EpochTV-Dokumentation „Der Schattenstaat“: Gleichermaßen Alarmsignal wie Hoffnungsschimmer
„The Shadow State – Der Schattenstaat“ mit Kevin Stocklin als Produzent, Autor und Erzähler ist gleichermaßen Alarmsignal wie Hoffnungsschimmer. Die Dokumentation macht auf die Gefahren der ESG-Bewegung aufmerksam, zeigt, wo sie verankert ist und wo das Potenzial liegt, eine Gegenbewegung zu formieren.
Die Vorgeschichte von ESG ist rasch erzählt: Früher hatten erfolgreiche Unternehmen nur drei Dinge zu beachten: Sie sollten bestenfalls ein nützliches Produkt produzieren, Angestellte vernünftig behandeln und bezahlen und sich den Gesetzen und staatlichen Marktregulierungen unterwerfen.
Das änderte sich erst, als Marken größer wurden, sich Monopole bildeten und Unternehmensberater feststellten, dass das Image einer Marke den eigentlichen Wert eines Produktes erhöhen kann.
Das war die Stunde von „Corporate Social Responsibility (CSR)“, auf deutsch: der Unternehmensverantwortung. Aber dabei blieb es nicht. Zum Start von CSR ging es noch um freiwillige Beiträge der Wirtschaft, z.B. für Umweltprojekte und private gemeinnützige Organisationen. Früher hieß das in der Nachbarschaft ein paar Bäume pflanzen, eine Schule unterstützen oder einen Teil des Umsatzes für Friedensprojekte ausgeben, wie die Eiscremefirma Ben & Jerrys 1988. Es ging um Verantwortungsbewusstsein in einer Win-win-Situation. Keine neue Idee. Viele Unternehmer empfinden im weitesten Sinne Verantwortung für ihre Unternehmen und die Gesellschaft. Das war auch die Einstellung von einer ganzen Reihe früherer Industrieller wie Siemens, Bosch oder Voith. In den 1990ern begannen sich überstaatliche Institutionen wie die EU für CSR zu interessieren und stellten erste CSR-Richtlinien auf.
Der Effekt war ernüchternd: Auf einmal war CSR nicht mehr nur ein Instrument der Imagepflege, sondern wer kein CSR betrieb, lief direkt Gefahr, einen Imageschaden zu erleiden. Unternehmerisches CSR-Engagement ist die Vorstufe der ESG-Bewegung „environmental, social, and governance“, zu deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Von der Imagepflege zur ultimativen Erpressbarkeit
Zu den ausführenden Produzenten der Dokumentation gehört Jasper Fakkert, der Chefredakteur der US-Ausgabe von Epoch Times. Zur Doku gibt es mittlerweile einen eigenen Twitter-Account, sogar Merchandising Produkte wie T-Shirt und Poster werden vertrieben.
Die Doku geht der Frage nach, ob ESG zu einer gefährlichen Ideologie geworden ist. Auf den ersten Blick geht es dabei ja um positive Forderungen zum Wohle der Gemeinschaft. Aber „The Shadow State – Der Schattenstaat“ zeigt eindringlich, dass es sich hier um eine erpresserische Bewegung handelt, die den großen Unternehmen der Welt den Kampf angesagt und ihnen gleichzeitig bei Gefolgschaft alle Vorzüge einer Sonderstellung schmackhaft gemacht hat.
Die Kernkritik der Dokumentation ist der Vorwurf des Missbrauchs des Regulierungsstaates. Die Dokumentation versucht aufzuspüren, wer hinter der ESG-Bewegung steht, wer zu jenem ausgewählten Kreis gehört, die den großen Unternehmen der Welt vorschreiben, was sie zu welchen Bedingungen mit welchen Mitarbeitern zu produzieren haben. Die Dokumentation präsentiert eine Reihe von ausgewiesenen Fachleuten, die quasi die Kronzeugenrolle übernehmen. Darunter befinden sich Hochkaräter wie EX-Blackrock Geschäftsführer Taraq Fancy, mit Preisen ausgezeichnete Journalisten wie Alexander Newman oder Jeff Landry, der gewählte Attorney General von Louisiana/USA.
Die Doku geht der Frage nach, ob die US-Regierung heute Unternehmen benutzt, um die US-Amerikaner zu kontrollieren, weil ihr selbst dazu die Hände gebunden sind. Auch die Rolle der Tech-Unternehmen wird beleuchtet und die Frage gestellt, warum sich diese Unternehmen zum verlängerten Arm der Regierung haben machen lassen. Hatte die ESG-Bewegung hier besonders erfolgreiche Druckmittel?
Der Schattenstaat | Eine original EpochTV-Dokumentation | Premiere 22.06. 17:00 Uhr
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Zwei Kronzeugen der Anklage
Der Finanzunternehmer Vivek Ramaswamy fasst die Motivation der am ESG teilnehmenden Tech-Unternehmen beispielhaft zusammen:
„Die Tech-Unternehmen erkannten, dass die frühere Bedrohung ihrer Monopolmacht in diesem Land von den Linken ausgegangen war. Und Sie wissen, die Linken waren skeptisch gegenüber der geballten Macht der Konzerne. (…) ‚Break up Big Tech‘, das war ein linker Slogan, bevor es ein rechter wurde. Okay. Aber die Tech-Unternehmen erkannten: ‚Wir können unsere Monopolmacht tatsächlich schützen, indem wir die Ziele derjenigen fördern, die uns als ihre Feinde betrachten. Also zensieren wir Inhalte, löschen Redebeiträge, Hassreden und Fehlinformationen, die Sie nicht im Internet sehen wollen. Dafür erwarten wir von Ihnen, dass Sie bei unserer Monopolstellung in der Tech-Branche wegschauen.‘ “
Das Fazit des ehemaligem NYU-Prof. Michael Rectenwald versucht die Motivation zu ergründen:
„Sie bekommen die Möglichkeit, dass sie sich, mit dem Wissen, dass der Markt jetzt manipuliert ist, nicht mehr wirklich um Kunden oder Aktionäre kümmern müssen. Ihre Hauptsorge ist, wer mir den Rücken freihält. Und der Staat ist die Instanz, die Ihnen notfalls aus der Patsche hilft und Ihre Bemühungen unterstützt und Ihnen hilft, Konkurrenten loszuwerden, wie im Fall der sozialen Medien, wo wir die Absprachen zwischen der Bundesregierung und Facebook, Twitter und so weiter sehen. Diese Bundesbehörden üben Druck auf Facebook aus, um bestimmte Ansichten zu zensieren. Die Unternehmen, die das staatliche Narrativ widerspiegeln und wiederholen, werden belohnt und diejenigen, die das nicht tun, werden bestraft.“
Hier ist auch die Erklärung dafür zu finden, warum sich überhaupt so viele Unternehmen der ESG-Bewegung anschließen, wo sie doch zum Teil massive Einbußen hinnehmen müssen, wie zuletzt das Getränkeimperium Anheuser Bush, das mit seiner Bud-Light Werbung für die LGTBQ-Community scharfe Kritik und herbe wirtschaftliche Einbußen hinnehmen mussten.
Zu Beginn der 80 Minuten langen Dokumentation „The Shadow State – Der Schattenstaat“ werden jene Unternehmen aufgezählt, die sich der SEG-Ideologie bereits unterworfen bzw. angeschlossen haben.
Klaus Schwab, der Gründer des mächtigen Weltwirtschaftsforums, kommt auch zu Wort:
„Lassen Sie uns klarstellen: Die Zukunft passiert nicht einfach so. Die Zukunft wird von uns gestaltet. Durch eine mächtige Gemeinschaft, wie Sie hier, in diesem Raum. Wir haben die Mittel, um den Zustand der Welt zu verbessern.“
Und der preisgekrönte Journalist Alexander Newman meint einordnend, es sei immer schwieriger zu unterscheiden, wo der private Sektor aufhöre und die Regierung beginne, „wir sehen eine Verschmelzung der beiden“.
Schlachtengemälde mit ungewissem Ausgang
Stocklin ordnet alle Stimmen sauber ein, er webt den roten Faden hin zu einem erschreckenden Gesamtbild. Ein großes Schlachtgemälde. Er sieht in der „Wall Street“ das Zentrum der ESG-Bewegung. Damit umfasse ESG die weltweit größten Banken, Investmentmanager, Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften sowie internationale Organisationen, wie das Weltwirtschaftsforum.
Die ESG-Branche verfüge über ein gewaltiges Vermögen von 55 Billionen Dollar, welches bis 2025 noch auf voraussichtlich 100 Billionen Dollar anwachsen werde. Das wiederum umfasst dann über fünfhundert der weltweit größten Unternehmen aus Branchen wie Finanzen, Technologie und Medien, die sich verpflichtet hätten, die ESG-Bewegung zu unterstützen.
Doch ESG ist eine abstrakte Größe. Hier gibt es keine Mitgliedsanträge, kein Präsidium oder gar eine Geschäftsführung. Die vermuteten wechselseitigen Abhängigkeiten bleiben undurchsichtig. Wenn es um die Definition der ESG-Maßnahmen geht, synchronisieren sich diese wie von Zauberhand. Die Autoren sitzen in den jeweiligen Unternehmen, während der eigentliche Treibstoff der Synchronisation eine Art Zaubertrank bleibt.
Will Hild, der Exekutivdirektor von Consumers‘ Research erklärt:
„Hat man die Finanzmärkte unter Kontrolle und den Zugang zu Kapital, kann man jeder Branche in den Vereinigten Staaten diktieren, wie alles zu laufen haben… Sie haben ein erschreckendes Maß an Kontrolle über einzelne Menschen und was sie tun können.“
Auf den Spuren des Organigramms der ESG-Bewegung
Die Epoch Times Dokumentation versucht zu ergründen, wo die ESG-Fäden zusammenlaufen. Hier gelingt eine erstaunliche Annäherung. So viel sei verraten: Die Macht dieser Bewegung bezeichnet Elon Musk als Inkarnation des Teufels.
Wer nun von Europa oder Deutschland aus meint, dass alles wäre eine ziemlich anglo-amerikanische Angelegenheit, der wird in vielen Stichproben-Recherchen auf etliche Absichtserklärungen von europäischen Unternehmen stoßen, wie beispielsweise bei der deutschen Volkswagen Group. ESG ist bereits tief in die Unternehmenspolitik des Wolfsburger Autokonzerns eingedrungen.
Der großen Epoch Times Dokumentation „The Shadow State – Der Schattenstaat“ ist es auf beeindruckende Art und Weise gelungen, das Organigramm der ESG-Bewegung und die Motivation dahinter aufzudecken. Erschreckend? Natürlich auch das. Aber in Kapitel sechs der Dokumentation werden dem Zuschauer unter „The Backlash“ auch eine Reihe von Auswegen und Gegenmaßnahmen aufgezeigt.
Nein, diese große Verstörung in Spielfilmlänge bietet zwar kein Happy End, aber durchaus so etwas, wie einen Hoffnungsschimmer. Und damit werden bis kurz vor Ende der Doku tatsächlich nur noch die wenigsten Zuschauer gerechnet haben.
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