Ein Hoch auf das Leben



Am Samstag, dem 16. September, zeigen Abertausende ihre Liebe zum Leben. In Berlin, Köln und Zürich gehen sie für diese Liebe gemeinsam auf die Straße.


Titelbild
Während des Marsches für das Leben 2022 in Berlin.Foto: BVL e.V.
Von 11. September 2023

Beim deutschen „Marsch für das Leben“ gibt es in diesem Jahr eine Premiere. Er findet erstmals gleichzeitig in Berlin und Köln statt, um die Anfahrtswege zu verringern und so möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen. Der Züricher „Marsch fürs Läbe“ ist wiederum der zentrale Treffpunkt von Lebensfreunden aus der Schweiz und den benachbarten Ländern.

Bunt und fröhlich

Wie in den vorhergehenden Jahren wird es wieder bunt und fröhlich zugehen. Menschen aus vielen Nationen, allen Generationen, Familien mit Kindern, Jugendliche, Erwachsene, Jung und Alt werden bei den Kundgebungen und ihrem Weg durch die Straßen für die Kultur der Lebensbejahung werben und versuchen, so auch anderen Mut machen.

Gut gelaunt auf dem Weg durch Berlin, „Marsch für das Leben“ 2022. Foto: BVL e.V.

Die Jugend- und Studentenorganisation ProLife Europe ist in allen drei Städten präsent und will schon vor den Veranstaltungen mit Passanten in den Innenstädten ins Gespräch kommen. Es geht im wörtlichsten Sinne um lebenswichtige Themen.

Liebe, Licht und Hoffnung

„Wir rufen diese Generation auf, eine Hymne zu singen auf Liebe, Wahrheit und das Leben. Um […] in unsere Herzen zu schreiben, dass jedes Leben unersetzlich ist“, 
schreibt die übernationale, europäische Jugendorganisation.

Sie fährt fort:
„Wir erkennen die Schwierigkeiten und Herausforderungen an, die das Leben in unserer […] Welt mit sich bringen kann“, trotz alledem „sehen wir das Leben als etwas an, das es immer wert ist, verteidigt und gefeiert zu werden.“

Immer mehr Jugendliche beteiligen sich am „Marsch für das Leben“ und setzen sich mit grundlegenden Fragen des Lebensschutzes auseinander. Foto: BVL e.V.

Wichtig wie eh und je sei es „Liebe, Licht und Hoffnung zu verbreiten“, für die unverletzliche Würde jeden menschlichen Lebens einzustehen und sich über Themen des Lebensschutzes immer respektvoll, nie persönlich abwertend oder verurteilend mit dem jeweiligen Gegenüber auszutauschen.

Gleichzeitig scheuen die jungen Aktivisten nicht davor zurück, sich mit Fragen zu beschäftigen, die in unserer Gesellschaft immer mehr mit Tabus belegt werden.

Wesentliche Fragen

Wie sieht es zum Beispiel mit der Freiheit des Menschen aus, über seinen eigenen Körper bestimmen zu dürfen?
Wo liegen die Grenzen dieses wichtigen und essenziellen Grundrechts? Ist im gern verwendeten Begriff der „Selbstbestimmung“ auch die Freiheit eingeschlossen, über den Tod des Wesens bestimmen zu dürfen, das in einer schwangeren Frau heranwächst? Wie ist der Begriff „Menschsein“ definiert und ab welchem Zeitpunkt wohnt im Embryo menschliches Leben?

Der Embryologe Professor Dr. med. Erich Blechschmidt beantwortet diese wesentliche Frage folgendermaßen:
„Der Mensch entwickelt sich nicht zum Menschen, sondern als Mensch. Er wird nicht Mensch, sondern ist Mensch […] in jeder Phase seiner Entwicklung, von der Befruchtung an.“

Einzigartig

Menschliches Leben hat demnach im Moment der Verschmelzung von Eizelle und Samen begonnen, die automatisch und konsequent dazu führt, dass eine einzigartige Person das Licht der Welt erblickt. Nur ein vom Menschen ungesteuertes, tragisches Ereignis könne diese Entwicklung unerwartet beenden. Aktives, willentliches Eingreifen stoppe dagegen vorsätzlich geplant, abrupt und endgültig einen natürlich vorgezeichneten Ablauf.

Wird die Forderung nach Selbstbestimmung in diesem Zusammenhang also zur Fremdbestimmung und zum Machtmissbrauch gegenüber schutzlosem und wehrlosem, neuem menschlichem Leben? Respektiert der Selbstbestimmungsbegriff also nur das eigene Wollen, die eigene Entscheidung und nicht das ganz und gar individuelle Menschsein des ungeborenen Kindes in seiner natürlichen Entwicklung?

Die Herzen berühren

Therese ist Mitte 20 und wird auch dieses Jahr wieder beim „Marsch für das Leben“ dabei sein.
Ihr gefällt seine herzliche Grundstimmung. „Selbst als es vor einigen Jahren eine Sitzblockade von Gegnern gab und sich der Zug über eine Stunde lang nicht weiterbewegen konnte, war keine Ungeduld oder Wut zu spüren. Das hat mich sehr beeindruckt“, erzählt sie.

„Alle um mich herum haben Ruhe bewahrt. Fremde sind miteinander ins Gespräch gekommen. Es war ein wirklich einzigartiges Gefühl, zu erleben, dass jeder genau wusste, wofür er da unbeirrt und friedvoll auf der Straße steht“, berichtet Therese. „Ich hoffe, dass wir durch die lebensbejahenden Botschaften und unsere Beharrlichkeit die Herzen von Menschen berühren können, die das Thema Lebensschutz bisher gleichgültig gelassen hat.“

Beeindruckende und mutmachende Lebensgeschichten von Teilnehmern auf der Kundgebungsbühne. Foto: BVL e.V.

Auch die Redebeiträge und Zeugnisse von Menschen, die sich nach eigenen, erschütternden Erfahrungen nun für den Schutz des Lebens einsetzen, hätten sie sehr bewegt und sie und viele ihrer Freunde bestärkt, wieder zum „Marsch für das Leben“ zu kommen, erzählt sie weiter.

„Die Menschen, die von ihren Erlebnissen und von ihren Beweggründen berichten, sind so verschieden. Es sind religiöse Menschen, aber auch überzeugte Atheisten oder Agnostiker. Sie alle finden sich im Wunsch vereint, die Würde jedes Menschen und das Leben zu verteidigen, von seinem ersten Moment an bis zu seinem natürlichen Ende.“ Seit Therese vor wenigen Monaten selbst Mutter geworden ist, liegt ihr das Thema noch mehr am Herzen.

Positiver Denkanstoß

Christophe ist gerade 20 Jahre jung und macht sich tiefgreifende Gedanken über die grundlegenden Werte, die unsere Gesellschaft, die das Wesen des Menschen und dessen besonderen Lebenssinn tragen sollten. Für ihn, der schon einige Male mit dabei war, ist der „Marsch für das Leben“ ein wichtiger, sichtbarer und positiver Denkanstoß für die Öffentlichkeit.

„Gegendemonstranten versuchen immer wieder mit viel Lärm jede Nachdenklichkeit zu übertönen, doch unbeteiligte Passanten sprechen uns oft interessiert an und so entstehen sehr intensive Gespräche“, erzählt er. „Diese Gespräche können schon mal eine halbe Stunde und mehr dauern und richtig schön sein. Auch wenn sich unterschiedliche Auffassungen zeigen, man kommt in einen sehr menschlichen, guten Austausch. Das ist ein echtes Geschenk.“

Freunde des Lebens mit klarer Botschaft. Foto: BVL e.V.

Vorfreude und neue Freunde

Er freut sich schon jetzt darauf, beim „Marsch für das Leben“ Freunde und Familienmitglieder zu treffen, aber „jedes Mal komme ich auch mit ganz neuen Leuten in Kontakt“, bemerkt er.

„Meine Familie und ich laufen auf dem Weg durch die Straßen gern auch mal an verschiedenen Stellen des Zuges mit, um möglichst viele, nette Leute wieder oder ganz neu kennen zu lernen“, erklärt er mit einem Lächeln in der Stimme. Sich gemeinsam für das Leben einzusetzen, macht also Freunde und ganz erkennbar Freude.

ProLife Europe formuliert es so: „Fasse Mut. Wenn du nichts tust, wird es auch niemand anderes tun. Es gibt einige Menschen, die nur du erreichen kannst.“

Weitere Informationen

Samstag, 16. September, ab 13:00 Uhr
in Berlin: Brandenburger Tor
und in Köln: Heumarkt, weitere Informationen
: https://bundesverband-lebensrecht.de/marsch-fuer-das-leben/

Marsch fürs Läbe 2023, am 
Samstag, 16. September, 14:30 Uhr, Marktplatz Zürich-Oerlikon, weitere Informationen: https://www.marschfuerslaebe.ch/

Fachtagung in Berlin „MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende“ am 15. September, von 13:00 bis 17:00 Uhr, weitere Informationen: https://bundesverband-lebensrecht.de/marsch-fuer-das-leben/



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion