Dr. Valentin Bruttel ist von der Laborthese überzeugt – Die Polemik gegen ihn hat ihn überrascht

Laborthese oder Zoonose? „Bis heute gibt es keinen einzigen klaren Hinweis auf einen natürlichen Ursprung" Der planmäßige Versuch, die Laborthese als Verschwörungstheorie zu diffamieren, begann bereits in den ersten Wochen des offiziellen Pandemiegeschehens. Stattdessen wurde der Welt die belegarme These präsentiert, dass Corona Ergebnis einer Zoonose sei.
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Dr. Valentin Bruttel: „Die Regierungen müssen eine unabhängige Expertenkommission stellen, welche die vielen Erkenntnisse zusammenträgt und bewertet. Der Großteil dieser Gain-of-Function-Experimente sollte eingestellt oder zumindest z.B. auf einer isolierten Insel durchgeführt werden.“Foto: i-Stock
Von 18. November 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf alexander-wallasch.de.

Heute verdichten sich die Indizien dafür, dass diese Zoonose-Behauptung eine Verschwörungstheorie ist. Aktiv beteiligt sind maßgebliche Wissenschaftler aus der ganzen Welt, die vergaßen Einspruch zu erheben, als Kollegen wie der US-amerikanische Regierungsberater Anthony Fauci darauf bestanden, dass es keine Laborthese sein durfte.

Der Grund dafür ist bis heute nicht hinreichend öffentlich gemacht worden. Die amerikanische Beteiligung am Aufbau der Labore in Wuhan ebenso wie die Mitarbeit bestimmter Wissenschaftler dort sind schwerwiegende Hinweise, welche die Diskussion zunehmend bestimmen.

Couragierten Wissenschaftlern wie dem an der Uni in Hamburg lehrenden Prof. Roland Wiesendanger ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Laborthese nicht gänzlich auf dem Index landete und von immer mehr Fachleuten als wahrscheinlich angenommen wird.

Im Interview mit alexander-wallasch.de erwähnte Prof. Wiesendanger explizit die Arbeit des in Würzburg forschenden Dr. Valentin Bruttel (Projektleiter AIM Biologicals), der eine neue Studie zum Laborursprung von SARS-CoV-2 publiziert hat. Prof. Wiesendangers Kommentar:

Nach der ominösen Telefonkonferenz vom 1. Februar 2020 unter Leitung von Jeremy Farrar, Francis Collins und Anthony Fauci, änderten Andersen und andere Virologen als Teilnehmer dieser Telefonkonferenz ihre Meinung um 180 Grad innerhalb von drei Tagen, ohne dass sie bis heute erklären können, was sie dazu veranlasst hat. Nun sind es teilweise die gleichen Virologen, die versuchen, jetzt auch die Studie von Herrn Dr. Bruttel kleinzureden oder zu diffamieren.“

Alexander-wallasch.de sprach jetzt mit Dr. Bruttel über seine Arbeit und wie sich die Wochen nach der Veröffentlichung für ihn angefühlt haben:

Alexander Wallasch: Hätten Sie mit so viel Gegenwind gerechnet? Die Vorwürfe waren ja teilweise auch sehr persönlich. Schon Prof. Wiesendanger hatte massiv persönliche, vor allem mediale Angriffe erlebt …

Dr. Valentin Bruttel: Nein, nicht wirklich. Es handelt sich um einen Preprint, eine Vorveröffentlichung, die noch unabhängig überprüft werden muss. Uns war natürlich klar, dass wir da in ein Wespennest stechen könnten. Aber es ist eine noch nicht validierte, theoretische Arbeit. Csabai und Kollegen haben Sequenzierungsdaten eines wahrscheinlich direkten Vorgängers aller SARS-CoV-2 (SC2)-Linien publiziert, der wohl auf in der Virologie oft verwendeten Laborzelllinien gehalten wurde. Das wurde in den Medien fast völlig ignoriert.

Was mich allerdings überrascht hat, war, wie unwissenschaftlich die Gegenargumente vorgebracht werden. Die Arbeit wurde von zahlreichen Virologen als völliger Quatsch betitelt, ohne dass aus den Gegenargumenten ersichtlich wäre, dass zentrale biotechnologische Überlegungen überhaupt verstanden wurden.

Der einzig valide Kritikpunkt war, dass einige Schnittstellen durch einen Austausch mit anderen Viren entstanden sein könnten, die in China später publiziert wurden. Diese weisen in den Sequenzierungsdaten aber klare Hinweise auf Manipulationen auf. Wir werden mindestens entsprechende Hinweise in den Preprint einarbeiten, oder diese signifikant verdächtigen Genome ausklammern.

Alexander Wallasch: Nicht nur Ihr Team und die Arbeit von Prof. Wiesendanger, auch eine „Großstudie“ der US-Recherchegruppe ProPublica hält jetzt die Laborthese für hochwahrscheinlich. Wie sind Ihre und die Arbeiten von Wiesendanger und ProPublica miteinander zu vergleichen, wer ist wie vorgegangen, inwieweit könnte man sagen, die Arbeiten ergänzen sich?

Dr. Valentin Bruttel: Herr Prof. Wiesendanger hat ja vor allem eine Vielzahl von allgemein verständlichen und öffentlich zugänglichen Hinweisen auf einen Laborursprung gesammelt. ProPublica hat zum Beispiel jetzt die interne Kommunikation in der Kommunistischen Partei Chinas analysiert. Auch viele ehemalige Geheimdienstmitarbeiter gehen von einem Laborursprung aus, ebenso viele Virologen hinter vorgehaltener Hand, wie veröffentlichte interne E-Mails belegen. Es weist alles klar in die gleiche Richtung. Und bei gegenteiligen Publikationen werden Labore in den Karten vom Markt einfach nicht eingezeichnet, oder ignoriert, dass gezielt Leute mit Kontakt zum Markt untersucht wurden. Da liegt einiges im Argen.

Es wäre aber Aufgabe für ein Recherche-Team oder eine Untersuchungskommission, all diese Hinweise mal zusammenzutragen und eine Gesamteinschätzung abzugeben. Unser diesbezüglicher Brief, initiiert von Prof. Courtier-Orgogozo an die EU-Kommission, verlief leider im Sand.

Alexander Wallasch: Was war überhaupt die Motivation für Sie und Ihr Team, dieses Minenfeld zu betreten?

Dr. Valentin Bruttel: Ich bin erstmals stutzig geworden, mit welcher Vehemenz ein Laborursprung ausgeschlossen wurde, ohne dass dies auch nur halbwegs mit belastbaren Daten unterfüttert wurde. Bis heute gibt es keinen einzigen klaren Hinweis auf einen natürlichen Ursprung, die Studien, die auf den Markt hinweisen, enthalten eklatante Fehler. Die Furinschnittstelle war von Anfang an sehr verdächtig, da sie bei keinem nahe verwandten Virus vorkommt, aber genau an dieser Stelle zum Beispiel schonmal in das erste SARS-Spike eingebaut wurde.

Wuhan ist einer von ganz wenigen Orten auf der Welt, in denen vergleichbare Fledermaus-Coronaviren synthetisch nachgebaut und manipuliert wurden. Wie genau, lässt sich einfach nachlesen, und auch, welche Spuren diese Manipulationen in einem Genom hinterlassen. Ich arbeite fast täglich mit DNA-Analysesoftware, da ist es kein Aufwand, nachzusehen, ob vergleichbare Spuren im Genom von SC2 zu finden sind.

Bezüglich der Motivation orientiere ich mich immer am Leitmotiv meiner Universität: Veritati, der Wahrheit verpflichtet. Ich halte solche Gain-of-Function-Forschung an Krankheitserregern aber auch für ethisch falsch, da es einfach immer wieder Unfälle gibt und dann auch Menschen betroffen sein können, die von den Experimenten noch nicht mal etwas wissen.

Alexander Wallasch: Was ändern diese Erkenntnisse an der Bewertung der Corona-Maßnahmen? Gibt es überhaupt einen Handlungsauftrag für die Regierungen, die sich aus den Erkenntnissen einer Laborthese ableiten könnte? Gibt es einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert?

Dr. Valentin Bruttel: Zu Coronamaßnahmen kann ich wenig sagen, das ist nicht mein Fachgebiet. Ich sehe die Regierungen in der Pflicht, hier eine unabhängige Expertenkommission zusammenzustellen, die die vielen auch über das Internet verfügbaren Erkenntnisse erstmal zusammenträgt und bewertet. Und meiner Meinung nach sollte ein Großteil dieser Gain-of-Function-Experimente eingestellt oder zumindest zum Beispiel auf einer isolierten Insel durchgeführt werden, da ein Laborunfall nie ausgeschlossen werden kann, und bisherige Studien meiner Meinung nach kaum einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen erbracht haben. Zum Beispiel wurde in Rotterdam ein wohl fast hundertfach tödlicheres Virus als Omicron, H5N1, so verändert, dass es wohl ähnlich ansteckend wird wie Corona.

Diese Experimente hätten bei einem Unfall hunderte Millionen Menschenleben kosten können, und bei einem ähnlichen Versuch in den USA sind zwei Unfälle dokumentiert. Und dieses Ausgangsvirus existiert in der Natur überhaupt nicht mehr, die Erkenntnisse sind für die allgemeine Sicherheit absolut irrelevant.

Alexander Wallasch: Wann rechnen Sie mit einer abschließenden Begutachtung Ihrer Arbeit? Welche zustimmenden Stimmen gab es bisher?

Dr. Valentin Bruttel: Es gab sehr viel Feedback, wobei vor allem viele Virologen unsere im Kern sehr biotechnologischen Überlegungen wohl kaum verstanden haben. Da wurde zum Beispiel immer wieder behauptet, dass man die Schnittstellen einfach verschwinden lassen könne. Das kann man, wenn man nur ein oder zwei Varianten eines Virus herstellen will, aber nicht, wenn man zahlreiche Varianten testen will, wie zum Beispiel in Wuhan geplant.

In Deutschland hat, glaube ich, keine einzige Zeitung nachgelesen, welche Arbeiten in Wuhan laut DEFUSE-Forschungsantrag überhaupt geplant waren, oder einen mit hierfür benötigten Screeningverfahren vertrauten Biotechnologen befragt. Frau Corin und Frau Kopp von U.S. Right to Know haben sich die Mühe gemacht und zitieren einige positive Einschätzungen zu unserer Vorveröffentlichung, zum Beispiel von Prof. Sylvestre Marillonnet oder Prof. Justin Kinney.

Wir müssen aber wohl sowohl die damals von Virologen geplanten Arbeiten als auch unsere biotechnologischen Überlegungen noch viel ausführlicher erklären. Wir wurden auch aus meiner Universität ermutigt, die Arbeit diesbezüglich zu verbessern und anschließend bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift einzureichen, wobei immer schwer vorhersagbar ist, wie lange ein solches Reviewverfahren dauert.

Alexander Wallasch: Sie haben die Genome bekannter, künstlich erstellter Viren mit jenen ihrer natürlichen Vorbildviren verglichen. Können Sie dem Laien erklären, wie so etwas überhaupt gemacht wird? Sind das theoretische Arbeiten oder sitzen Sie real über Proben im Labor? Das verstehen viele Leser nicht wirklich.

Dr. Valentin Bruttel: Real im Labor arbeite ich an der Entwicklung von gezielten, nebenwirkungsarmen proteinbasierten Medikamenten für Autoimmunerkrankungen. Dabei nutze ich die eigentlich für solche klar nützlichen biotechnologischen Arbeiten entwickelten Methoden wie DNA-Syntheseverfahren oder DNA-Schneideenzyme, die einige wenige Virologen eben auch nutzen, um synthetische Viren herzustellen.

Die Arbeiten zum Ursprung von Corona sind rein theoretisch, daran sitze ich meist nachts oder am Wochenende. Dabei vergleichen wir am Computer die Genome verschiedenster Viren, simulieren, wie wahrscheinlich es ist, dass die beobachteten Merkmale durch natürliche Evolution entstanden sind, vergleichen das mit zuvor publizierten künstlichen Viren, verfassen Texte, telefonieren und so weiter.

Alexander Wallasch: Sie haben zunächst ein Muster entdeckt, das auf einen künstlichen Urspung hindeutet. Gegenüber ntv sagten Sie, Sie wollten das mit Virologen diskutieren, „aber das führte zu nichts“. Welche Reaktionen oder Nichtreaktionen gab es da? Sie haben E-Mails angesprochen. Um welche konkret ging es da?

Dr. Valentin Bruttel: Ich habe mindestens fünf bekanntere Virologen per E-Mail, Twitter oder in persönlichen Gesprächen auf diese Auffälligkeiten hingewiesen, die sich ja in eine lange Reihe von anderen Auffälligkeiten einreihen. Die Standardreaktionen waren, dass diese Hinweise ohne Begründung als Unfug abgetan wurden, keine Zeit für eine Diskussion sei oder einfach überhaupt nicht geantwortet wurde. Zum Beispiel Herrn Friedemann Weber hatte ich hierauf hingewiesen, ohne eine Antwort zu erhalten.

Herr Weber hat 2012 selbst an der Herstellung einer künstlichen Kopie eines viel tödlicheren SARS-Virus mitgearbeitet. Dabei wurden ähnliche Enzyme verwendet, und deren Schnittstellen waren später im Genom auch zu finden. Jetzt schreibt er, dass man diese einfach immer weglassen würde. Dass wir klar erklären, dass die Schnittstellen spätere Manipulationen an einzelnen Regionen im Genom ermöglichen, wurde einfach ignoriert. Ich habe ihn früher mal auf ein Video hingewiesen, in dem bei Sekunde 21 eine Mitarbeiterin in einem Hochsicherheitslabor wahrscheinlich vor laufender Kamera die Handschuhe auszieht und diese dann in den Händen zusammenknüllt.

Dabei können natürlich Viren von der Außenseite der Handschuhe an die Hände gelangen. Er postete dann ein Bild von der Szene 0,5 Sekunden vorher, auf der nur der Professor am Schreibtisch zu sehen ist. Wenn man nach einem solchen Hinweis ein Video nicht mal fünf Sekunden ansieht, will man Risiken meiner Meinung nach einfach nicht sehen. Er schrieb bei Twitter auch, dass ein Fund von DNA von der für die Herstellung synthetischer Viren am häufigsten verwendeten Laborzelllinie, Vero 6, nicht auf einen synthetischen Ursprung hinweisen würde.

Herr Kristian Andersen hat mich bei Twitter geblockt, so dass ich seine verbal scharfen Kritiken erstmal gar nicht sehen konnte. Wirkliche Fehler konnte er meiner Meinung nach auch nicht aufzeigen. Und er hatte selbst in internen E-Mails geschrieben, dass er und vier seiner Kollegen das Virus als nicht natürlich entstanden einstufen würden. Nur um dann Tage später mit genau diesen Kollegen zu publizieren SC2 sei ganz sicher natürlich.

Welche Daten ihn zu diesem Gesinnungswandel bewegt haben, hat er nie erklärt. Ich will hier niemanden verurteilen, aber es den Lesern ermöglichen, die Vorgeschichten zu diesen verbal ungewöhnlich scharfen Kritiken an unserer Arbeit etwas einordnen zu können. Ich habe schon wiederholt Virologen angeboten, das Thema Laborursprung oder unsere Vorveröffentlichung doch mal öffentlich zu besprechen, das ginge ja auch bequem per Zoom. Ich denke, das würde viele interessieren, und vielleicht finden sich dabei ja doch noch relevante Fehler in unserem Manuskript.

Alexander Wallasch: Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle:

  1. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0032857
  2. https://www.wsj.com/video/series/current-features/inside-the-south-african-lab-with-the-first-omicron-findings/78284341-BD0A-4B21-98DB-B811F1D03E31
  3. www.journals.plos.org

 



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