jahr wohl Millionen Blumen verschenkt. Viele örtlichen Blumengeschäfte bieten einen Abhol- oder Lieferservice an, bei Versandhändlern können Sträuße darüber hinaus online bestellt werden. Rund um den 14. Februar floriert das Geschäft. Und zwar so stark, dass es gar das Gerücht nährt, der Valentinstag sei eine Erfindung der Blumenhändler.

In der Tat können die Traditionen dieses Feiertages Jahrtausende weit zurückverfolgt werden. Wenn Paare am 14. Februar ihre Liebe und Zuneigung mit Blumen und anderen Präsenten ausdrücken, berufen sie sich auf den heiligen Valentin. Welche historische Gestalt dieser genau ist, lässt sich allerdings wohl nie wirklich aufklären.

Im Heiligenverzeichnis stehen gleich drei Märtyrer namens Valentin unter dem 14. Februar eingetragen. Der eine soll römischer Priester gewesen sein, der zweite Bischof der italienischen Provinz Terni – allerdings könnten diese beiden Valentins auch ein und derselbe sein. Der dritte soll mit christlichen Märtyrern in Afrika gelitten haben.

Blumen für frisch Vermählte im dritten Jahrhundert

Am gebräuchlichsten ist, den in Rom oder Terni als Priester oder Bischof tätigen Valentin als den Schutzpatron der Liebenden anzusehen. Allerdings ist die Quellenlage zu dessen Leben unklar. Valentin wurde aber wohl im dritten Jahrhundert hingerichtet.

Eine Legende besagt, dass er sich gegen Kaiser Claudius II. auflehnte, indem er junge Paare nach christlichem Zeremoniell traute. Dies wurde damals strikt verboten. Valentin soll den frisch Vermählten auch Blumen geschenkt haben – die Ehen standen im Ruf, besonders harmonisch zu verlaufen.

So unklar die genaue Geschichte des Valentinstages ist, so klar ist aber die lange Verehrung des Heiligen. Schon im Mittelalter zählte er in Italien zu den volkstümlichsten Heiligen. Auch in Frankreich und England verbreitete sich damals das Brauchtum um Valentin – nachzulesen etwa in William Shakespeares „Hamlet“, wo Ophelia den Valentinstag besingt.

Andere Länder, andere Sitten

Der Tag der Liebe wird heute weltweit zelebriert. Je nach Land und Tradition drücken Menschen ihre Zuneigung zum Partner, zur Familie und Freunde auf unterschiedlichste Art und Weise aus.

Bei den Deutschen scheiden sich am 14. Februar die Geister. Der Valentinstag war hierzulande erst nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt, als die US-Soldaten den Brauch aus Amerika mitbrachten. Seitdem fiebern einige dem Tag entgegen. Mit Blumen, Grußkarten und Naschereien zeigen Verliebte, Verlobte und Verheiratete ihre Zuneigung zueinander. Andere wiederum haken den Tag als „kommerziellen Quatsch“ ab. Für die Liebe brauche man keinen festgelegten Tag – so eine breit vertretene Meinung.

Italien

Anders sieht es in Italien aus. In Verona, dem norditalienischen Schauplatz der Liebesgeschichte von „Romeo und Julia“, findet um den 14. Februar ein viertägiges Fest statt. Herzförmige Laternen, Märkte und kulturelle Veranstaltungen ziehen jedes Jahr Tausende Touristen an. Tradition ist auch ein Schreibwettbewerb, bei dem die schönsten Liebesbriefe gekürt werden.

Viele italienische Paare treffen sich zudem an Brücken, um Liebesschlösser mit ihren eingravierten Initialen an den Geländern anzubringen. Der Schlüssel wird anschließend ins Wasser geworfen.

Spanien verbindet Kultur und Liebe

Den Tag des Sant Jordi oder auch „Tag der Verliebten“ feiern die Katalanen im Nordosten Spaniens am 23. April. Dieses Volksfest verbindet Kultur und Liebe und wird zu Ehren des Heiligen Georg, Schutzpatron der Verliebten, begangen. Die Straßen und Balkone werden an diesem Tag mit Büchern und Rosen geschmückt. Traditionell bekommen die Männer Bücher geschenkt und die Frauen Rosen.

Eine Frau schmückt ihren Balkon mit Papierrosen während des Sant-Jordi-Tages am 23. April 2020 in Barcelona, Spanien. Foto: David Ramos/Getty Images

England

Seit dem 15. Jahrhundert werden in England zum Valentinstag traditionell Gedichte verschickt. Ursprünglich wurden die Paare zufällig per Los bestimmt, die einander kleine Geschenke machten. Heute werden auch Pralinen und dekorierte Karten mit Gedichten verschenkt.

Japan

In Japan sind es nur die Frauen, die die Männer am 14. Februar beschenken. Für Freunde, Verwandte, männliche Kollegen und den Chef gibt es die „Pflichtschokolade” Giri choco, die in der Regel etwas preiswerter ist. Die Partner und Ehemänner bekommen hingegen die „Favoriten-Schokolade” – Honmei choko, die zum Teil auch selbstgemacht wird. Einen Monat später revanchieren sich die beschenkten Männer. Zum „White Day“ am 14. März gibt es für die Frauen weiße Schokolade, Marshmallows oder andere weiße Süßigkeiten.

Indien feiert „Tag der Kuhumarmung“

Immer mehr junge Inder folgen den internationalen Trends und feiern den Valentinstag ebenfalls mit Rosen und Schokolade. Als Reaktion darauf hat die staatliche Tierschutzbehörde Indiens am 6. Februar 2023 die Bevölkerung dazu aufgerufen, dem modernen, westlichen Vorbild nicht mehr zu folgen.

Der 14. Februar soll in Indien künftig als „Tag der Kuhumarmung“ zelebriert werden. Kühe zu umarmen bringe „emotionalen Reichtum, da sie unser individuelles und kollektives Glück steigert“, schrieb das Ministerium in einer Pressemitteilung. Kühe werden in den meisten Regionen Indiens als heilig angesehen.

Mit dem Appell wolle die Regierung die hinduistischen Traditionen wieder beleben, die mit dem Einzug westlicher Lebensweise auszusterben drohten, heißt es weiter. Viele Hindus sehen die modernen Werte des Westens als Gefahr für ihre Kultur und Tradition. Der Valentinstag, wie er heute gefeiert wird, fördere aus ihrer Sicht die Promiskuität.

Indische Hindu-Anhänger versammeln sich während einer Kuhanbetung am 19. November 2015. Symbolbild. Foto: STR/AFP via Getty Images

(Mit Material von afp)



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